Ab Donnerstag wird über Streiks beim Ferienflieger Discover Airlines abgestimmt. Stimmberechtigt sind Mitglieder der Vereinigung Cockpit (VC) sowie der Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo).
Während die Lufthansa-Tochter Discover Airlines erst vor wenigen Wochen im Rahmen der German Brand Awards für ihre erfolgreiche Markenstrategie ausgezeichnet wurde, zeigen sich aktuell eher die Schattenseiten der Airline. Dass es womöglich während der aktuellen Sommerferien noch zu einem Streit bei dem Ferienflieger kommen könnte, hatte sich bereits angebahnt. Wie aeroTELEGRAPH berichtet, soll ab morgen darüber abgestimmt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 15. bis 21. August wird über einen Streik bei Discover Airlines abgestimmt
- Die Abstimmung findet gleichzeitig bei der VC sowie Ufo statt
- Grund für den potenziellen Streik ist die Einigung der Airline mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) über einen Tarifvertrag
Sieben Tage lang abstimmen
Ab dem morgigen Donnerstag sollen Mitglieder der Vereinigung Cockpit und Ufo über einen Streik bei Discover Airlines abstimmen. Dieser könnte sogar noch während der Ferienzeit stattfinden.
Grund für den eventuellen Streik ist die Einigung zwischen der Fluggesellschaft und der Gewerkschaft ver.di. Die beiden Parteien konnten sich jüngst auf einen Tarifvertrag für Cockpit und Kabine einigen – so weit sind andere Gewerkschaften mit der Airline noch nicht. Da laut Tarifeinheitsgesetz der Tarifvertrag der mitgliederstärksten Gewerkschaft in Kraft tritt, wollen die VC und Ufo zum Streik aufrufen.
Die Urabstimmung ab dem 15. August soll einer wichtigen Frage nachgehen:
Dabei wird es um die Frage gehen: Lassen wir uns das bieten? Oder sagen wir nein, es muss natürlich eigene Tarifverträge geben?
Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik bei der Vereinigung Cockpit
Die Abstimmungen laufen bei beiden Gewerkschaften gleichzeitig bis zum Mittwoch der darauffolgenden Woche – sieben Tage lang haben die Mitglieder die Möglichkeit, sich für oder gegen einen Streik auszusprechen. Unbefristete Streiks schließt der VC-Chef Andreas Pinheiro dabei nicht aus.
Unmut unter den Gewerkschaften
Die Gewerkschaften VC und Ufo sind sich auch in einer weiteren Sache einig. Beide halten sich für erfahrener und sind überzeugt, mehr Discover Airlines Mitarbeitende zu vertreten als ver.di. Daraufhin hatte sich ver.di verteidigt und auf den jahrelangen Einsatz für das fliegende Personal hingewiesen. Fakt bleibt allerdings, dass ver.di-Mitglieder seit den Verhandlungsergebnissen einen sechs Monate längeren Kündigungsschutz genießen als Mitglieder in den anderen beiden Gewerkschaften. Der Leiter der Tarifpolitik bei Ufo reagiert darauf folgendermaßen:
Wenn man in die aus Sicht des Managements richtige Gewerkschaft eintritt, bekommt man ein halbes Jahr mehr Kündigungsschutz.
Harry Jäger, Leiter Tarifpolitik bei Ufo
Zwischen den drei Gewerkschaften herrscht keine gute Stimmung. ver.di wiederum kritisiert, dass die anderen Gewerkschaften nur auf Macht im Konzern aus wären, während die CV ver.di ankreidet, auf der Vorarbeit anderer ihre Einigung erzielt zu haben. Letztlich richtet sich aber auch viel Unmut gegen das Lufthansa-Management.
Die Einigung mit der Airline und der Gewerkschaft ver.di erfolgte drei Jahre nach Gründung von Discover Airlines (vormals Eurowings Discover). Der neue Gehalts- und Mantel- Tarifvertrag soll bis 2027 gelten.
Dieses “VielGewerkschaftsModell” , sollte einfach mal verboten werden. Das ergibt keinen Sinn und verärgert Kunden.
Gewerkschaften haben schon BRANIFF, Eastern, VARIG, VIASA, TWA von der Karte gestreikt. QF hat auch den Betrieb mal kurz eingestellt, bis die Akteure es mit den andauernden Streiks dann verstanden haben, dass dies nicht die Lösung ist Es wird Zeit, dass hier auch einmal der Laden geschlossen wird. Immerhin, es gibt ja noch Buergergeld.