Seit Mitternacht gelten neue Regelungen für Rückkehrer aus den neu ausgewiesenen Hochrisikogebieten – an den Flughäfen wird in der Folge deutlich intensiver kontrolliert als bislang.

Am Freitag hat das RKI die Liste der Risikogebiete aktualisiert und das erste Mal auch sogenannte Hochrisikogebiete ausgewiesen. Für diese gelten bei der Einreise noch strengere Regeln – so muss bei der Rückkehr aus diesen Ländern bereits vor der Einreise ein Test gemacht werden und nicht wie bei der Einreise aus “normalen” Risikogebieten erst nach 48 Stunden. Damit dies auch umgesetzt wird, hat die Bundespolizei ihre Präsenz und Kontrolle an den Flughäfen verschärft. Dabei schauen sie insbesondere bei Flügen aus Hochrisikogebieten genau hin, ob Einreiseanmeldungen und der Nachweis über den negativen Coronatest vorhanden sind, so die Tagesschau.

Kontrolle direkt nach der Landung

In der neuen Liste des RKI tauchen erstmals Hochrisikogebiete auf. Hierunter fallen Länder, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen deutlich höher liegt als in Deutschland, mindestens aber bei 200 – und die Liste ist lang. Gleich 25 Hochinzidenzgebiete wurden ausgewiesen. Ebenfalls gibt es noch die Virusvarianten-Gebiete, zu denen Großbritannien, Irland, Südafrika und neu Brasilien zählen. Bei der Rückkehr aus einem Hochrisikogebiet oder einem Virusvarianten-Gebiet gelten nun strengere Regeln. So muss neben dem üblichen Einreiseformular schon vor der Einreise ein negativer Coronatest durchgeführt werden, über den ein Nachweis zwingend bei der Einreise vorgezeigt werden muss.

Frankfurt Fraport

Um sicherzustellen, dass dies auch in der Praxis geschieht, wurden heute an den internationalen Flughäfen des Landes die Kontrollen verschärft. In Frankfurt ist heute die Ankunft von 17 Flügen aus fünf Hochrisikoländern geplant. Bei diesen Flügen wird die Bundespolizei dann direkt am Flugzeug warten und noch vor der Grenzkontrolle prüfen, ob die erforderlichen Dokumente mitgeführt werden. Alles erfolgt dabei in enger Absprache mit den Gesundheitsämtern, der Landespolizei, dem Flughafenbetreiber und den betreffenden Airlines. Auch in München ist ähnliches geplant.

Bei der Rückkehr aus “normalen” Risikogebieten gilt weiterhin, dass der Test spätestens 48 Stunden nach Ankunft in Deutschland erfolgen muss. In eine 10-tägige Quarantäne, die nach dem 5. Tag mittels negativem Testergebnis aufgehoben werden kann, müssen sich alle Einreisenden aus Risikogebieten begeben.

Stichprobenkontrolle an den EU-Binnengrenzen

Die systematische Prüfung ist natürlich deutlich einfacher, wenn es sich um Einreisende über den Luft- oder Seeweg handelt. Da aber gerade auf dem jüngsten EU-Gipfel beschlossen wurde, die Grenzen offenzuhalten, ist es natürlich auch möglich, mit dem Auto einzureisen. Um auszuschließen, dass diese Lücke genutzt wird, um die Pflicht zum Testen vor der Einreise zu umgehen, werden auch an den Grenzen stichprobenartige Kontrollen vorgenommen. Dies wird insbesondere an der tschechischen Grenze wichtig sein, denn unser Nachbarland im Osten ist eines der Länder auf der Hochinzidenzliste. Hier gibt es nur eine Ausnahme für Grenzpendler, die etwa in Sachsen arbeiten: Sie sind von der allgemeingültigen Testpflicht befreit und müssen lediglich zweimal pro Woche einen Test machen, bevor sie ihre Arbeit antreten. Allerdings müssen sie dauerhaft einen gültigen Arbeitsvertrag vorweisen können, da selbstverständlich auch hier stichprobenartige Kontrollen erfolgen.

