Im Rahmen des Capital Markets Day hat die Lufthansa in den vergangenen Tagen einen Ausblick auf die Entwicklungen der Langstreckenflotte gegeben. Oberste Priorität soll dabei die Effizienz haben. Für die Tochter-Airlines der Lufthansa bedeutet das vor allem einheitlichere Flotten. Bei der Lufthansa selbst verlassen zahlreiche Modelle die Flotte.

Immer mehr Airlines setzen bei ihren Flotten auf ein möglichst einheitliches Bild. So lassen sich nicht nur erheblich Kosten sparen, die Flugzeuge sind auch kurzfristig flexibler austauschbar. Im Ergebnis lässt sich so also deutlich effizienter arbeiten als mit einer Flotte, die aus zahlreichen verschiedenen Flugzeugtypen besteht. Diesen Weg will nun scheinbar auch die Lufthansa Gruppe gehen.

Sieben Langstreckenmodelle verlassen die Flotten bis 2025

Wie der Konzern beim Capital Markets Day, dem Investorentreffen der Lufthansa, bekanntgab, soll die Flotte der zum Konzern gehörenden Airlines bis zum Jahr 2025 deutlich verändert werden. Die Änderungen betreffen dabei vor allem die großen Airlines innerhalb des Konzerns. Vor allem auf der Langstrecke will der Konzern in Zukunft auf eine deutlich einheitlichere Flotte setzen.

Swiss and Lufthansa

Konkret bedeutet das, dass ganze sieben Langstreckenmodelle bis 2025 auf der Flotte verschwinden sollen. Das betrifft alle Airbus A340-600, die zur Zeit noch unter anderem bei der Lufthansa, Brussels Airlines, Swiss und Edelweiss eingesetzt werden sowie elf Airbus 330-200, die derzeit noch für Sunexpress und Brussels Airlines fliegen. Auch zahlreiche Boeing Flieger sind von den Änderungen betroffen. So werden alle noch verbliebenen 13 Boeing 747-400 bei der Lufthansa ausgemustert. Bei Austrian Airlines verlassen die sechs Boeing 777-200 sowie die Boeing 767-300ER die Flotte. Bei Lufthansa Cargo wird die MD-11 ausgeflottet.

Nur noch acht verschiedene Flugzeugtypen bei allen Airlines der Gruppe

Im Ergebnis verbleiben dann noch acht Langstreckenmodelle bei allen Airlines. Der Großteil der Flotte wird dabei nur noch zwei anstelle von vier Triebwerken besitzen. Lediglich der Airbus A380 sowie die Boeing 747-8, die beide weiterhin für die Lufthansa eingesetzt werden, sind ab 2025 mit vier Triebwerken unterwegs. Neben diesen beiden Modellen besteht die Flotte ab 2025 aus Boeing 777-9 (Lufthansa), 777-300ER (Swiss), 777-F (Lufthansa Cargo), 787-9 sowie Airbus A330-300 (Lufthansa, Swiss, Edelweiss, Brussels Airlines) und A350-900 (bisher nur Lufthansa).

austrian airlines boeing 777

Nach Betrachtung der Streichungen fällt auf, dass Austrian Airlines erst einmal komplett ohne Langstreckenflotte darsteht. So soll es aber natürlich nicht kommen. Die noch bestellten Boeing 787-9 sowie Airbus A350-900 hat die Lufthansa Gruppe noch nicht endgültig auf alle Airlines verteilt. Im Falle von Austrian Airlines geht man aber derzeit davon aus, dass die Boeing 787-9 die passendste Wahl wäre. Mit der ersten Auslieferung rechnet die Lufthansa frühestens 2020. Bis dahin werden wir wohl auch mehr zur Verteilung der einzelnen Flugzeuge wissen.

Änderungen bei den Kurz- und Mittelstreckenfliegern

Doch auch auf der Kurz- und Mittelstrecke soll es einige Änderungen geben. Diese gehen allerdings allesamt noch mehr in Richtung Vereinheitlichung. Auf den Kurz- und Mittelstrecken sollen in Zukunft nur noch Flugzeuge aus der Airbus A320 Familie eingesetzt werden. Bislang unterscheiden sich die Modelle in ihrer Ausstattung noch je nach Airline. Das soll sich künftig aber ändern.

