Einen Prämienflug mit Meilen zu buchen und viele tausend Euro zu sparen, sagt sicherlich jedem zu. Besonders attraktiv ist das in der First Class – warum das so ist, zeigen wir Euch in diesem Artikel!

Es gibt viele Wege, um gesammelte Meilen einzusetzen – doch nur die wenigsten sind auch wirklich attraktiv. Das gilt etwa für Miles & More Meilen genauso wie auch für American Express Membership Rewards Punkte und im Grunde auch jede andere Meile. Seit jeher raten wir bei reisetopia etwa dazu, Meilen idealerweise immer für Flüge einzusetzen und nicht etwa für den Kauf von Produkten. Damit aber noch nicht genug, denn wir raten immer wieder zur Einlösung von Meilen in Premiumklassen – weil solche Erlebnisse schon deshalb einmalig sind, weil man ansonsten vermutlich nicht das Geld dafür in die Hände nehmen würde. Aber eben auch, weil der Gegenwert dabei besonders hoch ist! Als besonders attraktiv hervorzuheben ist dabei die höchste Reiseklasse – aber warum ist das eigentlich so?

Die Möglichkeit Einmaliges zu erleben

Dass die Einlösung von Meilen für die First Class eine so große Faszination entwickelt, liegt sicherlich nicht nur an den Fakten, sondern auch am emotionalen Faktor. Natürlich sollte man immer darauf schauen, dass man einen guten Gegenwert erhält, doch ein schöner Aspekt des Meilensammelns ist eben auch die Möglichkeit, Einmaliges zu erleben. Das ist fraglos oft auch in der Business Class der Fall, doch zumindest in meiner Erfahrung bleiben gerade die First Class Erlebnisse in Erinnerung. Das beginnt schon mit dem Erlebnis am Boden, das teils “wie aus einer anderen Welt” ist. Hier kann ich etwa eine Lanze mit der Lufthansa und Swiss brechen. Die beiden Fluggesellschaften bieten in Frankfurt, Zürich und München ein außergewöhnliches Erlebnis, das mit herausragenden Lounges beginnt.

Swiss First Class Lounge Zuerich A Bar Restaurant 4
First Class Lounges sind ein ganz besonderes Erlebnis

Damit aber noch nicht genug, denn wenn man Glück hat, wird man auch mit der Limousine direkt zum Flugzeug gebracht, was ein für mich noch heute ziemlich surreales Erlebnis ist.

Lufthansa First Class Terminal Frankfurt Restaurant Limousine
Nur in der First Class wird man mit der Limousine zum Flugzeug gebracht

Doch das Erlebnis am Boden ist eben auch nur ein Aspekt der Welt der Besonderheiten. Natürlich ist nicht jede First Class gleich, aber wenn ich etwa an meinen Flug in der neuen Emirates First Class denke, habe ich noch immer ein Strahlen in den Augen. Eine komplett verschließbare eigene Suite, die absolut nichts mit dem zu tun hat, was man ansonsten von einem Flugzeug kennt, ist ohne Frage ein unglaubliches Erlebnis. Diese Einmaligkeit, von der man selbst Jahre später noch gerne erzählt, ist für mich das, was einen Flug in der First Class ausmacht.

Emirates First Class Suite Boeing 777
Die Suiten in der neuen Emirates First Class sind einmalig

Das Besondere an der Einlösung von Meilen ist dabei, dass viele vermutlich nie das Geld in die Hand nehmen würden, um einen solchen Flug bezahlt zu buchen. Die First Class zu erleben ist also im Grunde genommen nur mit Meilen möglich, weil man sich diese Dekadenz ansonsten nie gönnen würde. Ob hochwertiger Champagner, Kaviar oder ein frisch zubereitetes Rührei über den Wolken – notwendig ist das alles natürlich nicht, aber es ist eben auch ein so einmaliges Erlebnis, dass man den entsprechenden Tag wohl nie wieder vergessen wird.