Fazit zu den verschärften Kontrollen an den deutschen Grenzen

Um die Einhaltung der neuen Regelungen sicherzustellen, sind verstärkte Kontrollen sicherlich notwendig. Schließlich wurde erst vor wenigen tagen innerhalb eines Stichprobentests festgestellt, dass beinahe jeder Zehnte ohne Einreiseformular nach Deutschland kommt. Schwerwiegender wäre dies, wenn sich so etwas mit den Corona-Tests bei Reiserückkehrern aus Hochrisiko- oder Virusvariantengebieten wiederholen würde. Die kommenden Tage werden zeigen, inwiefern die verstärkte Überprüfung logistisch und personell umsetzbar ist.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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  • hätte hätte Fahrradkette…. hier gibt’s echt noch eine Fraktion in Reiseforen oder newsletter Abonneten, die überall das Virus sehen und alles dicht machen wollen?

    14-Tage Inzidenz 10 oder Zero Covid etwa? Das ist illusorisch und das können sich nur Leute ausdenken, die entweder zu den Staatsdienern gehören und keine Angst um die Zukunft haben müssen, oder halt irgendwelche Gutmenschen, die jetzt die Chance sehen jedem ihren Willen aufzudrücken.

    Man kann mit GMV auch im RKI-Hochrisikogebiet reisen und sich nicht anstecken und dann zurück kommen und sich in der S-Bahn vom Airport in DE anstecken. Was hat der Test dann gebracht?

    Nicht als unnötige Kosten!

  • Mal ganz sachlich betrachtet, verfolgen wir doch alle auch die Nachrichten. Wenn ich eine Reise machen möchte oder machen muß, informiere ich mich doch vorher über den aktuellen Stand – war ja vor Corona auch schon immer so, Visum ja oder nein? Impfung, ja oder nein? … Also nichts Unbekanntes. Als am Freitag bekanntgegeben wurde, dass Spanien als Hochrisikogebiet eingestuft wurde und man zur Einreise nach D ein negatives Testergebnis vorweisen muß, dann kümmert man sich halt darum. Bin am Samstag in die nächste Klinik gefahren, hab dort kurz warten müssen und konnte dann den Test machen und das Zertifikat direkt mitnehmen. Alles ganz entspannt und die Kosten sind überschaubar. Es gibt mittlerweile genug Möglichkeiten, sich testen zu lassen – das geht schnell und professionell. Und ehrlich gesagt hätte ich mir auch gewünscht, dass Deutschland schon vor Monaten hiervon hätte Gebrauch machen sollen. – Beim Boarding in Palma wurde schon vorab gecheckt, ob alle Unterlagen vollständig sind, beim Aussteigen in CGN stand ausreichend Polizei bereit und hat direkt an der Flugzeugtreppe kontrolliert. Ging alles schnell und reibungslos.

    • wow, dann hat NRW in CGN wieder mal den Bayern gezeigt, wie “Law and order” geht. Schengen praktisch ausser Kraft gesetzt ohne Anweisung von oben. Klasse, es wird Zeit für eine Klage vor dem Verwaltungsgericht!

  • @ Ralf…ich lebe auf diesem Planeten und dazu in einem freien Land….also kann ich vieles machen was ich will. Und sobald endlich in Deutschland wieder Zuschauer ins Station dürfen bin ich sofort dabei. Warum soll ich mein Leben nicht genießen dürfen. Und Ralf Du kannst ja gerne zu Hause bleiben oder komm nach Dubai. Echt locker hier ohne Maske usw. Und falls ich mich anstecke habe ich eben Pech gehabt. Aber das Risiko ist es mir wert.

  • 1. Diese Kontrollen kommen ca. 12 Monate zu spät. Allerdings nicht zwischen den einzelnen EU-Staaten sondern für alle, die von außerhalb in den Schengenraum einreisen wollen. Aber die Anweisung zur Schließung von Gaststätten war ja scheinbar einfacher umzusetzen.

