Am Donnerstag will die Gewerkschaft Deutscher Lokführer die genauen Termine der Streiks im Sommer verkünden.

Bahnstreiks haben bei der Bahn schon durchaus eine Tradition, obwohl der letzte seiner Art ins Jahr 2018 zurückgeht. Nun soll der nächste Bahnstreik kommen, womöglich zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt für Reisende. So fallen die diesjährigen Streiktermine eventuell in die Urlaubszeit, in denen die Züge der Deutschen Bahn erfahrungsgemäß sehr ausgelastet sind. Am morgigen Donnerstag will die GDL die genauen Termine ankündigen, wie das Handelsblatt berichtet.

Termine könnten direkt in die Urlaubszeit fallen

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat nach gescheiterten Verhandlungen mit dem Management der Deutschen Bahn kommende Bahnstreiks angekündigt. Die genauen Termine sollen am morgigen Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden, jedoch scheint es sehr wahrscheinlich, dass die Streiks das Deutsche Bahnnetz genau während der Reisezeit lahmlegen könnten. Dies wäre eine sehr schlechte Nachricht für alle die eine Reise in dieser Zeit geplant haben, da diese dann ihre Pläne neu überdenken müssten. Jedoch sollte man erstmal bis zur morgigen Pressekonferenz abwarten, welche Termine genannt werden.

Deutsche Bahn ICE 5

Trotz der Ungewissheit übt diese Meldung einen deutlichen Druck auf die Bahn aus, die Streiks – erst recht zu Stoßzeiten – natürlich verhindern will. Vor den gescheiterten Tarifverhandlungen hat die Bahn das wohl allerdings kommen sehen und dürfte dementsprechend von der Reaktion der Gewerkschaft nicht überrascht sein. Auch deswegen wird es womöglich zu dem Worst Case kommen. Denn die Fronten zwischen der Bahn und der GDL sind sehr verhärtet, womit beide Parteien in den vergangenen Verhandlungen zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen sind. Auch hatte GDL-Chef Claus Weselsky das Bahn-Management in einem Video der WELT scharf kritisiert und sprach von “Missmanagement”. Außerdem sei die GDL laut Weselsky von ihren Forderungen zugunsten der Bahn abgewichen (beispielsweise einen Coronabonus von “nur” 600 anstatt 1.300 Euro), was auch zu keinem endgültigen Ergebnis geführt habe.

Fazit zu den bevorstehenden Bahnstreiks im Sommer

Da sich die Gewerkschaft Deutscher Lokführer mit dem Management der Deutschen Bahn im Tarifstreik nicht einigen konnte, werden wohl im Sommer wieder Streiks folgen. Auch wenn die genauen Termine erst morgen bekannt gegeben werden, fallen diese voraussichtlich auf die Urlaubszeit. Dieser Zeitraum kommt ziemlich unglücklich, da gerade in der Ferienzeit die meisten Bahnreisenden unterwegs sind und ein Streik dann zu einem noch größeren Chaos führen wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Bahn und die GDL sich entweder noch einigen werden oder die Streiks wenigstens in den Herbst geschoben werden.

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Autor

Genauso wie den Schwarzwald, liebt David es neue Orte und Kulturen zu entdecken. Am liebsten kombiniert er einen Städtetrip mit anschließendem relaxen am Strand. Er studiert Tourismusmanagement in Wernigerode und macht ein Praktikum bei reisetopia. Er hält euch mit den neuesten Deals und News auf dem Laufenden!

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  • Was lernen wir aus dem Gebaren der GDL?

    An sich kann die Bahn in Deutschland nicht mehr ernst genommen werden* im Sinne, dass man sich als normaler Kunde auf ihre versprochenen Leistungen verlassen könnte.
    Es fängt bei der Unpünktlichkeit (vor allem im Fernverkehr) an, geht mit nicht belastbaren Informationen am Bahnsteig weiter, Behinderte scheitern an defekten Aufzügen oder plötzlichen Gleiswechseln, und nun die von der GDL vermittelte Unsicherheit, ob Züge überhaupt zum geplanten Termin verkehren werden.

    Meine persönliche Conclusio:
    Die Bahn hat in Deutschland noch zwei unerschütterliche Zielgruppen:
    i. die Captives, die nicht ausweichen können
    ii. die Bahnfreunde und -freundinnen, für die die Bahn ein schönes Spielzeug ist.

    * dies ist für mich die Hauptbotschaft der GDL an die Kunden und die Politik.
    Und bei der Politik kam das bereits an. So kommt die Schiene im Klimaschutz-Sofortprogramm praktisch nicht vor. Nicht einmal mit weiteren Streckenelektrifizierungen, obwohl doch alle Welt von Elektrifizierung des Verkehrs spricht und diese einfordert.

  • Merkwürdig, der Vorstand war sich schnell einig, trotz Milliarden Verluste Boni zu zahlen, aber die Mitarbeiter sollen verzichten. Egal in welcher Zeit gestreikt wird, es ist immer zur falschen Zeit…Solidarität wäre meiner Meinung nach angebracht. Es werden wieder nur die Kunden gegen Mitarbeiter aufgebracht, dem Vorstand ist das doch Wurscht, das geht seit Jahren so. Begriffe wie „Kunden in Geiselhaft nehmen“ machen immer wieder die Runde. Auch wenn ich Zug fahre, meine Solidarität haben die DB Mitarbeiter. Das Spiel Vorstand -Boni, Mitarbeiter -nix, geht doch in vielen Branchen so. Wären mehr Menschen gewerkschaftlich organisiert, gäbe es das Problem so nicht. Vor Jahrzehnten war das so und es gab mehr Solidarität.

    • Danke, genau meine Meinung! Als DB-Vielfahrer kommen evtl. Verspätungen auf mich zu, aber aus Solidaritätsgründen nehme ich das alle paar Jahre gerne in Kauf.

  • Hat man ein Anrecht auf Erstattung des Ticketpreises?
    Nun habe ich als notorischer Vielflieger die ganze Familie zum ersten Mal auf ein Sparpreis Ticket Anfang Juli gebucht. Wie konnte ich nur….
    Wer kennt sich damit aus?

    • Hallo Florian,
      bei der Bahn hast du ein Anrecht auf Ermäßigung des Ticketpreises. Ab 60 Minuten Verspätung am Zielbahnhof erhältst du 25 Prozent des Ticketpreises zurück, ab 120 Minuten Verspätung 50 Prozent.
      Wenn deine Reise sinnlos geworden ist (beispielsweise aufgrund eines Zugausfalls oder-verspätung), kannst du dir den vollen den Ticketpreis erstatten lassen.
      Weitere Informationen findest du auf der Seite der Deutschen Bahn: https://inside.bahn.de/fahrkarten-erstattung/#toggle-id-4

      Ich hoffe natürlich, dass du deine Reise mit deiner Familie wahrnehmen kannst!

      Grüße

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