Nach erschreckend gesunkenen Touristenzahlen versucht die japanische Regierung nun mithilfe einer Subventionierung der Reisekosten den Inlandstourismus wieder stärker anzukurbeln, sobald der Coronavirus-Ausbruch unter Kontrolle gebracht ist. Im Juli möchte Japan mit dem Milliardenschweren Programm beginnen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die neuartigen Coronavirus-Infektionen bald abklingen.
Während der Coronakrise stand der globale Tourismus still. Der Lockdown bedingte auch, dass Inlandsreisen nicht nur in Deutschland und anderen europäischen Staaten, sondern überall auf der Welt kaum bis überhaupt nicht möglich waren. Auch Japan hat einen gewaltigen Rückgang an Reisenden erlebt, weshalb sich das Land nun etwas außergewöhnliches überlegt.
Größter Rückgang aller Zeiten
Japan ist ein Land, das seinen Fokus auf Tourismus setzt: Wie die jüngsten Regierungsdaten ergeben haben, konnte das asiatische Land im April schätzungsweise 2.900 ausländische Reisende verzeichnen. Damit besuchten 99,9 Prozent weniger Touristen Japan als im Vorjahr. Das ist keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass überall auf der Welt strikte Einreisebeschränkungen sowie weitere Corona-Beschränkungen herrschen. Trotzdem ist es das erste Mal seit dem Jahr 1964 und damit seit dem Beginn der Statistiken, dass die Monatszahl unter die 10.000er-Marke gefallen ist.
Vorher lag der Tiefststand bei den monatlichen ausländischen Besuchern bei 17.543 – einem Wert, der im Februar 1964 verzeichnet wurde.
Die Zahl der japanischen Staatsangehörigen, die das Land im April verlassen haben, ist ebenso gesunken. Den Angaben der Agentur zufolge um genau 99,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch diese Entwicklungen ist den weltweiten Reisebeschränkungen geschuldet.
So beschloss Japan Anfang April, Reisebeschränkungen für etwa 70 Länder, darunter alle Teile Chinas und Südkoreas sowie die Vereinigten Staaten und der größte Teil Europas. In diesem Monat wurde dieses Verbot auf rund 100 Länder ausgedehnt. Die kumulierte Zahl der ausländischen Besucher lag zwischen Januar und April bei 3,94 Millionen, 64,1 Prozent weniger als im Vorjahr, so die Daten.
Durch die Krise wurde der “Overtourism” in Japan schnell zum “Unterourism” – doch Japan braucht die Besucher. Aus diesem Grund möchte die Regierung den Inlandstourismus mit einer ganz besonderen Idee ankurbeln. Denn diese möchte einen Teil der Reisekosten subventionieren, sobald der Ausbruch unter Kontrolle gebracht wurde. Für das Programm werden ca. 11,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, das im Juli bereits beginnen könnte. Gefördert werden sollen unter anderem Besuche von Restaurants und Sehenswürdigkeiten, aber auch Teile der Hotelkosten sollen übernommen werden – leider aber nur für Einheimische und nicht für ausländische Reisende.
Olympische und Paralympische Spiele in Tokio verschoben
Die japanische Wirtschaft stagniert seit Jahren. Der Einreisetourismus ist einer der wenigen Wirtschaftszweige, der ein rasches Wachstum verzeichnen konnte. Die ursprünglich für Juli geplanten Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio mussten aufgrund der Pandemie verschoben werden. Japans Premierminister Shinzo Abe und IOC-Präsident Thomas Bach haben sich auf eine Verlegung der Sommerspiele auf den Sommer des Jahres 2021 geeinigt.
Fazit zu der Bezuschussung des japanischen Tourismussektors
Es ist keine große Überraschung, dass Japan im Zuge der Coronakrise einen starken Rückgang im Tourismussektor erfährt. Es ist jedoch eine gute Idee, Reisen nach Japan mithilfe von staatlichen Zuschüssen attraktiver zu machen und somit mehr Touristen anzulocken. Wir hoffen, dass Japan sehr bald wieder steigende Besucherzahlen verzeichnen kann!