Airbus entwickelt in Kooperation mit Cathay Pacific das “Project Connect”. Ziel ist ein Langstreckenflugzeug, welches von nur einem Piloten gesteuert wird.

Als Konsequenz der Germanwings-Flugzeugkatastrophe hat das Bundesverkehrsministerium gemeinsam mit dem Luftfahrt-Bundesamt im März 2015 beschlossen, die Zwei-Personen-Regel im Cockpit einzuführen, um weitere Sicherheitslücken und ähnliche Vorfälle zu verhindern. Bis heute hat die Regelung Bestand, auch wenn es bereits einige Ideen bezüglich Lockerungen der strikten Regelungen gibt. Beispielsweise kann sich die EASA Flüge mit nur einem Piloten vorstellen und auch Airbus arbeitet seit geraumer Zeit an einem Ein-Mann-Cockpit für den Airbus A350, wie aero.de berichtet.

“Project Connect” ab 2025?

“Project Connect” lautet der Projektname der Zusammenarbeit zwischen dem europäischen Flugzeughersteller Airbus und der Fluggesellschaft Cathay Pacific. Die Kooperation zielt darauf ab, ein Ein-Mann-Cockpit für den Airbus A350 zu entwickeln, dass zukünftig tatsächlich – wie laut EASA vorstellbar – Flüge ausschließlich mit einem Piloten umsetzbar wären.

Cockpit

Die Airbus A350-Maschine soll laut Plan für den Ein-Piloten-Betrieb im Reiseflug ab 2025 für Cathay Pacific-Passagierflüge zertifiziert werden. Die Airline betont allerdings, dass sie zwar mit Airbus kooperiere, um die eigene Besatzung zukünftig reduzieren zu können, sich aber nicht dazu verpflichte, als Erstkunde einen Airbus A350 mit dem neu modifizierten Cockpit zu erwerben.

Obwohl wir mit Airbus an der Entwicklung des Konzepts der reduzierten Besatzung arbeiten, haben wir uns in keiner Weise dazu verpflichtet, Erstkunde zu sein.

Ein Sprecher von Cathay Pacific

Außerdem seien laut Cathay die Hürden bis zur Zulassung für ein Single-Pilot-Cockpit ziemlich hoch. Bevor diesbezüglich grünes Licht gegeben werden könnte, müssten zunächst einige umfangreiche Tests, behördliche Genehmigungen und Pilotenschulungen durchlaufen werden. Darüber hinaus muss auch die Technik mitspielen, denn laut der Europäischen Agentur für Flugsicherheit benötige es ein System im Cockpit, welches die Vitalfunktionen des Piloten überwacht. Denn in der Regel kann ein Co-Pilot eingreifen, sofern dem Piloten etwas zustößt. Die Überwachung durch den zweiten Piloten würde mit dem neuen Cockpit natürlich entfallen. Aus diesem Grund muss eine technische Lösung entwickelt werden, die den sich ausruhenden Co-Piloten über die Notlage des derzeit steuernden Piloten informiert.

Die Vereinigung Cockpit äußert Bedenken über das Vorhaben

Einige Piloten sehen in dem Vorhaben allerdings zu hohe Sicherheitsrisiken. Entgegen der Aussage von EASA-Chef Patrick Ky, der die Meinung vertritt, dass man auf Langstreckenflügen auf Reiseflughöhe ohne Bedenken auf einen Co-Piloten verzichten könne, lehnt die Vereinigung Cockpit den Verzicht eines zweiten Piloten im Cockpit ganz klar ab und kritisiert das Vorhaben stark.

Die Vereinigung Cockpit sieht diese Bestrebungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehr kritisch und hat eine eindeutige Position.

Die aktuelle Technik sei demnach nicht für derartige “Reduced Crew Operations” konzipiert, weshalb es zum derzeitigen Zeitpunkt an ausreichend Sicherheit mangeln würde. Auch wenn Airlines natürlich durch Ein-Mann-Cockpits hohe Personalkosten einsparen könnten, solle laut Björn Reimer, dem VC-Vorstand im Ressort Flugsicherheit, der Erhalt und die Erhöhung der Flugsicherheit auch künftig Vorrang vor jeglichem ökonomischen Interesse haben.

Fazit zum Projekt “Project Connect”

Airbus hegt große Pläne für den Airbus A350. Zuerst wollte der Flugzeughersteller die Maschine vollständig mit nachhaltigem Treibstoff betreiben, nun soll ein Ein-Mann-Cockpit folgen. Bis dahin könnte es allerdings noch ein weiter Weg sein, da die Zulassung einige Schritte bedarf und bislang keine Lockerungen bezüglich der Zwei-Personen-Regel im Cockpit in Sicht sind. Auch die Vereinigung Cockpit hat mehr an dem Vorhaben auszusetzen, anstatt das neue Cockpit als Innovation anzusehen. Es bleibt also weiterhin spannend, wie sich “Project Connect” weiterhin entwickeln wird und ob Cathay Pacific vielleicht doch zum Erstkunde des neuen Airbus A350 wird…

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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  • …und wer denkt an die Fluggäste? Die Einsparungen werden die fehlenden Kunden nicht aufwiegen. Mich wird man in so einem Flugzeug nicht finden, so lange es Alternativen gibt.

    • Der gewöhnliche Fluggast wird es gar nicht wissen bzw mitbekommen, dass nur eine Person im Cockpit sitzt.

      Die meisten anderen werden sich freuen, wenn man ihnen sagt, dass sie so 5 € bei ihren Tickets sparen können, da wird die eingespielte PR-Maschinerie schon für sorgen.

      Wenn es genehmigt ist, kann es so unsicher ja nicht sein, werden sie sagen.

      Und und für den einen Fluggast auf 10 Flügen, der sich wirklich Gedanken macht, stehen 2 andere im Standby. Wenn einer anfängt, kommen die anderen Airlines auch nicht drum herum, diese Praxis zu übernehmen.

  • Also sollte das noch zu meinen Lebzeiten eingeführt werden, werde ich nur Airlines nutzen, die da nicht mitmachen, bzw das Fliegen ganz sein lassen.
    Selbst wenn die Technik gewissenhaft gewartet wird und zuverlässig ist, der menschliche Körper ist es leider nicht.

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