Swiss First Class Boeing 777 Fruehstueck
Das Essen in der First Class könnte auf höherem Niveau kaum sein

Die Einmaligkeit von First Class Flügen ist und bleibt für mich einer der Hauptgründe, warum ich mich für die Einlösung meiner Meilen für diese entscheide – selbst nach mehreren Erlebnissen in der höchsten Reiseklasse. Ob bei meinem Emirates First Class Flug, meinem Erlebnis in der ANA First Class oder auch meinen Flügen in der Thai Airways First Class sowie Lufthansa First Class fühlte ich mich doch immer wieder wie in einer anderen Welt – so etwas vergisst man so schnell nicht mehr. Doch natürlich gibt es auch noch Argumente, die über den emotionalen Faktor hinausgehen.

Moderater Aufpreis für großen Gegenwert

Ein zentrales Argument dafür, dass First Class Flüge die ideale Einlösung darstellen, ist der vergleichsweise moderate Aufpreis mit Blick auf den Gegenwert. Blickt man etwa auf die Möglichkeiten, Miles & More Meilen einzulösen, sieht man eher geringe Unterschiede zwischen den Reiseklassen. Gut zeigt sich das am Beispiel eines Hin- und Rückflugs in die USA, bei dem die folgenden Meilenwerte anfallen:

  • Economy Class – 60.000 Meilen
  • Premium Economy Class – 80.000 Meilen
  • Business Class – 112.000 Meilen
  • First Class – 182.000 Meilen

Nun mag man sich denken, dass der dreifache Preis für die First Class nicht unbedingt “moderat” ist, allerdings muss man gleichzeitig auch auf die regulären Preise für die Reiseklassen schauen. Bleiben wir beim Beispiel Nordamerika und blicken wir auf die üblichen Preise für Flüge in den jeweiligen Reiseklassen, erneut für einen Hin- und Rückflug:

  • Economy Class – 500 bis 1.500 Euro
  • Premium Economy Class 1.000 bis 2.500 Euro
  • Business Class – 2.000 bis 5.000 Euro
  • First Class – 5.000 bis 15.000 Euro

Der Einfachheit halber haben wir hier Flüge ab Deutschland betrachtet – natürlich gibt es je nach Abflugort aber immer auch Möglichkeiten, etwas günstiger wegzukommen. Klar werden sollte an dem Beispiel aber, dass die Meilenwerte signifikant weniger schnell steigen, als es die Preise für bezahlte Flüge tun. Ein Premium Economy-Flug kostet beispielsweise oft doppelt so viel wie ein Flug in der Economy Class, allerdings fallen gerade einmal 33 Prozent mehr Meilen an. Ein Business Class-Flug kostet meist mindestens dreimal so viel wie ein Economy Class-Flug, bei den Meilen liegt der Aufpreis aber nur bei 90 Prozent. Bei der First Class wird das besonders deutlich: Hier bezahlt man vorwiegend mindestens zehnmal so viel wie in der Economy Class, mit Meilen ist es gerade einmal dreimal so viel. Nicht umsonst ist der Wert einer Miles & More Meile in unserer Analyse auch in der First Class am höchsten.

Lufthansa First Class
Auch bei Miles & More ist der Meilenwert für First Class Einlösungen am höchsten

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei fast allen anderen Vielfliegerprogrammen. Die Meilenwerte liegen teilweise sogar noch näher aneinander, der Faktor zwischen Economy und Business Class liegt meist bei maximal zwei. Zur First Class liegt der Faktor meistens bei maximal drei. Besonders interessant ist oft auch der relativ geringe Unterschied zwischen den beiden höchsten Reiseklassen. Bei Miles & More fallen immerhin je nach Route zwischen 40 und 70 Prozent mehr Meilen für die First als für die Business Class an, bei anderen Programmen sind es teilweise sogar nur 20 bis 40 Prozent. Das zeigt dann auch ganz gut, warum die Einlösung in der First Class so attraktiv ist. Die bezahlten Tickets für die höchste Reiseklasse liegen nämlich oft bei dem Doppelten dessen, was ein Flug in der Business Class kostet.

