Am 11. Februar soll es am Flughafen London-Heathrow zu einem Streik des wichtigsten Bodenabfertigers kommen, was für zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen sorgen könnte.
Gut 400 Mitarbeiter des Flugzeugabfertigers Menzies Aviation wollen nach Angaben der Gewerkschaft Unite am Flughafen London-Heathrow streiken. Die Arbeitskampfmaßnahmen sollen insgesamt drei Tage dauern und pünktlich an jenem Tag beginnen, wenn die lockeren Testregelungen für Reisende in Großbritannien in Kraft treten, wie Simple Flying berichtet. Grund dafür soll der Umgang Menzies‘ mit den eigenen Mitarbeitern sein. Das Unternehmen wiederum kritisiert besonders den Zeitpunkt der geplanten Streiks.
Menzies auch zuständig für die Lufthansa
Am Flughafen von London droht ein dreitägiger Streik von gut 400 Mitarbeitern des Abfertigers „Menzies Aviation“ unter Führung der britischen Gewerkschaft Unite. Das würde zu einem Chaos am British Airways-Drehkreuz führen, besonders in der bevorstehenden Ferienzeit Großbritanniens, in der viele Briten planen, in den Urlaub zu fliegen. Auch wer nach oder über Großbritannien fliegen möchte, wäre ebenso betroffen. Denn der Streik dürfte dazu führen, dass der Großteil der Flüge in Heathrow gestrichen werden könnte oder zumindest für große Verspätungen sorgen dürfte.
Menzies Aviation zeichnet sich verantwortlich für die Abfertigung der Flugzeuge am Flughafen London-Heathrow. Dazu gehört etwa die Gepäckabfertigung für viele große Fluggesellschaften wie unter anderem die Lufthansa, Qantas, American Airlines und Icelandair. Und für Platzhirsch British Airways betankt Menzies die Maschinen. Insgesamt dürften nach erster Einschätzung vor allem Langstreckenflüge von den Streiks betroffen sein. Wie Unite mitteilte, sind die Arbeitskampfmaßnahmen für Freitag, den 11. Februar ab 0:01 Uhr geplant und sollen bis zum 13. Februar, 23:59 Uhr andauern.
Mitarbeiter verdienen fast 11.000 Euro weniger
Der 11. Februar ist der erste Tag, an dem die gelockerten Testregeln für Reisende nach Großbritannien in Kraft treten. Die Gewerkschaft Unite beschuldigt Menzies hunderte der eigenen Mitarbeiter in der Corona-Krise zunächst entlassen und schließlich wieder eingestellt zu haben. Das sorgte bei etlichen Beschäftigten schließlich auch für Kürzungen beim Gehalt. Insgesamt müssen so allein 810 Mitarbeiter je mit gut 9.000 Pfund (fast 10.800 Euro) weniger im Jahr auskommen. Menzies habe nach Ansicht der Gewerkschaft die Pandemie ausgenutzt, um den Gewinn zu steigern und weigere sich nun, die Löhne zu erhöhen. Bei der derzeitigen Behandlung der Mitarbeiter durch Menzies, würde diesen nichts anderes übrig bleiben, als zu streiken.
Menzies zeigte sich dagegen „enttäuscht“, besonders ob des Zeitpunkts des Streiks, „an dem jeder in der Branche versucht, das Vertrauen der Verbraucher wiederherzustellen und Arbeitsplätze zu sichern“. Zudem zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich mit Blick auf die potenziellen Auswirkungen, denn laut des Abfertigers hätten nur 146 Personen den Streikmaßnahmen zugestimmt, weshalb sich die Ausfälle laut Menzies im Rahmen halten könnten. Natürlich hoffe man aber, mit Verhandlungen den Streik in Gänze zu verhindern.
Fazit zu den drohenden Streiks in London-Heathrow
Schon in Kürze könnte ein dreitägiger Streik von rund 400 Mitarbeitern des Flugzeug-Abfertigers Menzies Aviation zu einem Chaos am Flughafen London-Heathrow führen. Denn die Gewerkschaft Unite beschuldigt Menzies Mitarbeiter erst entlassen und dann wieder zu offenbar deutlich schlechteren Konditionen eingestellt zu haben. Sind die Anschuldigungen in diesem Ausmaß wahr, ist der Frust der Mitarbeiter natürlich nur allzu verständlich. Und auch wenn Menzies von „nur“ 146 Streikwilligen spricht, wirkt die restliche Stellungnahme auch eher schwach.