Die Übernahme Asianas durch Korean Air wird immer wahrscheinlicher. Ein lokales Gericht hat vor wenigen Tagen eine einstweilige Verfügung gegen die Fusion abgelehnt. Damit wurde eine weitere Hürde genommen.
Vor wenigen Wochen berichteten wir von Korean Air’s Plänen die strauchelnde Asiana durch den Kauf von Mehrheitsanteilen zu übernehmen. Wenig später wurde dann auch schon ein erstes Angebot abgegeben – doch eine Fusion dieses Kalibers geht selten ohne Komplikationen vonstatten. Kurz nach der Abgabe des Angebotes wurde bereits gerichtlich gegen die Pläne vorgegangen. Die dort gestellten Anträge wurden nun allerdings von einem lokalen Gericht abgelehnt, was die Fusion und somit die Gründung der weltweit zehntgrößten Airline immer wahrscheinlicher macht, so simpleflying.com.
Korean Air-Shareholder fürchtete Wertverlust
Für ein Land mit der Größe Koreas ist es erstaunlich, über zwei Full-Service-Carrier zu verfügen. Korean Air und Asiana operierten dennoch viele Jahre parallel zueinander. Doch schon seit längerem befindet sich Asiana in einer finanziellen Schieflage und ist am straucheln. Vorherige Anteilsverkäufe sind gescheitert und die aktuelle Lage der Airline-Industrie spielt der Situation der Gesellschaft nicht in die Karten. So kam es nicht ganz überraschend, dass eine Fusion der beiden Airlines möglich werden könnte. Vor einigen Wochen gab Korean Air dann ein Angebot für den Erwerb von Mehrheitsanteilen an Asiana ab. Die Hintergründe sind allerdings durchaus noch interessanter als auf den ersten Blick zu vermuten ist, denn hinter den Kulissen zeigt sich ein großes Spiel um Macht und Einfluss. Darauf sind wir in unserem ausführlichen Artikel über Korean Air’s Pläne tiefer eingegangen.
Diese Spannungen im Hintergrund waren allerdings auch der Grund, aus dem gegen Korean Air’s Übernahmepläne eine einstweilige Verfügung eingereicht wurde. Denn anders als man es vermuten könnte, waren nicht andere Wettbewerber besorgt über die eventuelle Fusion der beiden Airlines, sondern ein Anteilseigner von Korean Air selbst, der um den Wert seiner Anteile im Zuge einer Übernahme bangt. Dieser Vorstoß wurde nun aber gerichtlich zurückgewiesen und der Übernahme in dieser Instanz grünes Licht gegeben. Das Gericht bestätigte, dass die Vorhaben von Korean Air’s Muttergesellschaft Hanjin Kal rechtlich einwandfrei sind.
Zehntgrößte Airline der Welt könnte bald koreanisch sein
Wenn es also tatsächlich zu einer Übernahme kommt, könnte es bald so sein, dass Korea mit 259 Flugzeugen flottenmäßig die zehntgrößte Airline der Welt hat. An den geflogenen Strecken gemessen, würde die Airline den 15. Platz belegen.
Doch wenn es nun so weit ist, werden sicherlich erst einmal die größeren Probleme angegangen werden müssen, anstatt sich über derartige Kennzahlen Gedanken zu machen. Schließlich ist die weltweite Krise noch im vollen Gange und auch die Größe einer Fluggesellschaft schützt sie nicht vor möglichen finanziellen Problemen. Die Muttergesellschaft von Korean Air hat bereits geäußert, dass sie daher zunächst die größten Anstrengungen in die Überwindung der Krise, in die Erreichung von Wettbewerbsfähigkeit sowie in die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen stecken will.
Die Mitarbeiter der jetzigen Asiana scheinen dennoch nicht froh über die Pläne zu sein, wie ein Manager der Airline äußerte:
I feel empty. We have tried to catch up to Korean Air for the last 30 years, but now we will lose our company name. That is frustrating. [Korea Development Bank] CEO Lee Dong-gull said a few months ago that we can recover under our own power, but now he says we should be sold to Korean Air because we cannot survive. It does not make sense at all.
Asiana Mitarbeiter zu den Fusionsplänen
Fazit zur Gerichtsentscheidung zur Übernahme Asianas durch Korean Air
Mit dieser Entscheidung ist die mögliche Fusion der beiden Airlines erneut wahrscheinlicher geworden. Was vor einigen Wochen noch nach ersten, losen Plänen klang, scheint jetzt immer mehr zur Realität zu werden und es ist davon auszugehen, dass Asiana schon bald in Korean Air übergehen könnte. Dabei würden zwar Arbeitsplätze gesichert werden und die strauchelnde Asiana “gerettet”, aber in ihrer jetzigen Form wird es das Star Alliance Mitglied dann vermutlich nicht mehr geben.
Das wird dann wohl das Aus des wohl besten Star Airlines Frequenz Flyer Programms (gemeint ist das bei Asiana) bedeuten ….
Sehr sehr schade ….