Mindesteinlage

Tagesgeldkonten gehören zu den beliebtesten Anlageformen für Sparer, die ihr Geld sicher und gleichzeitig flexibel anlegen möchten. Dabei spielt die Mindesteinlage sowohl für Euch als Anleger als auch für die Bank eine wichtige Rolle. In diesem Artikel klären, wieso es eine Mindesteinlage gibt und beleuchten deren Auswirkungen auf Tagesgeldkonten.

Welche Aspekte ein Tagesgeldkonto mit sich bringt und was genau ein Tagesgeldkonto ist, findet Ihr hier einmal übersichtlich zusammengefasst.

Tagesgeld kurz erklärt

  • Ein Sparkonto, bei dem man Geld anlegt und dafür Zinsen erhält
  • Das Geld kann jederzeit abgehoben oder eingezahlt werden
  • Es findet kein Zahlungsverkehr statt
  • In der Regel immer kostenfrei
  • Zinsen können (täglich) variieren
  • Keine Kündigungsfristen

Was ist eine Mindesteinlage?

Eine Mindesteinlage bezeichnet den festgelegten Mindestbetrag, den ein Sparer auf ein Tages- oder Festgeldkonto oder ein anderes Sparkonto einzahlen muss, um das Konto zu eröffnen oder bestimmte Vorteile, wie höhere Zinssätze, zu erhalten. Damit ist die Mindestanlage das Gegenteil zu der Maximaleinlage, welche den Maximalbetrag definiert, der investiert werden kann.

Wie hoch ist die Mindesteinlage?

Die Höhe der Mindesteinlage kann je nach Bank und Produkt extrem variieren – von 0,01 Euro über 100 Euro bis hin zu über 100.000 Euro bei geschlossenen Fonds, ist alles dabei. Bei Tagesgeldkonten liegt die Mindestanlage in der Regel aber zwischen einem und 1.000 Euro. Es gibt auch einige Anbieter, wie das Opel Bank Tagesgeldkonto oder das ING DiBa Tagesgeldkonto, die komplett auf eine Mindesteinlage verzichten.

Weitere Tagesgeldkonten ohne Mindesteinlage

bunq Easy Savings Tagesgeld

  • Zinssatz: 3,5 Prozent p.a.
  • Anlagebetrag: ab 1 bis 100.000 Euro
  • Einlagensicherung: 100.000 Euro
  • Kostenlose Prepaid-Kreditkarte inklusive
  • Bis zu zwei monatliche Abhebungen möglich

ING Tagesgeld

  • Zinsgarantie: 3,3 Prozent p.a.
  • Zinsgarantie: 6 Monate
  • Anlagebetrag: bis 250.000 Euro
  • Einlagensicherung: 5.000.000 Euro
  • Zinsausschüttung: Jährlich

Barclays Tagesgeld

  • Zinssatz: 3,60 Prozent p.a.
  • Zinsgarantie: 3 Monate
  • Anlagebetrag: bis 250.000 Euro
  • Einlagensicherung: 5.000.000 Euro
  • Zinsausschüttung: Jährlich

Opel Bank Tagesgeld

  • Zinssatz: 3,6 Prozent p.a.
  • Zinsgarantie: 3 Monate
  • Anlagebetrag: ab 1 bis 1.000.000 Euro
  • Einlagensicherung: 100.000 Euro
  • Zinsausschüttung: Monatlich

TF Bank Tagesgeld

  • Zinssatz: 3,80 Prozent p.a.
  • Zinsgarantie: 6 Monate
  • Anlagebetrag: bis 100.000 Euro
  • Einlagensicherung: bis 1.050.000 Schwedische Kronen
  • Zinsausschüttung: Monatlich

Warum verlangen Banken eine Mindesteinlage?

Die Mindesteinlage ist ein wichtiges und viel genutztes Instrument zum Risikomanagement von Banken. Im Prinzip existiert die Mindesteinlage, um sicherzustellen, dass Sparer einen Mindestbetrag auf ihr Tagesgeldkonto investieren. Dieses Geld nutzen Banken dann, um den täglichen Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und die Liquidität zu gewährleisten.

