Die Lufthansa-Tochter Swiss hat anlässlich ihres Flottenerneuerungsprogrammes am Vormittag des 20. Februars ihren ersten Airbus A320neo in Empfang genommen. Diese Neuerung begleitet neben einigen positiven Faktoren für Airline, Passagiere und Crew, auch etliche negative Stichpunkte.
Die aktuelle Kurzstreckenflotte der Swiss umfasst 59 Airbus Maschinen, darunter A320- und A220-Flugzeuge. Bei der Erneuerung der Flotte sollen nun die herkömmlichen A320ceo Maschinen, wovon aktuell 19 im Einsatz sind, durch 17 Airbus A320neo und acht Airbus A321neo ersetzt werden. Das 2,5 Milliarden Franken teure Flottenerneuerungsprogramm soll bis in das Jahr 2024 andauern. Durch die neue Einflottung der Modelle reduziert Swiss weiterhin das eh schon geringe Durschnittsalter ihrer Flugzeuge (momentan bei 9,5 Jahren). Somit würde die Airline dann eine der jünsten Flotten ganz Europas besitzen.
Die neue Swiss-Maschine wird am 15. März auf der Strecke von Zürich nach Brüssel ihr Debüt feiern. Diese Strecke soll acht mal wöchentlich geflogen werden. Zusätzlich dazu kommen, ebenfalls am 15. März, die Strecke von Zürich nach Hamburg und von Zürich nach Valencia und am 22. März die Strecke von Zürich nach London Heathrow hinzu.
Informationen zum neuen Airbus A320neo
Das für die Swiss neue Airbus A320neo Modell weist einige Ähnlichkeiten mit dem alten A320ceo Modell auf. So verfügt die Maschine ebenfalls über 180 Sitze und über die Overhead Bins des Vorgängers. Diese sollen jedoch bei den neueren Airbus A320-Zugängen erneuert werden, wodurch mehr Platz für Handgepäck geschaffen werden könnte. Zusätzlich dazu erscheint das neue Flugzeug mit der neuen Einheitskabine (wie sie auch in den einigen Neos der Lufthansa vorzufinden sind), sodass die Flugzeuge innerhalb der Lufthansa Group ausgetauscht werden können. Somit muss die Maschine nicht ihre gesamte Lebensdauer bei einer Airline verbringen und kann ohne großen Aufwand und geringe Kosten übertragen werden.
Signifikante Änderungen wurden bei den Sitzen vorgenommen. Diese hat man in einem dünneren Design (eben wie bei Mutter Lufthansa) produziert, sodass Passagiere mehr Beinfreiheit erlangen. Jedoch könnte dies auch bedeuten, dass der Sitzkomfort sich dadurch verringert, wenn auch Swiss eine Erhöhung der Komfortabilität versicherte. Zudem lassen sich nur die ersten neun Reihen noch per Knopfdruck nach hinten senken, die restlichen Reihen besitzen eine konstante Neigung von 20 Grad. Auch hier gibt es, zumindest für alle Passagiere, die nicht in den ersten neun Reihen, beziehungsweise je nach Konfiguration in der Business Class Platz nehmen, ebenfalls weitere Einbußen in Sachen Komfortabilität. Weiterhin verbaut wurden in der neuen Maschine die Deckenmonitore, die jedoch vom Passagier natürlich nicht nutzbar sind. Dahingegen nicht vorhanden sind Strom- oder USB-Anschlüsse. Diese sollen mit dem nachträglichen Einbau des WiFis noch hinzukommen. Hinsichtlich der Business Class in dem neuen Airbus A320, kann der Passagier auch wieder eine Economy Bestuhlung mit freiem Mittelsitz und erhöhter Beinfreiheit (32 Zoll statt regulär 29 Zoll) erwarten. Dazu ist der Service wie üblich ein besserer.
Technische Änderungen im Airbus A320neo
Die neue Airbus A320neo weist nicht nur Änderungen in Ihrer Hardware auf, sondern auch in Punkto Technik. So wurden Triebwerke des Typs Pratt & Whitney PurePower PW1000G-JM verbaut, die den Treibstoffverbrauch um etwa 20 Prozent verringern sollen. Zudem soll das neue Modell um 50 Prozent leiser sein als der Vorgänger.
Auch äußerlich ergaben sich zwei deutliche Änderungen. Zum einen Trägt die neue Maschine die sogenannte “Banditenmaske”. Dabei handelt es sich um ein schwarz umrahmtes Cockpit, welches sofort ins Auge fällt. Zudem werden bei dem Neo Modell die üblichen Winglets durch Sharklets ersetzt. Optisch erkennbar sind die an den stark geschwungenen Flügelenden. Der Vorteil daran ist neben der besseren Optik auch die höhere Effizienz, die die Sharklets durch den tieferen Treibstoffverbrauch und dem damit verbundenen geringeren CO2-Ausstoß mit sich bringen.
Fazit zur ersten A320neo
Der neue Airbus A320neo weist auf den ersten Blick keine besondere Verbesserung für den Passagier auf. Sinnvolle Ausstattungen, wie neue Overhead Bins, Stromanschlüsse oder WiFi sind nicht gegeben. Dem entgegen könnten sogar der Komfort für Passagiere durch die neuen Sitze vermindert werden. Positive zu nennen ist jedoch die bessere Effizienz sowie der verminderte Lärmpegel. Auch optisch kann das Flugzeug mit den neuen Sharklets und dem schwarz untermalten Cockpit punkten. Es bleibt also abzuwarten, welche weiteren Neuerungen die folgenden Airbus A320neo Maschinen haben werden und ob die neuen Sitze in Sachen Komfort einen Unterschied ausmachen.
Wenn der Swiss A320neo wie bei der Lufthansa bestuhlt ist, wäre das eine ganz deutliche Verschlechterung des Komforts. Im LH 320neo sind zusätzliche Reihen reingequetscht worden und ab 180 cm Körpergröße sitzt man äußerst beengt und unkomfortabel. Wo immer möglich, werde ich das Flugzeug meiden. Bei der LH sind offenbar nur noch Controller am Werk. Vergessen wird dabei der Kunde. Dann wird über Kurz oder Lang großes Erstaunen beim Management aufkommen, wenn die 5 Sterne von Skytrax der Vergangenheit angehören.