    2. Das u.a. Beispiel USA ist so abwegig nicht. Führt es uns doch die Wirkungslosigkeit unserer strengen Maßnahmen vor Augen. Denn das, was eigentlich erreicht werden sollte – der Schutz der Risikogruppen – wurde nicht erreicht. Trotz aller Maßnahmen haben wir in D nämlich seit Wochen höhere gemeldete Todeszahlen als in den USA. Das sollte uns doch langsam mal zu denken geben…

    • Ich habe leider direkt erlebt von Bekannten, also nicht nur von jemanden gehört sondern echt erlebt, dass es überhaupt keine Kontrollen gibt. Wie kann das sein?
      1. Letzte Woche Einreise aus Albanien am Frankfurter Flughafen, keine Erfassung von Daten, keine Kontrolle, einfach bei uns eingereist.
      2. Letzte Woche Einreise aus Albanien mit Fernreisebus, keine Kontrolle, keine Erfassung.
      3. Letzte Woche Einreise aus Polen, keine Erfassung, keine Kontrolle.
      … Das ist leider so. Aber wie vereinbart sich das mit Hotel und Gastronomieschliessung bei uns?

      • Denke das wäre Diskriminierung. Hier wird Leuten unterstellt weil sie aus dem Ausland kommen das sie evtl. Corona haben. Wir leben in einem freien Land und nur weil man aus Albanien oder Polen kommt ist man gleich verdächtigt. Das wäre ganz schön rassistisch und das hat in unserer Gesellschaft nichts verloren!

  • Ich finde, das hätte schon längst stattfinden sollen. In andere Länder komme ich auch nur mit einem negativen Test rein.
    Auch die bisherige online Anmeldung, oder das ersatzweise ausgedruckte Formular, wurden in Frankfurt nicht kontrolliert.
    Was allerdings die Auslegung als Hochrisikogebiet betrifft, würde ich mir mehr Transparenz wünschen. Wieso wurden die Malediven, die 14 Tage unter einem Indizent von 50 waren, nicht wieder runtergenommen von den Risikogebieten? Laut der selbst aufgestellten Regeln hätte das erfolgen müssen.
    Könnte aber auch daran liegen, dass gerade Weihnachten war, und eine Reisewelle dorthin nicht gewünscht wurde.

    • @Biene: wenn die Tests zuverlässig wären, würde ich dir zustimmen! Man will aber eigentlich nicht testen (deshalb auch die “freien Preise”- das könnte man regulieren, will man aber gar nicht), man will es erschweren bis unmöglich zu machen, ohne “triftigen Grund” zu reisen.

      Die sagen sich: wenn einer während der Pandemie reisen will, muss er bezahlen. Geschäftreisende (oder Beamte) ist das ja eh vollkommen egal.

      Leider ist die Welt halt nicht nur schwarz und weiss. Es gibt wegen unsere Verknüpfungen innerhalb Europas (und der Welt) genügend Fälle, wo reisen vorrang nicht notwendig erscheint, trotzdem aber zum “Leben” dazuhehört: Verwandte, Eltern, Enkelkinder besuchen zum Beispiel. Daran denkt leider keiner, der sich sowas ausdenkt, denn die Beamten in Berlin haben ihren Bezug zur Realität (oder den Normalbürgern) vollkommen ausgeblendet.

      Es ging bisher darum, die Menschen abzuschrecken – hat wohl nicht ganz so geklappt, auch weil Typen wie ich, mich nicht einschüchtern lasse, vorallem wenn ich weiss, wie man bestimmte Regeln einfach umgehen kann!

      Die haben das alles zunächst nicht kontrolliert, weil es wohl nur ein paar Wochen gelten sollte – jetzt geht das schon seit 3 Monaten so. du glaubst ja wohl nicht, dass solche Regeln einfach wieder eingestellt werden. Als nächstes kommt der Impfpass als Grundlage für Reisen generell… soll mir Recht sein, aber dann müssen auch genügend Impfstoffe da sein!

      Frage: sind die Kontrollen der Polizei auch an Schengen Eingang?

