Mit der Einführung von Coronatestzentren an den großen deutschen Flughäfen, konnten viele Reisende bei der Rückkehr aus ihrem Sommerurlaub oder aus Risikogebieten erfolgreich getestet werden. Nun zieht der Frankfurter Flughafen eine Bilanz und berichtet über ein Prozent positive Tests innerhalb der letzten sechs Wochen.
Die Sommerferien in Deutschland sind nun vorbei und damit auch die vielen Rückreisen aus den verschiedensten Urlaubsgebieten. Um die Infektionskette zu unterbrechen und Covid-19 erkrankte schneller unter Quarantäne zu stellen, wurden deutschlandweit kostenlose Coronatests angeboten, zudem müssen sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten noch bis Ende September verpflichtend Testen lassen. Dabei führten das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der kommerzielle Betreiber Centogene allein in ihren Teststellen am Frankfurter Flughafen über 250.000 Tests durch. Der Flughafen und Centogene ziehen in einer Pressemitteilung eine positive Bilanz für den Sommer.
Centogene führte im Sommer über 150.000 PCR Tests durch
Seit Ende Juni testet der kommerzielle Anbieter Centogene Reisende nach ihrer Rückkehr oder vor ihrem Abflug auf Covid-19. Anders als beim DRK wurde für einen Test anfangs noch Geld verlangt, was sich mit der Einführung des kostenlosen Testangebotes änderte. Demnach war das Angebot nicht nur bei Passagieren gut gefragt, wie es in der Pressemitteilung heißt, ließen sich auch Anwohner aus der Region bei Centogene testen. Auch vor einem Reiseantritt ließen sich rund 50.000 Passagiere testen, speziell die, die nach China oder Dubai flogen. Aufgrund der erhöhten Nachfrage wurden die Kapazitäten vor Ort auf 10.000 mögliche Tests am Tag erweitert. Somit konnten laut Pressemitteilung die örtlichen Gesundheitszentren entlastet werden und 97 Prozent der Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden an den Passagier übermittelt werden.
Aufgestockt wurden die Kapazitäten, nachdem es bei den vielen Rückkehrern aus spanischen Gebieten zu Staus und langen Warteschlangen gekommen ist, wie eine regionale Zeitung berichtete. Im Durchschnitt verzeichnete Centogene zwischen Juli und August 4.500 tägliche Tests. Bei dem DRK waren es im Schnitt 2.500 Tests am Tag. Betrachtet man die letzten sechs Wochen, so waren ein Prozent der Ergebnisse positiv, die direkt auch dem Gesundheitsamt gemeldet wurden. Um noch effizienter zu arbeiten wurden Fastlanes eingerichtet und für Passagiere bestand die Möglichkeit sich vorab zu registrieren. Auch hatte die Lufthansa Group für ihre Statusinhaber, Business und First Class Passagiere entsprechende Fastlanes eingerichtet. Dadurch betrug die durchschnittliche Wartezeit laut Angaben von Centogene nur 20 Minuten. Dieses sogenannte Walk-in Testzentrum war nicht nur das Erste in Deutschland, sondern stellt nach Meinung vom Frankfurter Flughafen und dem Betreiber Centogene auch ein sehr gutes Konzept für weitere Zentren dar.
Testzentren sollen auch im Oktober bestehen bleiben
Nachdem sich die Gesundheitsminister der Bundesländer darauf geeinigt hatten, die landesweiten kostenlosen Tests abzuschaffen, kommt nun im Oktober die Wiedereinführung der zehntägigen Quarantänepflicht. Branchenexperten und Flughafenbetreiber halten indes einen folglichen Abbau der Testinfrastruktur für kontraproduktiv:
Es ist richtig, dass im September an der Teststrategie für Reisende aus Risikoländern festgehalten wird. Statt die Tests ab Oktober abzuschaffen und die erfolgreich etablierte Testinfrastruktur an den Flughäfen abzubauen, sollten die vorhandenen Testkapazitäten weiter ausgebaut und noch umfangreicher genutzt werden. Die über die Tests gewonnenen Daten können einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten, mit zielgerichteten und angemessenen Maßnahmen auf das jeweils aktuelle Infektionsgeschehen zu reagieren.
Christina Foerster, Vorstand Lufthansa Group Customer, IT & Corporate Responsibility
Auch der CIO von Centogene, Dr. Volkmar Weckesser hält es für wichtig, die bestehende Testinfrastruktur zu erhalten und sogar weiter auszubauen:
Wir sind der festen Überzeugung, dass breit angelegte Tests der Schlüssel zur Verhinderung eines weiteren Ausbruchs und zur Unterstützung einer neuen Normalität sind – gerade dort, wo Mobilität ein essenzieller Beitrag zur Effizienz unserer Wirtschaft ist. Daher haben wir an zwei der größten deutschen Flughäfen effiziente, digitale Arbeitsabläufe zur Testung auf COVID-19 eingeführt. Wir sind von der Richtigkeit dieser Entscheidung absolut überzeugt und werden unsere Testkapazitäten daher weiter deutlich erhöhen.
Dr. Volkmar Weckesser, CIO CENTOGENE
Gute Nachrichten gibt es in dem Zusammenhang daher vom Frankfurter Flughafen. Das DRK und Centogene werden ihre Testzentren vorerst über den 1. Oktober hinaus offen halten, wie Frankfurt Presse bekannt gab.
Fazit zu der positiven Bilanz bei den Testzentren am Frankfurter Flughafen
Die Abschaffung der kostenlosen Tests hat viel Diskussionen mit sich gezogen. Unmut gibt es bei Branchenvertretern und Flughafenbetreibern auch bei einem eventuellen Rückbau der Testinfrastruktur. Da Centogene bereits zu Beginn kostenpflichtige Tests angeboten hatten, könnten diese nun wieder eingeführt werden. Die Firma arbeitet indes weiter an der Testinfrastruktur und an einer Technologie schnellerer Testmethoden.
Da wir in den letzten Wochen auch etliche negative Berichte zu den Testzentren am Frankfurter Flughafen erhalten haben – gerade hinsichtlich der Wartezeit vor Ort und der Wartezeit auf das Testergebnis, dass schon mal 36 bis 48 Stunden dauerte, würde ich gerne hier gesammelt Eure Meinung wissen – würdet Ihr ebenso eine positive Bilanz ziehen?
Ein PCR Test mit einer Fehlerquote von etwa 1% fand also 1% positiv geteste Personen. Da hat sich der Aufwand ja richtig gelohnt.