Noch immer ist die Boeing 737 MAX gegroundet und noch immer ist nicht klar, wann genau das häufig als “Unglücksflieger” bezeichnete Flugzeug weltweit wieder abheben darf.
Darüber hinaus scheint Boeing selbst entweder mehr zu wissen, als die Öffentlichkeit, oder ist generell schlicht guter Dinge, wenn es um die Wiederzulassung geht. Denn aktuell scheint sich der amerikanische Flugzeugbauer in Vorbereitungen für eine Wiederzulassung in der nächster Zeit zu befinden.
Boeing sieht Licht am Ende des Tunnels
Immer wieder wurde über die Maßnahmen, Updates und generellen Verbesserung die 737 MAX betreffend berichtet und nicht selten hieß es in diesem Zuge auch, dass Boeings Sorgenkind bald wieder fliegen würde. Jedoch kam es bis dato nicht zu der von Boeing und den betroffenen Airlines herbeigesehnten Wiederzulassung, denn immer wieder gab es erneut etwas zu beanstanden, wodurch die zuständigen Behörden auch weiterhin die Flugsicherheit der Boeing 737 MAX als möglicherweise gefährdet sahen. So kann auch aktuell nicht von einem festen Termin für eine Wiederzulassung die Rede sein.
Es hat aber den Anschein, dass Boeing selbst mehr wüsste, als es die Allgemeinheit tut. Jedenfalls scheint der amerikanische Flugzeugbauer die Zeichen aktuell auf einen Wiederflug der MAX zu deuten und scheint zurzeit an entsprechenden Vorbereitungen zu arbeiten. Doch weder die amerikanische Luftaufsichtsbehörde FAA, noch die europäische EASA, die zudem ihr eigenes Prüfverfahren an eine erneute Inbetriebnahme des Flugzeuges knüpft, haben bis dato einen festen Zeitplan oder gar einen genauen Termin für eine Wiederzulassung herausgegeben.
Weltweite Simulator-Tour geplant
Dennoch trübt das offensichtlich keineswegs die Hoffnungen von Boeing und man scheint sich einer positiven Abnahme, allen voran für das Softwareupdate des vermeintlich für die Abstürze verantwortliche MCAS-Systems, sicher zu sein. Aktuell werden denn auch Simulator-Trainings mit Piloten von American Airlines durchgeführt, die eine gründlichere Umschulung von 737-Piloten älterer Modelle garantieren soll. Folgend möchte Boeing auf eine Art weltweiter “Simulator-Tour” gehen, bei der auch hier 737-Piloten in etlichen Ländern, darunter auch in Europa, auf die 737 MAX trainiert werden sollen. Schließlich gilt es als äußerst wahrscheinlich, dass die FAA eine grundsätzlich höhere Anzahl und intensivere Simulatorflüge für umzuschulende Piloten fordern wird.
Mit den Simulator-Test und -Trainings möchte Boeing wohl einen möglichst schnellen Wiederflug des Problemfliegers ermöglichen. Vor den zwei verheerenden Abstürzen mit mehr als 340 Toten, war dies nicht als nötig erachtet worden und Piloten der vorherigen 737 NG-Modelle galten vom Grunde auf als geeignet, um die MAX fliegen zu können.
Nach Wiederzulassung Auslieferungen in Rekordzeit geplant
Freilich war es Boeing nicht mehr möglich bestellte 737 MAX-Maschinen ab dem Zeitpunkt des Groundings an die Kunden auszuliefern. Seitdem stehen mehr als 250 MAX-Flugzeuge auf dem Gelände des Flugzeugbauers geparkt und warten auf die Wiederzulassung. Insgesamt haben die Amerikaner über 6.000 Bestellungen für das neuste 737-Modell in ihren Orderbüchern stehen.
Boeing plant dabei wohl mit einer Auslieferung der bestellten Maschinen in Rekordgeschwindigkeit. Demnach sollen pro Monat insgesamt 70 Flugzeuge, also 3 Maschinen pro Tag, an die Kunden ausgeliefert werden. Hierfür hat der Flugzeugbauer bereits eigens etliche Zeitarbeiter zur Unterstützung eingestellt, die die nötigen Vorbereitungen treffen sollen.
Fazit zu Boeings Optimismus
Boeing weiß entweder mehr, als die Öffentlichkeit, oder scheint sich seiner Sache – allen voran dem Software-Update – einfach sehr sicher zu sein, sodass die Amerikaner eine baldige Wiederzulassung als wahrscheinlich erachten. Jedoch sollte Boeing dabei nicht vergessen, dass allein die EASA eine eigene Überprüfung des Unglücksfliegers vorsieht, sodass zumindest nach dem möglichen grünen Licht der FAA, nicht zwingend eine weltweite Wiederzulassung garantiert ist. Zumindest scheint man sich bei Boeing aber gründlich drauf vorzubereiten.
wenn man den Bericht der JATR Experten “Final_JATR_Submittal_to_FAA_Oct_2019.pdf” genau liest, dann denke ich, hat Boeing noch ein gewaltiges Problem. Erhebliche Nachzertifizierungen sind da notwendig, da Boeing nicht mehr weismachen kann, dass die MAX nur eine aufgebügelte 737NG ist.