Das Gastgewerbe in Deutschland lebt langsam wieder auf und erfreut sich zahlreicher Kunden, die den Unternehmen neue Umsätze bescheren.
Seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 kämpft das Gastgewerbe mit ausbleibender Kundschaft und sogar mit Schließungen ihrer Betriebe aufgrund des Lockdowns. Doch langsam erleben sowohl Hoteliers als auch Gastronomen wieder einen Aufschwung, sodass wir erst kürzlich von einem neuen Bestwert seit Beginn der Corona-Pandemie berichten durften. Nun können wir erneut von positiven Geschäftsentwicklungen im Gastgewerbe berichten. Im Juli 2021 wurde eine Umsatzsteigerung im Gastgewerbe um 20,8 Prozent gegenüber dem Vormonat verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Pressemitteilung vor wenigen Tagen verkündete.
Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes zum Gastgewerbeumsatz
Das Statistische Bundesamt setzt die aktuellen Umsatzzahlen den Werten des Vorjahresmonats und des Vormonats gegenüber. Im direkten Vergleich zum Juli 2020 sind die Umsatzzahlen im Gastgewerbe im Juli 2021 real, also kalender- und saisonbereinigt, um 3,5 Prozent gestiegen. Nominal sind sie in demselben Vergleich sogar um 3,8 Prozent gestiegen. Das Statistische Bundesamt spricht von realen Umsätzen, sobald die Preise bereinigt sind, wohingegen bei nominalen Umsätzen noch keine Bereinigung der Preise erfolgte.
Noch vielversprechender sind nun aber die vorläufigen Ergebnisse aus dem Vergleich der Umsatzzahlen im Juli 2021 mit denen des Vormonat. Gegenüber dem Juni 2021 ist der Gastgewerbeumsatz im Juli 2021 real um 20,8 Prozent und nominal um 21,3 Prozent gestiegen. Dieser deutliche Aufschwung klingt vielversprechend und gilt als wesentlicher Erfolgsfaktor für viele Existenzen im Gastgewerbe.
Ernüchterung im Vergleich zum Vorkrisenniveau
Trotz stetigem Aufwärtstrend spiegeln sich die Konsequenzen der Corona-Pandemie noch immer im Gastgewerbe wider. So waltet nach wie vor Vorsicht in Deutschland und viele Menschen scheinen doch noch Hotelaufenthalte, aber auch Besuche in Gastronomiebetrieben ein Stück weit zu scheuen. Diese Erkenntnis geht zumindest aus den Ermittlungen des Statistischen Bundesamtes hervor, die noch Differenzen der Umsatzzahlen zum Vorkrisenniveau aufzeigen. Dabei wird der Monat Februar im Jahr 2020 als letzter Monat vor Beginn der Corona-Pandemie eingeordnet. Der direkte Vergleich des realen Gastgewerbeumsatzes zeigt auf, dass die Werte im Juli 2021 noch immer 23,5 Prozent unter denen des Februars im Jahr 2020 liegen.
Fazit zum Aufwärtstrend
Während es zu Beginn dieses Jahres noch undenkbar schien, wieder im Rahmen von Städtetrips in Hotels übernachten zu können oder einfach mal im Restaurant ein Abendessen zu genießen, hat sich die Inanspruchnahme solcher Aktivitäten in diesem Sommer wieder deutlich normalisiert. Diese Entwicklungen ließen viele Hoteliers und Gastronomen erstmal aufatmen und minderten vorerst das Gefühl existenzieller Bedrohungen im Gastgewerbe. Nun aber geraten viele Betriebe wieder in Unsicherheit bezüglich der Umsetzung der 2G-Regel. Besonders der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Brandenburg (DEHOGA) hegt große Zweifel an diesem Modell und fürchtet bereits den Verlust von vielen Gästen und damit erneute Umsatzeinbrüche. Ob die Befürchtungen der DEHOGA bezüglich potenzieller Konsequenzen der 2G-Regel für den Gastgewerbeumsatz eintreten, werden wir aufmerksam verfolgen.