Geringe Unterschiede bei den Zuzahlungen

Ein weiterer Aspekt, der First Class Einlösungen attraktiver macht als solche in anderen Reiseklassen sind die vergleichsweise geringen Zuzahlungen. Das beste Beispiel hier ist Miles & More, denn hier wird nur zwischen den regulären Klassen und Premium-Klassen entschieden, wenn es um die Zuzahlung geht. So zahlt Ihr beispielsweise auf der Strecke von Berlin nach New York in der Business und First Class genau gleich hohe Zuzahlungen:

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Etwas günstiger wäre hinsichtlich der Zuzahlungen eine Einlösung in der Economy oder Premium Economy Class, allerdings ist der Unterschied mit knapp 150 Euro beim regulären Flex Tarif auch nicht enorm. Beim Flex Plus Tarif ergibt sich sogar gar kein Unterschied zwischen allen vier Reiseklassen:

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Miles & More ist dabei auch keineswegs die Ausnahme, sondern eher ein gutes Beispiel für die Regel. Viele Vielfliegerprogramme erheben sogar unabhängig von der Reiseklasse immer genau dieselben Zuzahlungen, sodass sich potenziell sogar zwischen der Economy und First Class gar kein Unterschied ergibt. Das gilt etwa für Singapore Airlines, wo Ihr generell keine Treibstoffzuschläge, sondern immer nur die faktisch anfallenden Steuern und Gebühren bezahlt. Mehr dazu findet Ihr auch in unserem Guide zum Sparen von Treibstoffzuschlägen und Gebühren. Beachten solltet Ihr jedoch, dass manchmal auch staatliche Gebühren für Abflüge je nach Reiseklasse unterschiedlich sein können, etwa in Großbritannien. Hier gelten die folgenden Zusatzgebühren:

  • Inlandsflüge: 6,50 GBP (Economy) | 13 GBP (Premium)
  • Kurzstrecken: 13 GBP (Economy) | 26 GBP (Premium)
  • Mittel- und Langstrecken: 87 GBP (Economy) | 191 GBP (Premium)
  • Ultra-Langstrecken: 91 GBP (Economy) | 200 GBP (Premium)

Das heißt konkret, dass Ihr für die Buchung eines Prämientickets mit einem Abflug in Großbritannien schon von staatlicher Seite knapp doppelt so viel berappen müsst wie für einen Flug in der Economy oder Premium Economy Class. Allerdings gilt auch hier, dass es zwischen der Business und First Class keinen Unterschied gibt.

Zwar gibt es von jeder guten Regel auch Ausnahmen, allerdings kann man grundsätzlich festhalten, dass die Business und First Class bei den Zuschlägen meist identisch oder sehr nahe beieinander sind, während die Unterschiede zur Economy und Premium Economy meist im Verhältnis zu den Ticketpreisen eher gering sind.

Fazit zum Meilen einlösen in der First Class

Die Einlösung von Meilen in der First Class gilt als das Non-Plus-Ultra der Meilensammler. Überraschend ist das nicht, denn der Gegenwert der Meilen im Verhältnis zum eigentlichen Preis der Tickets ist in wohl keiner anderen Reiseklasse höher. Doch damit nicht genug, denn in der First Class erwartet einen auch ein Erlebnis, das man so schnell wohl nicht vergessen wird – schon für diese Erinnerungen lohnt sich eine Einlösung meines Erachtens. Bei aller Freude sollte man aber auch nicht vergessen: Die First Class ist auch die Reiseklasse, in der Einlösungen wegen der geringen Verfügbarkeit und der wenigen Airlines, welche die Reiseklasse überhaupt noch anbieten, besonders schwierig sind. Doch vielleicht ist auch genau dieser Reiz der Suche nach der Nadel im Heuhaufen ein Grund dafür, warum die besonderen Einlösungen so faszinieren. 😉

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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  • The reality is quite different as LH retired many A380s the demand for FC on LX increased for paying passengers thus further reducing availability on Asian and Latam sectors. So getting available on miles is quasi science fiction for this region

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