Zukünftig behält die Airline Passagierdaten nicht für sich. Um Kriminalität und Terrorismus einzudämmen, sollen einzelne Angaben an nationale Behörden weitergegeben werden.
Beim Kauf eines Flugtickets werden viele persönliche Daten abgefragt. Nach einer neuen Regelung sind einige davon allerdings nicht mehr nur für die Airline zugänglich. Um die Sicherheit zu erhöhen, hat das Europaparlament ein neues Gesetz vorgelegt, wie aero berichtet. Sicherheitsrelevante Daten müssen von der Airline weitergegeben werden – was bedeutet das für den Datenschutz der Passagiere?
Das Wichtigste in Kürze
- Das EU-Parlament hat für die Weitergabe sicherheitsrelevanter Passagierdaten an nationale Behörden gestimmt
- Dies soll die Sicherheit erhöhen und Terrorismus und Kriminalität eindämmen
- Die neue Regelung wird primär auf Flügen mit Abflug außerhalb der EU gelten
Sicherheit steht an erster Stelle
Geburtsdatum, Reisepassnummer Staatsangehörigkeit. All diese Daten werden zumeist abgefragt, wenn der Kauf eines Tickets ansteht. Doch auch darüber hinaus haben die Daten nun Relevanz. Denn um Kriminalität und Terrorismus vorzubeugen, sollen sicherheitsrelevante Passagierdaten an nationale Behörden weitergegeben werden. Doch welche sind das genau?
- Name des Passagiers
- Geburtsdatum
- Staatsangehörigkeit
- Reisepassdaten
- Fluginformationen
Grund für die Daten-Weitergabe ist die Sicherheit im Flugverkehr, die dadurch erhöht werden soll. Für 48 Stunden werden die oben aufgeführten Daten der Passagiere gespeichert, um im Notfall darauf zugreifen zu können, sollte es zu einem Vorfall kommen.
Für Flüge mit Start außerhalb der EU
Das neue Gesetz gilt für Flüge, die außerhalb der EU starten und in den EU-Raum fliegen, um in einem der Mitgliedsstaaten zu landen. Flüge mit Abflug innerhalb der EU können allerdings zu Zwecken der Strafverfolgung ebenfalls betroffen sein. Die EU verspricht sich davon mehr Sicherheit, verspricht aber auch die privaten Daten der Menschen zu schützen.
Diese Reform macht das Leben für normale Reisende einfacher, aber für Kriminelle schwieriger.
Assita Kanko (EKR), Berichterstatterin für Strafverfolgungszwecke und Verbrechensverhütung
Über diese Neuerung wurde am vergangenen Donnerstag in Straßburg entschieden. Eine Zustimmung der EU-Staaten steht noch aus, ist allerdings sehr wahrscheinlich.
Nicht nur auf der Ebene der Passagiere wird angesetzt, um die Sicherheit zu erhöhen. Bereits seit zwei Jahren werden etwa in der Schweiz die Hintergrundchecks des Flughafenpersonals verstärkt.