Die Lufthansa hat in den USA einen Vergleich über zu viel erhobene Steuern erzielt und muss 50.000 US-Dollar an das Department of Transportation bezahlen – betroffene Passagiere wurden von der Airline bereits entschädigt.

Flugtickets sind das vielleicht komplexeste Konstrukt der gesamten Reisewelt. Zahlreiche verschiedene Preisbestandteile sind bei jedem Ticket mit von der Partie, darunter auch verschiedenste Steuern und Zuschläge. Diese fallen großenteils auch bei Prämientickets an, zumindest bei Buchungen über Miles & More bei der Lufthansa. In den USA allerdings hat die Lufthansa in den Jahren 2016 und 2017 fälschlicherweise eine Steuer verlangt, die bei Prämientickets nicht eingezogen werden darf – dafür musste die Lufthansa nun eine Strafe zahlen.

6.900 Passagiere bezahlen zu viel für Prämientickets

In den Jahren 2016 und 2017 mussten laut Angaben des Department of Transportation (DOT) insgesamt 6.900 Passagiere, die sogenannte “Non-Revenue-Tickets” (Buchungen mit Meilen oder andere vergleichbare Buchungen, bei denen keine Zahlung des regulären Tarifs stattfindet) gebucht haben. Jeder der Passagiere musste entweder 17,80 US-Dollar (2016) oder 18 US-Dollar (2017) zu viel bezahlen. Der Grund dafür liegt daran, dass die sogenannte US International Departure Tax auch bei Award-Tickets erhoben wurde – dies ist allerdings nur bei regulär bezahlten Tickets erlaubt.

US International Departure Tax

Mittlerweile liegt diese Steuer bei 18,60 US-Dollar und wird weiterhin bei allen bezahlten Tickets erhoben. Bei Prämientickets fällt diese Steuer bei Lufthansa-Flügen nicht mehr an, seit Lufthansa den Fehler im Jahr 2017 festgestellt hat. Ein finanzieller Vorteil war der Lufthansa auch damals allerdings nicht entstanden, denn die fälschlich eingezogene Steuer wurde direkt an die US-Steuerbehörden weitergeleitet. Laut der Lufthansa habe es sich um einen Software-Fehler gehandelt, durch den die Steuer auch bei “Non-Revenue-Tickets” erhoben wurde. Die betroffenen Passagiere wurden großenteils proaktiv und vollständig entschädigt.

Vergleich mit einer milden Strafe von 50.000 US-Dollar

Auch wenn viele Meilensammler die Steuern und Gebühren bei der Einlösung für Flüge mit Lufthansa & Co generell zu hoch finden, hatte die Lufthansa in diesem Fall nichts Böses im Sinn. Entsprechend milde fällt auch die Vorgehensweise des Department of Transportation auf, das üblicherweise gegenüber Fluggesellschaften sehr harte Strafen verhängt. Mit der Lufthansa hat man sich allerdings auf eine äußerst milde Strafe von 50.000 US-Dollar im Rahmen von einem Vergleich geeinigt. Begründet liegt dies sicherlich auch darin, dass der Lufthansa keinerlei finanzieller Vorteil entstanden ist, da die Steuer direkt weitergeführt wurde. Zudem hat sich die Airline bei der Aufklärung des Falles komplett kooperativ gezeigt und mit den Behörden zusammengearbeitet.

Fazit zum Vergleich zwischen Lufthansa und DOT

Die milde Strafe für die Lufthansa ist sicherlich angemessen, hält sich der Schaden für betroffene Passagiere doch in Grenzen und hat die Lufthansa selbst auch nicht von dem Fehler profitiert. Dennoch zeigt das neue Urteil ganz gut, wie unübersichtlich die Preiskalkulation von Flugtickets in den letzten Jahren doch geworden ist – immerhin ist über Monate niemandem der Fehler aufgefallen ist. Vermutlich auch, weil niemand mehr genau hinsieht, wenn ein Prämienticket mit mehreren hundert Euro an Gebühren und Steuern daherkommt, die sowieso niemand nachvollziehen kann.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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