Die Bundesregierung hat die Erarbeitung eines neuen Reisekonzepts in Auftrag gegeben und plant nun die Umsetzung.
Der internationale Reiseverkehr ist seit einem Jahr quasi kaum noch existent. Die strikten Einreisebestimmungen sorgen weiterhin für Unsicherheit bei den Passagieren. Auch in Deutschland wird aktuell wieder eine Verschärfung diskutiert. Eine allgemeine Testpflicht könnte jedoch der erste Schritt hin zu einem neuen Konzept sein. Demnach würde das Quarantäne-freie Reisen aus weiteren Gebieten wieder ermöglicht werden. Wie das Mallorca Magazin unter Berufung unbekannter Quellen berichtet, plant die Bundesregierung bereits die Umsetzung.
Standardisierte Einreiseregelung geplant
Die Einreisebestimmungen weltweit sind aktuell äußerst komplex und zum Teil nur schwer zu überblicken. Auch in Deutschland stellt das viele Reisende vor Probleme. Je nach Land oder Region gelten unterschiedliche Regelungen. Mittlerweile werden diese in verschiedene Gebiete eingeteilt:
- Nicht-Risikogebiet
- Risikogebiet
- Hochinzidenzgebiet
- Virusvariantengebiet
Entscheidend für die Einstufung der Länder ist der jeweilige Inzidenzwert auf 100.000 Einwohner der vergangenen sieben Tage. Demnach konnten die Balearen jüngst von der Liste der Risikogebiete entfernt werden, Deutsche witterten ihre Chance und sorgten für einen wahren Buchungs-Boom bei Airlines, Hotels und Reiseveranstaltern. Mittlerweile wird die Gefahr von den Rückkehrern jedoch zu hoch eingeschätzt und eine allgemeine Testpflicht wurde beim letzten Bund-Länder-Treffen am Montag vereinbart. Mit der neuen Regelung müssen sich alle Rückkehrer, ungeachtet der Einstufung des Auswärtigen Amts, bei Einreise testen lassen oder einen entsprechenden Test vorlegen können.
Was als Rückschritt schien, könnte nun für viel Zuversicht sorgen. Während die Inzidenzzahlen in Deutschland auf ein positives Niveau sanken, gab die Bundesregierung in der Reisebranche ein neues Reisekonzept in Auftrag. Neben dem neuen EU-Impfpass, auch als “Digitales Grünes Zertifikat” bekannt, könnte dieses Konzept für eine neue einheitliche Regelung sorgen. Dieses Konzept liegt bereits der Bundesregierung vor und sollte beim Gipfeltreffen am Montag debattiert werden. Die Forderung der Branchenvertreter ist dabei eindeutig: Mobilität muss auch während einer Pandemie gegeben sein, die Folgen der Einstufungen des RKI und Auswärtigen Amts für die verschiedenen Länder müssen ersetzt werden.
Scheuer bittet zum Gespräch
Nach Ansicht der Reisebranche sind Reisen in klassische Urlaubsländer keine Pandemietreiber – ähnliches hat auch eine Studie des RKI im vergangenen Jahr festgestellt. Dementsprechend sei die aktuelle Einstufung und Risikobewertung mittlerweile überholt. Das vorgeschlagene Konzept sieht die Aufhebung der Quarantänepflicht vor. Das soll wiederum mit einer einheitlichen Teststrategie erreicht werden. Diese sieht vor, dass Rückkehrer einen maximal 48 Stunden alten Test bei Einreise vorlegen beziehungsweise 48 Stunden nach Einreise einen Test absolvieren müssen. Diese Idee möchte Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister (CSU), trotz der aktuellen Pandemie-Lage aufnehmen und mit Branchenvertretern besprechen. Dabei möchte er im ersten Schritt mit den deutschen Fluggesellschaften Lufthansa, Eurowings, Tuifly und Condor die neue Strategie diskutieren und umsetzen.
Diese haben bereits ihre Unterstützung zu den Beschlüssen vom Montag signalisiert und planen, Mallorca-Rückkehrer selbst testen zu wollen. Vor allem die Fluggesellschaften Lufthansa und Eurowings möchten hier federführend agieren. Eine Möglichkeit stellen auch günstige Antigen-Tests dar. Diese werden aktuell geprüft und könnten den Fluggesellschaften schon bald zur Verfügung gestellt werden. Auch hier plant Scheuer bereits mit den Airlines und hat entsprechende Absprachen getroffen.
Fazit zur Umsetzung des neuen Reisekonzepts
Nachdem die Beschlüsse des letzten Bund-Länder-Treffens eher ernüchternd in Bezug auf das Thema Reisen erschienen waren, könnte sich nun Zuversicht breitmachen. Das bereits vorliegende Reisekonzept der Branche könnte tatsächlich schon bald in die Tat umgesetzt werden. Die allgemeine Testpflicht, die am Montag beschlossen wurde, könnte ein erster Schritt sein. Demnach könnten Einreisebestimmungen gelockert und internationale Reisen wieder uneingeschränkter ermöglicht werden. Meiner Meinung nach könnte die Zeit nach den Osterfeiertagen entscheidend werden. Als Erstes wird die Bundesregierung ein Konzept für den inländischen Tourismus vorstellen wollen ehe internationale Reisen wieder ermöglicht werden.
Das Flugzeug ist doch ein Verkehrsmittel, oder?….wenn ich z.B. von Hamburg nach München fliege
benötige ich dann ein Testergebnis? Denke das steht nicht im Raum, oder? Wenn ich aber von Wien nach Hamburg fliege brauche ich eins , oder? Warum wird das so unterschiedlich betrachtet.
Ich stelle mir nämlich die Frage wenn das alles so kommen soll, wieso darf ich mit S und U Bahn fahren. Die sind angeblich sicher. Ich persönlich finde ein Flugzeug sicherer. Also müsste man streng genommen, wie die Regierung es will, jeder bevor er sein Haus verlässt ein Test machen. Anstecken kann man sich überall. Aber immer sagen das das Ausland so gefährlich ist, finde ich Frech.
Wichtig ist, dass die 48-Stunden-Regelung ab dem körperlichen Abstrich zählt und nicht erst nach dem Laborergebnis!
Wichtig zu wissen wäre allerdings, ob der Test im Urlaubsland oder bis max. 48 Std. nach einreise gemacht werden kann? Denn bis jetzt war immer die Rede davon, das dieser im Urlaubsland bereits gemacht werden muß.
Bei Rückkehrers aus Risikogebieten traf das bisher nicht zu. Die neue Regelung sieht zwei Optionen vor: Test vor Abreise (48 Stunden vor Abflug) oder Test nach Einreise (48 Stunden nach Ankunft). Sicherlich wird es hier aber auch nochmal zu diversen Anpassungen kommen.
Bei Risikogebieten gebe ich ihnen recht. Jedoch ist aus den Medien zu entnehmen das Aufgrund “Mallorca” das Infektionsschutzgesetz geändert werden soll und dann alle vor einreise bereits getestet werden sollen.
Genau, darauf gehe ich in diesem und vielen anderen Beiträgen ein. Genau das scheint für mich der erste Schritt hin zum neuen Konzept zu sein.
Das einzige, was wirklich Sinn macht, ist ein Pflichttest VOR Abflug. Je kürzer davor desto besser. Ein Test erst 48h nach Rückkehr ermöglicht eine freie Entfaltung des Virus unter den Mitreisenden eins Infizierten sowie deren Kontakten nach Rückkehr…
Aber Sinnhaftigkeit ist ja leider nicht gerade Maßstab der politischen Entscheidungen.