IATA-Verbandschef Willie Walsh hat die teils enorm hohen Preise für PCR-Tests kritisiert und als Abzocke bezeichnet. Diese würden auch der gesamten Branche schaden.

Werden Passagiere mit den teils extrem hohen Preisen für PCR-Tests nur abgezockt? Dieser Meinung ist jedenfalls der Direktor des Weltluftfahrtverbandes IATA, Willie Walsh, wie srf.ch berichtet. Vor allem würden die hohen Preise von teils bis zu 310 US-Dollar, Reisende vom Fliegen abhalten. Als Beispiel, warum PCR-Tests zudem unnötig seien, nannte Walsh Großbritannien. Erst Ende letzten Jahres sah ein eigener Berater der IATA durch Omikron eine höhere Infektionsgefahr beim Fliegen, was der Verband sofort versuchte zu revidieren.

Preise sind „lächerlich“ hoch

Der Direktor des Weltluftfahrtverbandes IATA, Willie Walsh, hat die hohen Preise, die für PCR-Tests an Flughäfen erhoben werden, kritisiert. Diese seien laut Walsh gar ein Problem für die gesamte Branche. Schließlich führten die hohen Preise dazu, dass weniger Menschen fliegen würden. Kein Wunder, so Walsh, würden die Passagiere bei den PCR-Tests regelrecht von den Anbietern über den Tisch gezogen. Die Preise für die Tests seien „lächerlich“ hoch. Das habe auch die IATA bei ihrer Untersuchung der Preisunterschiede festgestellt, die teils massiv ausfallen.

Israel Airport Flughafen
Der IATA-Chef kritisiert die Preise für PCR-Tests und als Gefahr für die Branche.

Für ein und denselben Test, so der Luftfahrtverband, würde man etwa in Kuala Lumpur nur 27 US-Dollar zahlen, in Tokio bereits 278 US-Dollar und in Zürich gar 310 US-Dollar. Verbandschef Walsh bezeichnete die PCR-Tests zudem als unnötig. Hier sei besonders Großbritannien ein gutes Beispiel, wo bis zum November letzten Jahres insgesamt neun Millionen Tests absolviert worden seien. Demnach hätte die Zahl der positiven Tests bei nur 0,8 Prozent in der Luftfahrt gelegen, während diese bei 8,4 Prozent mit Blick auf ganz Großbritannien lag.

IATA-Berater sah höheres Risiko beim Fliegen durch Omikron

Dass die IATA Fliegen auch trotz der Omikron-Variante für sicher hält, untermauerte der Verband bereits Ende Dezember letzten Jahres. Dort widersprach die IATA dem eigenen medizinischen Berater, dass Reisen mit dem Flugzeug trotz der jüngsten Mutante sicher seien. Der Berater erklärte zuvor, dass das Risiko einer Ansteckung an Bord eines Flugzeuges dank der Omikron-Variante deutlich höher sei. Diese Aussagen kamen natürlich einer Art Dolchstoß für die Airlines gleich und das gewissermaßen aus den eigenen Reihen. Deshalb versuchte die IATA daraufhin zu beschwichtigen und die Wogen zu glätten und erklärte, dass durch die Konstruktion des Flugzeugs – dazu gehören etwa die Richtung des Luftstroms, Geschwindigkeit des Luftaustauschs und Filterung –, die Ausrichtung der nach vorn sitzenden Passagiere und das Tragen einer Maske, sowie die besseren Hygienemaßnahmen das Risiko minimieren würden. Auch die Beschaffenheit der Flugzeugkabinen würde im Vergleich zu anderen geschlossenen Räumlichkeiten einen zusätzlichen Schutz schaffen, wie auch Powell erklärte.

Fazit zur Kritik des IATA-Chefs

PCR-Tests sind aus der aktuellen Reisewelt nicht wegzudenken. Etliche Länder auf der ganzen Welt verlangen von Reisenden den teuren Corona-Test. Dass ein solcher PCR-Test ein durchaus großes Loch in die Reisekasse schlagen kann, wissen Familien sicherlich besonders zu berichten. Aber auch allen anderen Reisenden dürfte, angesichts teils extrem hoher Preise für die Tests, flau im Magen werden. Da kann man sich schon zweimal überlegen, ob man überhaupt fliegen möchte. Deshalb dürfte sicherlich auch ein Großteil der Reisenden die Kritik Willie Walshs, zumindest was die Preise für PCR-Tests betrifft, unterschreiben.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Nach fast zwei Jahren Pandemie vergeht jedem auf der ganzen Welt zu verreisen, weil die Wucherpreise beim PCR-Test unverschämt hoch sind. Es ist kein Wunder, daß den reiselustigen Tourismus die Lust vergeht, irgendwo hinzufliegen. Noch dazu sind Rentner davon schwer betroffen.

