Saudia fliegt zukünftig auch nach Deutschland mit Maschinen, die über komplett flache Betten in der Business Class verfügen. Insgesamt sieben Airbus A320 aus der Flotte werden umgerüstet und bieten zukünftig ein besonders gutes Bordprodukt.

Saudia hat in den letzten Jahren einen starken Premium-Anspruch entwickelt. Die Airline möchte mittelfristig eine Fünf-Sterne-Bewertung erreichen und auch zu den Konkurrenten Etihad Airways, Emirates und Qatar Airways aufschließen. In neuen Maschinen findet Ihr entsprechend in der Business Class auch Sitze mit direktem Zugang zum Gang und selbstredend flache Betten. Für die meisten Maschinen, die nach Europa fliegen, gilt das aber nicht. Zumindest bislang.

Gutes Bordprodukt auf allen Flügen nach Europa

Bis Ende nächsten Jahres will Saudia die wichtigsten Destinationen in Europa allesamt mit Flugzeugen bedienen, die über flache Betten in der Business Class verfügen. Das ist schon heute der Fall bei den Flügen nach Paris, London oder Madrid. Anders sieht es aber bei den Destinationen aus, die geografisch etwas näher an den Hubs in Jeddah und Riad liegen. Hier kommen großenteils Airbus A320 zum Einsatz. Die Kurz- und Mittelstreckenmaschinen haben eine Business Class mit bequemen Sitzen, die sich stark verstellen lassen, aber eben keine flachen Betten. Mehr über das Bordprodukt könnt Ihr in unserem ausführlichen Review der Airbus A320 Business Class nachlesen.

Saudia Business Class Airbus A320 Cabin

Aktuell gilt das unter anderem für die Strecken nach Frankfurt und München. Allerdings kommt das doch schwächere Bordprodukt auch auf Flügen zu vielen weiteren Destinationen in Europa zum Einsatz, etwa nach Rom, Mailand, Genf oder Wien. Der deutschsprachige Raum wird sogar generell nur von Maschinen dieses Typs bedient. Zu Zielen wie Manchester oder Madrid fliegt Saudia dagegen mit einer neuen Boeing 787, nach London und Paris mit einer Boeing 777, die sogar eine First Class bietet. In Zukunft allerdings soll es auf allen Flügen eine Business Class mit flachen Betten geben. Gerade auf den Nachtflügen von Saudi-Arabien nach Europa bedeutet dies einen gravierenden Komfortgewinn.

Flache Betten und 20 Business Class Sitze im neuen Airbus A320

Die neu ausgestatteten Maschinen von Saudia, von denen es bereits eine gibt, sollen zukünftig über eine sehr interessante Konfiguration verfügen. Ab sofort soll jeden Monat eine Maschine umgerüstet werden, sodass schon Mitte nächsten Jahres alle Flüge in den deutschsprachigen Raum mit der neuen Business Class daherkommen sollten. Dabei sind die Maschinen mit nur noch 90 Plätzen in der Economy Class, dafür aber 20 Sitzen in der Business Class ausgestattet.

Saudia Neue Business Class

In der Business Class kommen dabei Sitze in einer 2-2 Anordnung zum Einsatz, die zwar nicht allzu viel Privatsphäre bieten, sich aber zu einem komplett flachen Bett verstellen lassen.

Saudia Neue Business Class Airbus A320 Saudia Neue Business Class Airbus A320 2

Doch auch über den Sitz hinaus soll es einige positive Änderungen geben, so soll es in den neu konfigurierten Jets unter anderem WLAN, Steckdosen und Live TV geben. Auch ein In-Flight-Entertainemnt wird neu verbaut, bislang werden nur iPads ausgeteilt.

Fazit zur neuen Saudia Business Class im Airbus A320

Wer ab der zweiten Jahreshälfte 2019 mit Saudia fliegt, darf sich über ein deutlich besseres Bordprodukt auf Flügen zwischen Europa und Saudia-Arabien freuen. Das ist aber bei Weitem nicht die einzige positive Entwicklung, denn in Jeddah soll im kommenden Jahr das neue Terminal für internationale Flüge eröffnen und auch die sonstige Flotte soll nach und nach mit neuen Sitzen daherkommen, was etwa in der Boeing 777 Business Class ausgewählter Jets auch bitter nötig ist. Ansonsten ist Saudia zweifelsfrei auf einem guten Weg, denn Service und Essen waren bereits vor einem halben Jahr sehr gut.