Bereits die noch austehende Bestellung über 82 Airbus A320 Neo und 46 A321 Neo hat die Lufthansa Gruppe zentral aufgegeben. Diese sollen in weiten Teilen standardisiert ausgeliefert werden, um ein konzernweit einheitliches Produkt bieten zu können. Auch hier steht die Effizienz für den Konzern an erster Stelle. Zum einen bedeuten konzernweit standardisierte Flugzeuge geringere Kosten für Reparaturen, Wartungen und Ausbildung. Zum anderen können die Flugzeuge so aber auch noch flexibler bei den anderen Airlines eingesetzt werden, wenn es mal einen Engpass gibt.

Lufthansa Sitz Airbus A320

Auch die Einkaufs- und Flottenplanungspolitik will der Lufthansa Konzern in den folgenden Jahren effizienter gestalten. Dazu sollen die Flugzeuge künftig zentral und wie bereits angesprochen möglichst standardisiert bestellt und ausgeliefert werden. So will der Konzern auch kurzfristig besser auf Änderungen und Verschiebungen am Flugmarkt reagieren können und Flieger zwischen den Airlines einfacher transferieren können.

Fazit zur Flottenplanung beim Lufthansa Konzern

Der Lufthansa Konzern schließt sich einem Trend an, den wir bereits seit einigen Monaten bei immer mehr Airlines sehen. Um möglichst effizient handeln zu können, konzentrieren mehr und mehr Airlines ihre Flotte auf einige wenige Modelle. Bei der Lufthansa Gruppe sollen das ab 2025 konkret acht Modelle auf der Langstrecke sein. Damit will die Airline nicht nur Kosten sparen, sondern auch flexibler werden. Ähnliches gilt für die Flugzeuge der Kurz- und Mittelstrecke, die in den kommenden Jahren für alle Airlines der Gruppe weitgehend standardisiert ausgeliefert werden sollen.

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Autor

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  • Mich störren an dieser Sache einige dinge:
    1. Wenn Swiss die A340 verliert mit was wollen sie dann nach Pvg,Nrt usw fliegen? Dann brauchen sie zusätliche 777 oder andere Flugzeuge.
    2. Edelweiss hat jetzt 4 A340-300 übernommen Umgebaut und Umlackiert um sie 2025 scho wieder auszumustern?? Dann steht Edelweiss plötzich wieder nur noch mit 2 Langstrecken Jets da!

    • Till, die Lufthansa-Gruppe hat ja mehrere Flugzeugtypen, die als Ersatz für die ausgeflotteten Maschinen in Frage kommen. Als Ersatz kommen Airbus A350, Boeing 777-9 oder 787-9 in Frage. Die endgültige Entscheidung, an welche Airline welche Maschinen gehen, ist ja noch nicht getroffen worden.

  • Bedeutet doch auf der anderen Seite: das Hardprodukt der Typen die ausgeflottet werden, wird wahrscheinlich auch nicht mehr verändert, was wirklich wünschenswert wäre.

    Am Ende des Tages für Vielflieger doch eine Frage spannend: Wird es bei der DLH auch zukünftig eine – modernisierte – First Class geben, oder schließt sich die DLH dem Trend an und versucht sie durch eine ‘aufgewertete’ BC zu substituieren? Am Ende des Tages ist der Kund der Verlierer: Die Kurz- und Mittelstrecke ist m.M.n sowieso schon eine absolute Katastrophe. Die Sitze im A320 sind eine Frechheit. Auf der Langstrecke könnte dann das Folgende eintreten: Econ (interessiert mich persönlich nur am Rande) bleibt gleich, Premium ECON wird als halbe Business Class verkauft, wobei jeder mit einem Rückenproblem das gleich Urteil haben dürfte: Solange die Lendenwirbel nicht vernünftig entlastet werden können, machen beide Reiseklassen kaum einen Unterschied. Firmenkunden werden dann zunehmend auf eine – überteuerte – Premium Econ umsteigen müssen. Die Business Class wird endlich aufgewertet – viel zu spät! Das neue Produkt mag minimal teurer am Markt platziert werden, um nicht vormaligen alle First Class zu verlieren. Ob es so kommt, man wird sehen… . Ich bin mir jedenfalls nicht sicher, ob sich die Lufthansa damit strategisch richtig platziert.

  • Super Artikel und sehr informativ. Nur ein kleiner Hinweis:
    An der einen Stelle ist ein kleiner Tippfehler: „Auch hier steht die Effizient für den Konzern an erster Stelle.“

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