Die Boeing 737 MAX ist einer Rückkehr in die Lüfte einen Schritt näher gekommen, nachdem die europäische Regulierungsbehörde signalisiert hat, dass das gegroundete Flugzeug noch vor Ende des Jahres fliegen dürfe.
Die 737 MAX, zuvor der Bestseller von Boeing, hat sich in den USA und der EU, den beiden wichtigsten Gerichtsbarkeiten, auf eine Wiederzulassung zubewegt, nachdem die Boeing im März 2019 nach zwei tödlichen Abstürzen mit einem Flugverbot belegt wurde. Die europäische Luftaufsichtsbehörde hat nun ihr Go gegeben, sodass eine baldige Zulassung in Europa bevorstehen könnte, wie unter anderem aero.de berichtet.
EASA: Erforderliche Sicherheitsstandards erreicht
Patrick Ky, Exekutivdirektor der Flugsicherheitsagentur der Europäischen Union (EASA), sagte gegenüber Medien, dass die 737 MAX nach Änderungen an ihren Systemen die erforderlichen Sicherheitsstandards erreicht habe. Die Zulassung des Modells wäre ein wichtiger Meilenstein für Boeing und würde einen der wichtigsten “Verdiener” des Unternehmens freisetzen, das mit den finanziellen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zu kämpfen hat, die zu weitreichenden Störungen in der Luftfahrtindustrie führte.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration), die wegen angeblicher Versäumnisse bei der Zulassung des Flugzeugs kritisiert wurde, steht ebenfalls kurz vor der Neuzulassung der 737 MAX. FAA-Chef Steve Dickson hat im vergangenen Monat persönlich einen Testflug durchgeführt. Obwohl jede Gerichtsbarkeit auf der ganzen Welt die Befugnis hat, Flugzeuge zum Fliegen zuzulassen, orientieren sich die meisten in der Praxis an den US-amerikanischen und europäischen Aufsichtsbehörden.
Sicher genug, um sicher zu fliegen
Flugunfall-Ermittler fanden heraus, dass fehlerhafte Sensoren zu den beiden tödlichen Abstürzen beitrugen, als das sogenannte MCAS-System die Nase der Flugzeuge nach unten drückte und diese kurz nach dem Start zum Absturz brachte. Bei den Abstürzen starben insgesamt 346 Menschen, bei einem Flug von Lion Air in Indonesien im Oktober 2018 und bei einem Flug von Ethopian Airlines im März 2019.
Die EASA teilte mit, dass Boeing einen softwarebasierten Sensor einführen müsse, um die beiden physischen Sensoren in der nächsten Version des Flugzeugs, der MAX 10, zu ergänzen, aber dass die Aufsicht zufrieden und, dass die neueste Version sicher genug sei, um auch zu sicher fliegen. Wie die Behörde weiter erklärte, sei das Sicherheitsniveau nach einer Analyse der EASA “hoch genug” und, dass mit einem “dritten Sensor ein noch höheres Sicherheitsniveau” erreicht werden könnte. Aktuell müssten laut der Luftaufsichtsbehörde noch “endgültige Dokumente” überprüft werden im Bezug auf das Flugzeug. Dies könnte noch bis zu vier Wochen in Anspruch nehmen.
Boeing weiter in der Krise
Die Coronavirus-Pandemie verursachte eine beispiellose Verlangsamung des globalen Luftverkehrs, was Fluggesellschaften in aller Welt dazu veranlasste, ihre Aufträge zu kürzen. Boeing streicht in diesem Zuge mehr als 16.000 Arbeitsplätze, um die Kosten möglichst senken zu können. Im Bezug auf die 737 MAX erklärte Boeing, dass der US-Flugzeugbauer auch weiterhin “eng mit den globalen Regulierungsbehörden” zusammenarbeiten würde, “um die 737 Max neu zu zertifizieren und das Flugzeug wieder sicher in den kommerziellen Betrieb zu überführen. Wir verpflichten uns, die Fragen der Aufsichtsbehörden zu beantworten und alle Zertifizierungs- und Regulierungsanforderungen zu erfüllen”.
Fazit zum MAX-Go der EASA
Der Wiederflug der Boeing 737 MAX rückt in greifbare Nähe, nachdem nun die EASA – eine der wichtigsten Luftaufsichtsbehörden der Welt – der massiv überarbeiteten Version der MAX grünes Licht gegeben hat. Natürlich gibt es wohl noch einiges behördliche Dinge zu klären, aber dennoch könnten wir die 737 MAX noch in diesem Jahr wieder in der Luft sehen.
Bleibt nur die Frage ob die Passagiere auch damit fliegen wollen…..Ich besteige den verbastelten Schrottflieger nicht wieder
MilesundMichael