Danke für den Tipp an OMAAT!

 

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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  • Top-Artikel wie immer. Trotzdem würde ich mir auch ein Wort der Kritik wünschen bei Deinen Betrachtungen zu Saudia. Die Airline gehört zu 100% dem saudischen Staat. Ein mittelalterliches Unrechtsregime, mit desolater Menschenrechtslage (laut Amnesty International) in dem alle Andersdenkenden und kritische Stimmen auf schlimmste Art und Weise diskriminiert werden oder gleich ganz zum Schweigen gebracht werden. (siehe Kashoggi uvm.) Öffentliche Hinrichtungen in Form von Enthauptungen sind an der Tagesordnung. Erklärtes Ziel des Königshauses ist es u.a. ihre radikale und strenge Auslegung des Islam in die ganze Welt zu exportieren.

    Diese reaktionär und autoritäre Staatsdoktrin setzt sich an Board fort: Saudia transportiert bspw. keine israelischen Staatsbürger, Männer und Frauen sind einem “Dresscode” unterworfen, als offen homosexuelles Pärchen mit Saudia fliegen – besser nicht! Dazu “Reisegebete” in der Maschine und kein Alkohol. Wer will schon seine Reise starten mit einem Businessclassflug, wo man noch nicht mal ein Gläschen Rotwein zum Essen bekommt!? 😉

    Ich weiß man kann und muss auch Qatar, Emirates und Etihad kritisch betrachten. Vielleicht auch Turkish und Aeroflot aufgrund ihrer Verflechtungen mit dem Staat. Aber insbesondere Saudia spielt dann doch in einer anderen Liga. Würde man, wäre Air Koryo eine Fluggesellschaft mit moderner Flotte, die versuchen würde mit subventionierten Tickets mehr Marktmacht zu erlangen und sich auf dem Weg zur Fünf-Sterne-Airline befände genauso positiv gegenüber stehen?

    Mir ist bewußt, dass auch Deutschland Beziehungen zum dem Land pflegt, Waffen liefert mit denen ein fürchterlicher Krieg im Jemen geführt wird usw. Dies ist kein politisches Forum auch das weiß ich. Aber ich ärgere mich regelmäßig über diese unreflektierten Betrachtungen zu Saudia, die nunmal gleichbedeutend für Saudi Arabien steht und für dieses Regime als solches.

    • Hallo Sash, auf reisetopia geht es um ein Thema: Reisen. Wir als Redaktion haben unsere politischen Meinungen und das ist auch gut so, allerdings ist das eben nicht das Thema dieser Webseite. Wenn wir uns bei jedem Bericht über eine Airline, ein Land oder ein Hotel mit dem möglichen politischen Implikationen beschäftigen würden, wäre reisetopia schlichtweg nicht dass, was es ist.

      Ich verstehe vollkommen, dass du Saudia kritisch siehst, aber am Ende des Tages müssten wir dann ja politisch reflektiert über Aeroflot, United, LATAM, Alitalia und was dir sonst noch so alles in den Sinn kommt, wenn es um zweifelhafte politische Situationen geht, berichten. Genau deshalb sagen wir ganz klar: Wir halten uns da raus und konzentrieren uns auf das, für das die Webseite reisetopia steht: Reisen.

      Wir versuchen entsprechend auch neutral zu berichten, völlig unabhängig von unseren politischen Präferenzen. Das haben wir glaube ich im Streit um airberlin und die Lufthansa-Übernahme gut gezeigt. Schlussendlich wäre eine differenzierte und journalistisch tiefgreifende Auseinandersetzung mit Saudi-Arabien oder auch anderen Staaten im Rahmen unserer Kapazitäten schlichtweg nicht möglich, weswegen wir uns von jeglichen politischen Diskussionen schlichtweg komplett weghalten.