Tagesgeld Banken
Bankgebäude

In gewisser Hinsicht sorgen Banken mithilfe der Mindesteinlage also für ihre finanzielle Absicherung, da sie besser mit den definierten Geldsummen kalkulieren können. Im Gegenzug profitieren Inhaber eines Tagesgeldkontos oder einer anderen Geldanlage von höheren Zinssätzen.

Ist mein Geld sicher?

Dank der gesetzlichen Einlagensicherung des Landes, in dem die jeweilige Bank sitzt, sind Eure Einlagen bis zu einem Betrag von 100.000 Euro abgesichert. Sollte die Bank insolvent gehen, dann sind Eure Investitionen also in jedem Fall geschützt und Ihr geht keinerlei Risiko ein.

Hinweis: Anders als oft angenommen, gibt es keine europäische Einlagensicherung. Stattdessen ist die Einlagensicherung jeweils national organisiert, richtet sich allerdings nach denselben Regeln. Das bedeutet, dass in allen Ländern der EU und des EWR Guthaben bis 100.000 Euro durch die jeweilige nationale Einlagensicherung geschützt sind. Zu beachten ist, dass die Einlagensicherung jeweils durch das entsprechende Mitgliedsland bereitgestellt wird, sodass die tatsächliche Sicherheit auch von der Bonität der nationalen Finanzen eines jedes Mitgliedsstaates abhängt.

Welche Vorteile hat eine Mindesteinlage für Anleger?

Obwohl es auf den ersten Blick so scheinen mag, dass die Mindesteinlage nur vorteilhaft für Banken und Finanzanbieter ist, hält die Mindesteinlage doch auch einige Vorteile für Kontoinhaber und Sparer bereit.

Potenziell höherer Zinssatz

Ein Vorteil der Mindesteinlage für Geldanleger sind die potenziell höheren Zinsen. Denn Banken können dank der Mindesteinlage in der Regel besser kalkulieren und wirtschaften, was zu erhöhten Kapitalerträgen führt, die sie dann in Form von höheren Renditen an Inhaber einer Geldanlage weitergeben können. Ihr profitiert also bei Tagesgeldkonten mit Mindesteinlagen in den meisten Fällen von höheren Zinssätzen und könnt so Eure Sparziele schneller erreichen.

Steigende Zinsen
Höhere Zinsen

Sonderangebote

Banken tendieren oft dazu, Tagesgeldkonten mit Mindesteinlage als Teil von speziellen Paketen oder Angeboten zu bewerben. Solche Angebote könnten beispielsweise kostenlose Überweisungen, begrenzte gebührenfreie Transaktionen oder andere Sonderangebote beinhalten. Wenn Ihr von zusätzlichen Anreizen profitieren möchten, kann Euch eine Mindesteinlage den Zugang zu solchen Vorteilen ermöglichen.

Welche Nachteile hat eine Mindesteinlage für Anleger?

Neben diesen beiden durchaus attraktiven Vorteilen hat die Mindesteinlage allerdings den einen oder anderen Nachteil für Geldanleger. Auf die Nachteile einer Mindesteinlage wollen wir im Folgenden eingehen.

Weniger Flexibilität

Normalerweise überzeugen Tagesgeldkonten mit einer sehr hohen Flexibilität, da Ihr zu jeder Zeit auf Euer Geld zugreifen könnt und Einzahlungen und Abhebungen tätigen könnt. Ein Nachteil von Tagesgeldkonten mit Mindesteinlage ist aber, dass Ihr weniger flexibel mit Euren Einlagen umgehen könnt. Denn bei einigen Tagesgeldkonten könnten Banken Klauseln enthalten, die es ihnen ermöglichen, bei Nichterfüllung der Mindesteinlage das Konto zu schließen. Wenn Banken also eine Mindesteinlage voraussetzen, dann dürft Ihr bei Abhebungen nicht unter den geforderten Mindestbetrag fallen. Ansonsten kann es zu einer vorzeitigen Kündigung des Tagesgeldkontos kommen. Schlimmstenfalls müsst Ihr Zinsverluste einbüßen oder sogar zusätzliche Gebühren zahlen. Achtet daher vor der Eröffnung auf die Konditionen, damit Ihr sichergehen könnt, dass das Tagesgeldkonto sich lohnt.

