Ihr habt ein Prämienticket und wollt gemeinsam mit einem Kind verreisen? Viele Airlines und ihre Vielfliegerprogramme bieten dafür besondere Konditionen. Welche, erläutern wir im folgenden Beitrag.

Reisen stellen Familien immer wieder vor Herausforderungen. Insbesondere eine Flugreise ist immer mit einer Menge Vorbereitung verbunden. Das beginnt schon bei der Buchung entsprechender Tickets. Viele Airlines bieten aber immerhin Vergünstigungen für Kleinkinder an. Wir wollen Euch zeigen, bei welcher Airline Ihr wie viele Meilen investieren müsst, um die Tickets Euer Kinder auch mit gesammelten Meilen zu bezahlen.

Allgemeine Informationen zur Buchung von Meilentickets

Grundsätzlich unterscheiden die meisten Airlines zwischen Infants und Children. Kleinkinder, die jünger als zwei Jahre sind, werden dabei von den Airlines in der Regel als Infant bezeichnet. Wer zwei oder älter, aber jünger als elf ist, der gilt als Child. Vergünstigte Meilentickets erhaltet Ihr bei fast allen Airlines für Infants, Vergünstigungen für Children bieten hingegen nur wenige Airlines an.

Die Vergünstigungen basieren auf einem recht einfachen Gedanken der Airlines. Infants belegen keinen eigenen Sitzplatz, sondern finden auf dem Schoss eines Erwachsenen Platz, entsprechend ist hier die reine Meilenersparnis recht groß. Kinder ab zwei brauchen hingegen schon einen eigenen Platz, deshalb bieten hier nur einige Airlines Vergünstigungen an, bei anderen fällt der volle Meilenpreis an. Natürlich könnt Ihr auch für Infants einen eigenen Sitzplatz buchen, dann werden diese allerdings im Hinblick auf die Bezahlung als normale Passagiere erachtet und Ihr zahlt folglich den vollen Meilenpreis für das Ticket.

Die Vergünstigungen für Infants sind bei nahezu allen Airlines einheitlich. Ihr bezahlt in der Regel 10 Prozent der Meilen, die ein reguläres Ticket kosten würde. Sicherlich versteht sich von selbst, dass natürlich auch ein reguläres Ticket gebucht werden oder bereits gebucht sein muss, da das Kleinkind nicht alleine reisen darf. Wie bereits angesprochen, bieten dagegen nur wenige Airlines vergünstigte Meilentickets für Children an. Immer beachten solltet Ihr außerdem, dass Ihr in der Regel die vollen Steuern und Gebühren für das Ticket des Infants oder Childs bezahlt. Hierauf gibt es keine Vergünstigung.

Die größten Vielfliegerprogramme im Überblick

Miles & More

Schauen wir uns erst einmal das wohl beliebteste Meilenprogramm im deutschsprachigen Raum an: Miles & More. Als eines von wenigen Vielfliegerprogrammen bietet Miles & More tatsächlich Vergünstigungen für Infants und Children an. Reist Ihr mit einem Kleinkind, bezahlt Ihr lediglich einen Anteil der Steuern und Gebühren. Meilen fallen dann nicht an, wenn das Infant keinen eigenen Platz in Anspruch nimmt, sondern auf dem Schoß einer Begleitung Platz findet. Gebucht werden muss ein solches Ticket über das Miles & More Servicecenter.

Je nach Verbindung fallen die Steuern & Gebühren anders aus

Für Kinder zwischen zwei und elf Jahren gibt es eine Ermäßigung von 25 Prozent auf den regulären Meilenpreis. Auch hier fallen die vollen Steuern und Gebühren an. Alle, die alleine mit mehr als einem Infant reisen, zahlen für das erste Kleinkind den Infant-Preis, ab dem zweiten Infant wird der Kinderpreis berechnet (75 Prozent des regulären Meilenpreises).

Beachtet an dieser Stelle noch, dass die Vergünstigungen in der Regel nur auf Flügen mit Air Dolomiti, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Croatia Airlines, Eurowings, Eurowings Discover, LOT Polish Airlines, Lufthansa, Luxair und SWISS angeboten werden können. Bei Einlösungen für Star Alliance Partner hilft Euch das Miles & More Service Center weiter.

Übrigens: Passagiere ab zwei Jahren können bei Miles & More auch schon selbst Miles & More-Meilen sammeln.

