Am Montag kündigte bereits die Gewerkschaft Verdi Warnstreiks von etwa 20.000 Beschäftigten der Lufthansa am gestrigen Mittwoch an. Die Lufthansa sieht sich nun gezwungen, nahezu den kompletten Flugplan einzustellen. Entspannt sich am Tag danach bereits die Lage wieder?

Verdi verhandelt derzeit mit der Lufthansa über neue Tarifverträge und drohte in diesem Zuge bereits die letzten Wochen mit erneuten Warnstreiks. Die Verhandlungen mit der Kranich-Airline verliefen bisher nicht so, wie es sich Verdi wünscht. Ihren Drohungen lässt die Gewerkschaft Taten folgen. Die Lufthansa sah sich dementsprechend gezwungen, nahezu den kompletten Flugplan für den 27. Juli einzustellen. Müssen Passagiere auch heute und über das Wochenende weitere Einschränkungen als Nachwirkungen befürchten?

Lage entspannt sich schnell

Es ist Donnerstagmorgen. Der Warnstreik der circa 20.000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden ist seit ungefähr zwei Stunden vorüber. Dieser erfolgte zwar “nur” von Mittwochmorgen 3:45 Uhr bis Donnerstagmorgen 6 Uhr, sorgte aber für ein Chaos, was seinesgleichen sucht. Die Lufthansa sah sich gezwungen, nahezu den kompletten Flugplan an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München einzustellen. Nur punktuell konnten noch einige Reisende in den Urlaub oder zu wichtigen Terminen geflogen werden. Flightradar24 veröffentlichte dazu am Mittwoch einen interessanten Einblick. Gestern Abend befanden sich lediglich 19 Flugzeuge der Lufthansa in der Luft. Zum gleichen Zeitpunkt nur eine Woche zuvor waren es 130.

Lufthansa A320neo

Laut Lufthansa-Angaben wurden in Frankfurt am Mittwoch 646 Flüge annulliert, in München 330. Bereits am Dienstag mussten in Frankfurt 32 und in München 15 Flüge annulliert werden. Dementsprechend stellt sich die Frage, ob der Warnstreik von gestern auch heute noch seine Wirkung zeigt. Ein Blick auf die Abflugtafel des größten deutschen Flughafens verrät, dass die Flüge weitestgehend alle wieder Frankfurt wie geplant verlassen. Zwar kommt es hier und da noch zu Verspätung, diese sind aber durchaus als normal einzustufen. Darüber hinaus kommt es punktuell noch zu Flugannullierungen. So sind vor allem innerdeutsche Verbindungen wie nach Hamburg und Hannover betroffen. Im Laufe des Vormittags kommt es punktuell zu weiteren Annullierungen, auch bei Austrian Airlines.

Lufthansa

Zum Mittag hin soll sich die Situation aber bereits entspannen. Noch besser sieht die Lage am zweiten Drehkreuz der Lufthansa aus. In München verlassen bislang alle geplanten Lufthansa-Flüge den Flughafen zu ihrer designierten Destination. Zu Verspätungen kommt es aber auch hier. Noch besser konnten die Flughäfen außerhalb der beiden Lufthansa-Drehkreuze bereits am gestrigen Mittwoch mit der Lage umgehen. Der Flughafen Düsseldorf musste so keine signifikanten Verspätungen oder Annullierungen hinnehmen. Die Airlines organisierten weitere Kapazitäten für das Schleppen der Flugzeuge. Zudem wurden Flugzeuge vermehrt auf Außenpositionen geparkt, die sie eigenständig verlassen konnten. Die Lufthansa-Tochter LEOS ist üblicherweise dafür in Düsseldorf verantwortlich und schleppt circa 80 Prozent aller Flugzeuge am Flughafen.

Fazit zur aktuellen Lage

Der Warnstreik der circa 20.000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden hatte pünktlich wie geplant am gestrigen Mittwochmorgen begonnen und wurde auch wie geplant am Donnerstagmorgen um 6 Uhr beendet. Die Lufthansa schreibt von insgesamt 134.000 Passagieren in Frankfurt und München, die von der Flugplanannullierung betroffen sein sollen. Dementsprechend rechnete man auch mit weiteren Auswirkungen des Streiks auf die Folgetage. Doch die Lage an den Drehkreuzen Frankfurt und München scheint sich wieder schneller zu normalisieren. Die übrigen Flughäfen in Deutschland konnten bereits am Mittwoch deutlich besser mit den Auswirkungen des Warnstreiks umgehen.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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