Nach dem Vorfall bei Alaska Airlines soll neben der betroffenen Boeing 737 MAX 9 auch die Boeing 737-900ER überprüft werden.
Geht es mit den Inspektionen an einer Stelle voran, rückt die Arbeit an einer anderen Stelle nach. Vor einigen Tagen hatte die Federal Aviation Administration (FAA) die Inspektionen bei einem Teil der Boeing 737 MAX 9 abgeschlossen. Nun berichtet aero, dass auch Flugzeuge des Typs Boeing 737-900ER untersucht werden sollen. Die FAA hat also weiterhin alle Hände voll zu tun, nachdem Anfang des Monats ein Rumpfteil bei einer Alaska Airlines 737 MAX 9 herausgebrochen war.
Inspektion wird auf Boeing 737-900ER ausgeweitet
Von den 171 US-Flugzeugen des Typs Boeing 737 MAX 9, die sich aktuell am Boden befinden, wurden vergangene Woche 40 final untersucht und die Kontrollen abgeschlossen. Nun kommen mehr Maschinen hinzu, die Checks unterzogen werden sollen. Die FAA hat angeordnet, auch ältere Modelle von Boeing zu untersuchen. Weltweit sind 505 Boeing 737-900ER in Umlauf – wie viele davon genau gecheckt werden sollen, ist bislang nicht bekannt. Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Untersuchung auf der Blende vor einem nicht benutzten Notausgang, welcher bei dem Vorfall von Alaska Airlines betroffen war.
Grund für die Anordnung der FAA ist, dass die Konstruktion des betroffenen Bauteils bei beiden Flugzeugtypen identisch ist. Es könnte sich also um ein großflächiges Problem handeln, das über den Flugzeugtyp hinausgeht. Die FAA hatte erstmals über ein großflächiges Problem des Boeing-Typs 737 MAX 9 nachgedacht, als auch bei United Airlines lose Schrauben beim gleichen Flugzeugtyp entdeckt wurden. Genau diese beiden Airlines, United und Alaska Airlines, betreiben die meisten der 505 Boeing 737-900ER Jets.
Alaska Vorfall zieht seine Kreise
In der Vergangenheit hat es immer wieder Probleme beim Sorgenkind von Boeing, der 737-MAX-Familie, gegeben. Das hat sich beachtlich auf das Vertrauen in die Sicherheit des US-Flugzeugbauers ausgewirkt. Erst vergangene Woche wurde ein unabhängiger Berater eingestellt, um die Kontrollprozess zu inspizieren und zu verbessern. Nun scheint es, dass die FAA besondere Vorsicht walten lässt, wenn es um die Boeing 737-MAX-Reihe oder verwandte Flugzeugtypen geht. Somit kommt es zu einer ausgeweiteten Inspektion inklusive Vorläufermodell.
Die Endbuchstaben bei der Boeing 737-900ER stehen für “Extended Range” und beschreiben die größere Reichweite des Flugzeugs. Dieser Boeing-Typ ist damit eine Variante des Boeing 737-NG-Vorgängers der MAX-Familie.
Fazit zur Ausweitung der Inspektion auf Boeing 737-900ER
Nachdem der Vorfall bei Alaska Airlines wieder einmal Zweifel an der Qualitätskontrolle bei Boeing geschürt hat, ist die FAA nun besonders vorsichtig. Zusätzlich zu den 171 Boeing 737 MAX 9 soll nun auch das Vorgänger-Modell Boeing 737-900ER untersucht werden, da dort identische Bauteile eingesetzt sind. Es bleibt spannend, welche Ergebnisse diese Inspektionen liefern werden.