British Airways Executive Club

Der British Airways Executive Club bietet zumindest eine Ermäßigung für Infants an. Hier zahlt Ihr für ein Kleinkind ebenfalls nur zehn Prozent des regulären Meilenpreises. Hinzu kommen auch hier die vollen Steuern und Gebühren. Alle Kinder über zwei Jahren zahlen allerdings bei British Airways den vollen Avios-Preis für ein Prämienticket. Übrigens, Flüge könnt Ihr hier auch für alle anderen oneworld-Airlines buchen.

Positiv hervorzuheben ist hier aber die einfache Buchung dieser Meilentickets, auch für Infants. Bei der Onlinesuche des British Airways Executive Clubs könnt Ihr einfach die Anzahl an Erwachsenen, Kindern und Babys angeben. Für Babys müssen dabei keine Verfügbarkeiten vorhanden sein, sofern sie keinen eigenen Sitzplatz benötigen.

Air France/KLM Flying Blue

Anders verhält es sich mittlerweile beim Vielfliegerprogramm Flying Blue von Air France und KLM. Auch hier erhaltet Ihr für Infants und Children Prämientickets. Wer älter ist als zwei, gilt dabei noch nicht als Erwachsener und zahlt dementsprechend auch noch nicht den vollen Meilenpreis für ein Ticket. Stattdessen erhalten Kinder zwischen zwei und elf Jahren 25 Prozent Rabatt auf den Meilenwert.

Für Infants hingegen scheint es keine klare Regelung mehr zu geben. Ursprünglich wurden lediglich 10 Prozent des eigentlichen Ticketpreises berechnet. So scheint es auch heute noch zu sein, nur gibt es keine Angaben mehr bezüglich Meilentickets. Immerhin: Auch Kinder unter 18 Jahren können bei Flying Blue bereits Meilen sammeln. Diese sind bis zum 18. Lebensjahr hier sogar vor dem Verfall geschützt.

Überblick über andere Vielfliegerprogramme

Neben den drei größten europäischen Vielfliegerprogrammen bieten natürlich auch andere Vielfliegerprogramme teils gute Konditionen für Infants beziehungsweise Kleinkinder unter zwei Jahren. Werfen wir einmal einen Blick auf die Vergünstigungen auf internationalen Verbindungen:

Eine vergleichsweise gutes Angebot gibt es etwa bei Air Canada beziehungsweise deren Vielfliegerprogramm Aeroplan. So berechnet das Vielfliegerprogramm lediglich 2.500 Meilen für ein Infant. Alternativ könnt Ihr auch einen geringen Ticketpreis bezahlen: Hier fallen lediglich 25 Kanadische Dollar an. Die angegebenen Werte beziehungsweise Meilen gelten auch für Langstreckenflüge, selbst in der Business Class.

Ähnlich zu British Airways bezahlt Ihr bei folgenden Programmen für Kleinkinder 10 Prozent des regulären Meilenpreises, zuzüglich Steuern und Gebühren:

  • ANA All Nippon Air Airways
  • American Airlines
  • Asiana
  • Emirates
  • Etihad
  • Iberia
  • Japan Airlines
  • Korean Air
  • Singapore Airlines

Einige Programme berechnen auf internationalen Strecken sogar nur Steuern und Gebühren für Kleinkinder, darunter sind die Vielfliegerprogramme von Alaska Airlines, Avianca und Finnair Plus. Avianca ist an dieser Stelle aber nicht zu empfehlen, da eine Buchung hier sowohl online als auch telefonisch nicht möglich ist. Stattdessen soll man sich an die jeweils ausführende Airline in diesem Fall wenden. Bei Finnair Plus hingegen ist eine Buchung denkbar einfach. Ähnlich wie beim British Airways Executive Club scheint man hier nur ein Infant bei der Suche hinzufügen zu müssen. Während der Meilenwert unverändert bleibt, erhöht sich lediglich die Zuzahlung an Steuern und Gebühren.

Gefühlt genauso kompliziert scheint die Buchung über Emirates Skywards zu sein. Prämienflüge können lediglich in der Economy Class für Infants gebucht werden. Möchte man ein Ticket in der Premium Economy, Business Class oder First Class buchen, so ist dies nur Cash möglich.

Lediglich Steuern und Gebühren für ein Infant bezahlen – leider gilt eine solche Regelung für kein Partnerprogramm von American Express Membership Rewards. Bei Programmen, für die Ihr über Karten wie die American Express Gold Card oder die American Express Platinum Card günstig Meilen sammeln könnt, spart Ihr bei Meilentickets für Kleinkinder also nur beim Meilenpreis.

