Aufgrund von weltweiten IT-Problemen kam es zu unzähligen Flugausfällen bei Delta Air Lines. Die Fluggesellschaft hegt nun Absichten, gegen CrowdStrike und Microsoft vorzugehen.
In der vorletzten Woche hielt ein IT-Down viele Teile der Welt in Atem. Krankenhäuser, Supermärkte, TV-Sender – überall gab es technische Probleme. Doch besonders massiv hat das globale Problem den Flugverkehr vieler Länder getroffen. Besonders die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines hat massiv gelitten – und fasst nun eine Klage auf Schadensersatz ins Auge, wie Reuters berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Delta Air Lines hat massiv unter der globalen IT-Störung gelitten
- Die Airline will Schadensersatz von Microsoft und CrowdStrike fordern
- Gleichzeitig wird das US-Verkehrsministerium die Flugausfälle bei Delta näher beleuchten
Über 6.000 gestrichene Flüge
Ein fehlerhaftes Windows-Update des Cybersicherheitsanbieters CrowdStrike hat am 19. Juli weltweit IT-Systeme unterschiedlichster Unternehmen lahmgelegt. Auch in Deutschland waren die Auswirkungen zu spüren – etwa durch Chaos am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER). Doch während sich die meisten Unternehmen nach und nach wider gefangen haben und zur Normalität zurückgekehrt sind, hat die Ausnahmesituation bei Delta Air Lines länger angehalten. Alle betroffenen Systeme der Airline mussten manuell repariert und neu gestartet werden.
Die IT-Störung kam der Airline folglich teuer zu stehen, da viele Flüge gestrichen werden mussten und Einnahmen ausblieben. Über 6.000 Flüge wurden mittlerweile gestrichen. Analysten schätzen der Verlust der Airline aus Atlanta auf mehrere hundert Millionen Dollar. Nun hat Delta die Anwaltskanzlei Boies Schiller Flexner engagiert.
Keine Stellungnahme von den meisten Parteien
Seitens des Cybersicherheitsanbieters CrowdStrike sei man sich über die Ankündigung einer Schadensersatz-Forderung informiert, es liegt allerdings noch keine Klage vor.
We are aware of the reporting, but have no knowledge of a lawsuit and have no further comment.
Sprecher von CrowdStrike
Eine Stellungnahme der anderen beteiligten Parteien – etwa Microsoft, der Airline selbst oder der Kanzlei – gibt es bisher nicht.
Es bleibt abzuwarten, wann und in welchem Umfang es zu dem wirklichen Gerichtsverfahren und der Klage auf Schadensersatz kommt. Das US-Verkehrsministerium hat zudem angekündigt, dass es eine Untersuchung von Delta einleiten werde, um die Flugausfälle im Anschluss an die IT-Störung zu untersuchen.