  • Eindeutig.

    Die Labore bekommen derzeit in Deutschland 40 € für einen PCR-Test. Das sind natürlich nicht die Gesamtkosten, da kommen schon noch Personal, Raummiete, Transport, … dazu.
    Die 70 €, die private Anbieter für das 24h-Gesamtpaket verlangten, erscheinen da plausibel und auch gewinnbringend. Millionär wird man nicht, aber das wäre ja auch kontraproduktiv.

    Wie auch immer, in München kann man sich an die flughafeneigene Medicare wenden.
    190 €, konstant seit 2 Jahren. Natürlich zuzüglich, Abend-, Wochenend-, Feiertagszuschlag. Schneller als 24h kostet dann noch einmal extra (bei den Privatanbietern allerdings auch).

    Was soll man dazu sagen? Möchte der Flughafen jetzt an den Gebühren der Passagiere und deren Nebenausgaben verdienen oder sich über eine 100%ige Tochterfirma an utopischen Preisen gesundstoßen? O.K., gesundstoßen ist aktuell sicher ein falscher Begriff, alle Flughäfen erwirtschaften Verluste. Ändert aber nichts an der Tatsache mit einer sehr merkwürdigen Preispolitik einen Anteil am Abschrecken potentieller Reisender zu leisten.

  • Für ein und denselben Test, so der Luftfahrtverband, würde man etwa in Kuala Lumpur nur 27 US-Dollar zahlen, in Tokio bereits 278 US-Dollar und in Zürich gar 310 US-Dollar. Verbandschef Walsh bezeichnete die PCR-Tests zudem als unnötig. Hier sei besonders Großbritannien ein gutes Beispiel, wo bis zum November letzten Jahres insgesamt neun Millionen Tests absolviert worden seien. Demnach hätte die Zahl der positiven Tests bei nur 0,8 Prozent in der Luftfahrt gelegen, während diese bei 8,4 Prozent mit Blick auf ganz Großbritannien lag.

    Dem kann man nur zustimmen…eine Frechheit!

    • Exactly, awesome point, cause iv been planning to travel for holidays wt my 4 sons as I have traveled since these lockdowns in Germany from 2019 & for the next holiday planning to travel to Spain & im told a teat costs from 55 to 75 euro depending on how quick u want the results, now that’s x4 = 300euro just for PCR tests add that up to plane return tickets& accommodation besides food & activities, its out of budget. Seriously its a way of stopping family’s to travel especially when im paying all as 1 parent. Kindly some1 make some changes plz or free these tests too or make a family package price.

      Thanx VR.

  • Vor allem in den USA ist das gesamte Gesundheitssystem ein einziger Wucher.

    Hier in Düsseldorf liegen die Kosten je nach Anbieter klar unter 70 oder 80 €, und die Anbieter verdienen immer noch daran. In Thailand (Test & Go) habe ich Kosten von ca 2000 Baht (40 €) p. P. in Erinnerung, und das ist auch nicht subventioniert.

    Klar, wenn man bequem ist und den Test kurzfristig gleich am Flughafen macht, kann es teurer werden (gut, am Wochenende bleibt einem vielleicht keine Alternative), für die Anbieter wird es auch ziemlich teuer sein sich am Flughafen einzumieten.

  • Naja, das mit den PCR-Test widerspricht sich oft. Wir waren jetzt auf den Malediven zum Tauchen und danach noch in Dubai für einige Tage. Wir haben einen PCR-Test für den Hinflug benötigt. In Dubai hat der Test für den Transit keinen interessiert. Um auf die Malediven zu reisen, musste man sowieso eine Einreiseanmeldung vornehmen und den negativen PCR-Test vor Abflug hochladen. Dann hieß es beim Auswärtigen Amt für die Einreise in Dubai mit Aufenthalt benötigt man einen weiteren PCR-Test. Da kam extra eine Krankenschwester aufs Boot und hat mehrere Tests für die, die einen Test brauchten, vorgenommen. Alle waren negativ. Als wir dann nach Dubai geflogen sind, wollte keiner diesen Test sehen. Danach hab ich noch einen Test für die Einreise nach Prag einen Tag vor Abflug direkt im Hotel machen lassen, auch der war negativ. In Dubai wollten sie den Test sehen, in Prag nicht, da wollten sie nur die Impfzertifikate einschließlich Booster sehen, da ich im Transit zurück nach Deutschland mit dem Auto gefahren bin. Also kann man sich nicht immer darauf verlassen, was beim Auswärtigem Amt für die einzelnen Länder angegeben ist. Oft macht man einen PCR-Test und am Ende wird er gar nicht benötigt.

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