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Zusatzkosten bei Prämienflügen für Kinder bedenken

Trotzdem solltet Ihr Euch bei der Buchung immer überlegen, ob Ihr ein wirklich gutes Angebot vor Euch habt. Nur Steuern und Gebühren belaufen sich gerade in der Business Class schon einmal gut und gerne auf über 500 Euro für einen Hin- und Rückflug, die Ihr für ein Kleinkind dann dennoch bezahlen müsst. Auch für Reisen mit Kindern gilt deshalb, dass die Einlösung von Prämientickets nur in Premium-Klassen wirklich attraktiv ist.

Auf der anderen Seite gibt es auch Airlines, die ohnehin grundsätzlich kaum bis keine Zuschläge erheben. Singapore Airlines beispielsweise erhebt nur sehr geringe Steuern und Gebühren, was eine Einlösung über das Vielfliegerprogramm KrisFlyer grundsätzlich attraktiv macht, wenn man mit Children oder Infants verreisen möchte.

Was es sonst noch für Tickets für Kinder und Kleinkinder zu beachten gilt

Bei der Buchung von Meilentickets für Kleinkinder und Kinder allgemein gibt es noch einiges zu beachten. Neben den oben aufgeführten Vergünstigungen auf internationalen Verbindungen bieten viele Airlines zusätzlich noch bessere Angebote auf kontinentalen Flügen. Eine Buchung der entsprechenden vergünstigsten Tickets ist bei so gut wie allen Airlines nur telefonisch möglich. Und natürlich könnt Ihr ein entsprechendes Ticket auch nur buchen, wenn Ihr auch selbst reist, und zwar in der gleichen Kabine wie das angemeldete Kind.

Bei der Buchung solltet Ihr auf das Alter Eures Kindes achten. Fliegt Ihr über den zweiten Geburtstag des Kindes weg, weist den Mitarbeiter am Telefon direkt hierauf hin. Eventuell müsst Ihr für den Rückflug dann aber mehr als die 10 Prozent des vollen Meilenpreises bezahlen. Trotzdem erspart Ihr Euch so unnötigen Ärger vor dem Rückflug. Manche Airlines erlauben Euch bei der Mitnahme von Infants mehr Gepäck oder ein zusätzliches Gepäckstück. Fragt hier am besten auch direkt am Telefon nach. Ansonsten sollten sich aber auch in der Buchungsbestätigung Hinweise dazu finden lassen.

Tretet Ihr Euren Flug schließlich an, denkt unbedingt daran, dass auch Kleinkinder und Kinder alle nötigen Dokumente für das jeweilige Land benötigen. Spezifische Einreisebestimmungen für viele Länder findet Ihr auf unserer Website oder auf den Seiten des Auswärtigen Amtes. Hier findet Ihr auch wichtige Hinweise zu empfohlenen Impfungen.

Was gibt es beim Reisen mit Kindern und Kleinkindern zu beachten

Fliegen mit Baby auf der Langstrecke ist die Königsdisziplin für Reise-begeisterte Eltern oder solche, die weit fliegen müssen. Um es vorwegzunehmen: Mit einem Baby oder Kleinkind wird jeder Langstreckenflug eine andere Erfahrung sein als allein oder zu zweit. Dementsprechend gibt es hier viel zu beachten. Grundsätzlich sollte man dies bei der Reiseplanung bereits beachten. Zudem: reist Ihr mit Kinderwagen oder gar Kindersitz, benötigt Ihr einen Loop Belt zum Anschnallen des Kindes oder gar ein Kinderbett. Dafür wiederum kommen nur bestimmte Sitzplätze in einem Flugzeug infrage.

Dementsprechend haben wir hier zwei Erfahrungsberichte zusammengestellt:

Fazit zur Einlösung von Meilen für Kinder-Prämienflüge

Reisen mit Kindern wollen gut geplant sein. Das beginnt schon bei der Buchung. Zwar bieten einige Airlines bei der Buchung von Prämientickets Vergünstigungen, insbesondere für Kleinkinder. Trotzdem solltet Ihr Euch von einer Ersparnis von 90 Prozent im Vergleich zum regulären Meilenpreis nicht blenden lassen. Behaltet immer im Hinterkopf, dass Steuern und Gebühren teils kräftig ins Gewicht fallen. Wollt Ihr trotzdem ein entsprechendes Ticket buchen, setzt Euch direkt mit der jeweiligen Airline bzw. dem jeweiligen Vielfliegerprogramm in Verbindung. Hier können auch noch offene Fragen geklärt werden.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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