Europas größte Günstig-Airline befindet sich Dank Corona zwar in der schlimmsten Krise seit Bestehen, dennoch fällt der Verlust deutlich geringer aus, als erwartet. O’Leary zeigt sich ob des kommenden Jahres außerdem optimistisch.
Ryanair hat jüngst die neusten Quartalsergebnisse veröffentlicht und wenngleich diese den höchsten Verlust in der Geschichte von Europas größter Günstig-Airline markieren, fällt das Minus laut den Iren dennoch nicht so hoch aus, wie zunächst befürchtet.
Experten gingen von deutlich höherem Minus aus
Dass keine Airline wirklich glimpflich aus der Corona-Krise hervorgehen wird, dürfte inzwischen allen bewusst sein. Letztlich dürfte jede Fluggesellschaft gar froh sein, die aktuelle Situation überhaupt überleben zu können. Dabei geht es anderen schlechter und anderen besser. Nach den neusten Zahlen Ryanairs können sich die Iren anscheinend zu letzteren zählen, zumindest fallen die roten Zahlen weniger drastisch aus, als es der Low-Cost-Carrier erwartet hatte.
Ende Juni soll der Verlust dennoch ganze 185 Millionen Euro betragen haben und ist im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres, wo Ryanair 243 Millionen Euro Gewinn einfuhr, natürlich ein herber Schlag. Zuvor gingen Analysten davon aus, dass der Verlust Ryanairs in jenem Zeitraum gut 232 Millionen Euro betragen würde. Gleichzeitig soll das Minus in den sonst so starken und entsprechend für die Airlines enorm wichtigen Sommermonaten nochmals geringer ausfallen, da besonders innerhalb Europas wieder einige Grenzen geöffnet wurden und der Flugverkehr weiter anzieht.
O’Leary rechnet 2021 wieder mit Vorkrisenniveau
Der Umsatz brach bis Ende Juni um ganze 95 Prozent auf nunmehr 125 Millionen Euro ein, wobei die Passagierzahlen sogar um 99 Prozent sanken und die Low-Cost-Airline nur noch eine halbe Million Fluggäste zählte. Diese Zahlen markieren dabei nicht weniger als die schlimmste Krise der 35-jährigen Firmengeschichte Ryanairs.
Und diese Krise könnte auch aus Sicht der Iren aufgrund einer drohenden zweiten Welle gen Herbst auch noch nicht vorbei sein, weshalb sich das Unternehmen mit Gewinnprognosen weiterhin zurückhält. Prognostiziert werden vom Unternehmen allerdings gut 60 Millionen Passagiere, die Ryanair bis Ende des zweiten Quartals 2021 an Bord erwartet. Ryanair-Vorsitz Michael O’Leary geht gar davon aus, dass das Passagieraufkommen im kommenden Jahr bereits wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird. Allerdings rechnet der umstrittene Airline-Chef 2021 dennoch weiter mit merklichen Auswirkungen der aktuellen Corona-Krise auf den Ticketumsatz.
Fazit zu den Zahlen Ryanairs
Keine Airline bleibt von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie verschont – auch nicht Ryanair. Europas größter Günstig-Flieger konnte seit jeher immer wieder mit zumeist guten bis hervorragenden Gewinnen prahlen, nun hat sich aber alles geändert und der Verlust wiegt schwer. Dennoch nicht so schwer, wie es erwartet worden war und auch was die Fluggastzahlen angeht, zeigt sich O’Leary mal wieder optimistisch. Ob er damit Recht behalten wird, wird sich zeigen. Auch die nächsten Monate dürften erneut spannend werden.