      • Antwort: Nein, die Kontrollen der Polizei in D finden direkt an der Flugzeugtreppe statt, auf dem Vorfeld. Gecheckt wird Ausweis, negatives Testergebnis und Einreiseanmeldung. Kam heute Mittag von PMI nach CGN.

      • Einreise nicht möglich, d.h. du kommst in den Transfer und wirst dann zurück geschickt? Wegen einem fehlenden Test? Ich glaube es echt nicht! Vorallem nicht bei EU-Staatsbürgern!

        Ein fehlender Test ist kein fehlendes Schengen-Visum oder fehlender Asylantrag!

      • Hi Jimmy, du machst dann vor Ort den Test und darfst nach dem Vorliegen des Ergebnisses einreisen. Im Zweifel kannst du aber nochmal bei den Behörden nachfragen, das aber zumindest ist der kommunizierte Stand.

      • schon klar, wie das laufen wird, aber widerspricht sich irgendwie. Für das Ergebnis braucht es in der Regel Stunden, oder Tage – der Test wird durchgeführt und den Gast “festgehalten” ist das zulässig? Wie ein Verbrecher?

    • bin heute früh mit RyanAir von PMI nach CGN gekommen. VOR dem Boarding wurden die Unterlagen auf Vollständigkeit und Aktualität gecheckt, also Bordkarte + PA, zusätzlich Reiseanmeldung und negativer, aktueller Corona-Test. Es waren auch mehr Mitarbeiter am Gate, um das durchzuführen. Soweit ich das beobachten konnte, durften etwa 10 Personen garnicht erst boarden und wurden zurück gelassen.

  • Also Anna, ich bin nicht Deiner Meinung. Ich lebe in einem freien Land und dann in der EU. Finde deswegen Kontrollen nicht notwenidig. In den USA kannst Du auch ohne Probleme zwischen den einzelnen Staaten wechseln. Und alleine Hochrisikogebite. Kannst Du es mir dann bitte erklären warum die USA dazu zählt. Selbst beim Football sind Zuschauer dort zugelassen. In Deutschland nicht. Also ist es in den USA nicht so schlimm. Darum meine Frage….warum ein Test machen wenn ich aus den USA nach Deutschland komme. Das geht doch keinen etwas an, oder? Und ich trage ganz alleine das Risiko.

    • Nein Tobias, Du trägst nicht allein das Risiko.
      Wer im Augenblick meint in ein Stadium gehen zu müssen hat meiner Meinung nach den Schuss nicht gehört.
      Und nein, in den USA ist NICHTS in Ordnung.
      Ich war im letzten Jahr im Boston und in New York und das ist ziemlich gruselig gewesen.

    • Auf welchem Planeten lebst du? In den USA sind die Stadien offen, ist die Reisefreiheit (in den meisten Staaten) gewährleistet nicht weil es dort sicher ist, sondern im Gegenteil, weil ein Geisteskranker, von Faschisten abhängiger Ex-Präsident sich geweigert hat der Realität ins Auge zu sehen… und nebenbei sich selbst und seine Umgebung infiziert hat.

      Gerade weil unsere Regierung zwar bei weitem nicht alles, im Vergleich zu anderen Staaten aber eine ganze Menge richtig gemacht hat, sterben zwar auch bei uns viel mehr Leute als nötig, aber immerhin nicht wie die Fliegen in den Straßen oder Krankenhausfluren… und wegen Unbelehrbaren wie dir finde ich, dass die noch viel mehr kontrollieren und die Bußgelder und Strafen ruhig noch deutlich erhöhen sollen.

      Übrigens kommst auch du nicht ohne rigide Kontrollen und Quarantänemaßnahmen in die USA rein, was allein schon deine Meinung widerlegt, und ich lese gerade auf den seiten der US Immigrationsbehörden, das es selbst bei Reisen innerhalb der USA (abhängig von der Gesetzgebung in den einzelnen Staaten, zB in Hawaii und Alaska) durchaus auch Quarantäneanforderungen gibt.

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