      • Danke für Deine Antwort. Ich verstehe das und habe in meiner Kritik auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich weiß, Reisetopia ist keine Website für politische Diskussionen und dass man andere Airlines auch kritisch betrachten könnte.

        Nur bildet Saudi meiner Meinung nach unter all den anderen Airlines eine gewichtige Ausnahme. Eben weil Saudi = Saudi Arabien ist. Hier geht es nicht um eine “zweifelhafte politische Situation” im Land, sondern um die oben genannten Realitäten. Auch sollt Ihr keine politischen Essays über irgendwelche anderen Staaten und deren Airlines verfassen und Euch bei jedem Land oder Hotel mit “möglichen politischen Implikationen” beschäftigen. Selbstverständlich. Die Frage ist nur an welchem Punkt sagt man zumindest mal ABER…

        Ich denke ein Hinweis darauf was einen im Zusammenhang mit einem Saudia-Ticket erwartet, Stichwort israelischer Pass, offen mit gleichgeschlechtlichem Partner reisen und Kleidervorschriften würden dem Artikel nichts von seiner Neutralität nehmen ihn aber abrunden. Denn auch das sind Dinge, die in dieser Form soweit ich weiß bei Saudia oder vllt. auch noch Kuweit Airways einzigartig sind.

        Alles andere sind Fragen der Moral, z.B. was man indirekt mitfinanziert wenn man Saudia bucht, die jeder für sich selbst beantworten muss. Mir ging es nur darum herauszustreichen, dass Saudi Arabien = Saudi, nochmals, eine Ausnahme bildet und eben kein “normales” Land und keine “normale” Airline ist.

      • Ich verstehe dich da vollkommen, aber wenn wir bei den extremen Fällen anfangen, auf die politische Komponente zu beziehen, begeben wir uns direkt auf das Glatteis, das ich angesprochen habe.

        Der Hinweis mit Kleiderordnung & Co ist durchaus angebracht, in unseren Deals (also Flugangeboten für Saudia) weisen wir hierauf auch hin, denn dies tut bei der Flugbuchung nun einmal zur Sache und ist ein entsprechender Aspekt des Komfort an Bord. Bei einer reinen News halte ich einen solchen Hinweis aber nicht für zwingend angebracht. Dennoch: Ich verstehe deinen Punkt vollkommen und wir müssen uns sicher nicht darüber streiten, dass Saudia immer gewissermaßen ein Sonderfall ist 😉

    • wenn du SAUDIA nicht fliegen willst dann lasse es einfach ! es geht hier um das Produkt und nicht um Politik ! wenn du das so genau nimmst dann kannst du bald mit keiner Airline mehr fliegen ! ich würde mir dann schon auch überlegen ob ich noch mit einer amerikanischen Airline fliegen würde, bei diesem Cowboy an der Spitze ! übrigens ich fliege SAUDIA gerne jährlich 6-7 mal in Business nach Jakarta oder Kuala Lumpur der Preis ist hier unschlagbar und das Produkt SAUDIA kann es mit vielen europäischen Airlines wie KLM oder BA aufnehmen.

      • Lieber Josef, es geht nicht darum, ob ich persönlich mit Saudia fliegen will oder nicht. Vielmehr wollte ich zum Ausdruck bringen, dass man trotz der hochsubventionierten Tickets und des durchaus guten Boardprodukts insbesondere Saudia aus (moralischen) Gründen gerne mal hinterfragen darf. Hättest Du das was ich vorher kommentiert habe aufmerksam gelesen wäre Dir der gröbere Zusammenhang sicherlich nicht entgangen. Mit dem Cowboy gebe ich Dir recht, trotz allem nicht adäquater Vergleich. Viel Spaß bei Deinen zahlreichen Reisen nach Asien, ein spannender Kontinent! Ich suche gerade noch die Stelle wo zur Debatte stand, dass Saudia es nicht mit europäischen Airlines aufnehmen kann… da muss MIR wohl was entgangen sein. Danke für Deinen konstruktiven Beitrag und einen schönen Sonntag noch.

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