Zinsen
Zinsänderung

Hindernis für kleinere Anleger

Die Höhe der Mindesteinlage unterscheidet sich je nach Bank und Produkt und reicht von wenigen Euros bis hin zu vierstelligen Summen. Für Anleger, die über begrenzte finanzielle Mittel verfügen oder nur eine geringe Summe als Geldreserve anlegen möchten, können hohe Mindesteinlagen abschreckend sein. In solchen Fällen kann es sich lohnen, nach Tagesgeldkonten ohne Mindesteinlage Ausschau zu halten. Bei einem Sparbuch im Vergleich zu einem Tagesgeldkonto benötigt Ihr keine Mindesteinlage.

Tagesgeldkonten ohne Mindesteinlage

bunq Easy Savings Tagesgeld

  • Zinssatz: 3,5 Prozent p.a.
  • Anlagebetrag: ab 1 bis 100.000 Euro
  • Einlagensicherung: 100.000 Euro
  • Kostenlose Prepaid-Kreditkarte inklusive
  • Bis zu zwei monatliche Abhebungen möglich

ING Tagesgeld

  • Zinsgarantie: 3,3 Prozent p.a.
  • Zinsgarantie: 6 Monate
  • Anlagebetrag: bis 250.000 Euro
  • Einlagensicherung: 5.000.000 Euro
  • Zinsausschüttung: Jährlich

Barclays Tagesgeld

  • Zinssatz: 3,60 Prozent p.a.
  • Zinsgarantie: 3 Monate
  • Anlagebetrag: bis 250.000 Euro
  • Einlagensicherung: 5.000.000 Euro
  • Zinsausschüttung: Jährlich

Opel Bank Tagesgeld

  • Zinssatz: 3,6 Prozent p.a.
  • Zinsgarantie: 3 Monate
  • Anlagebetrag: ab 1 bis 1.000.000 Euro
  • Einlagensicherung: 100.000 Euro
  • Zinsausschüttung: Monatlich

TF Bank Tagesgeld

  • Zinssatz: 3,80 Prozent p.a.
  • Zinsgarantie: 6 Monate
  • Anlagebetrag: bis 100.000 Euro
  • Einlagensicherung: bis 1.050.000 Schwedische Kronen
  • Zinsausschüttung: Monatlich

Fazit zur Mindesteinlage bei Tagesgeld

Die Mindesteinlage bei Tagesgeldkonten hat ihre Vor- und Nachteile. Sie kann für Anleger interessant sein, die höhere Zinsen und spezielle Angebote wünschen und bereit sind, ihr Geld längerfristig zu binden. Für kleinere Anleger oder diejenigen, die eine hohe Liquidität benötigen, könnten andere Anlageoptionen jedoch besser geeignet sein.

Häufig gestellte Fragen zur Mindesteinlage

Was ist eine Mindesteinlage bei einem Tagesgeldkonto?   +

Eine Mindesteinlage bezeichnet den festgelegten Mindestbetrag, den ein Sparer auf ein Tagesgeldkonto oder ein anderes Sparkonto einzahlen muss, um das Konto zu eröffnen oder bestimmte Vorteile, wie höhere Zinssätze, zu erhalten. Damit ist die Mindestanlage das Gegenteil zu der Maximaleinlage, welche den Maximalbetrag definiert, der investiert werden kann.

Warum verlangen Banken eine Mindesteinlage bei Tagesgeldkonten?   +

Die Mindesteinlage ist ein wichtiges und gern genutztes Instrument zum Risikomanagement von Banken. Im Prinzip existiert die Mindesteinlage, um sicherzustellen, dass Sparer einen Mindestbetrag auf ihr Tagesgeldkonto investieren. Dieses nutzen Banken, um den täglichen Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und die Liquidität zu gewährleisten. Damit steuern Banken also ihre finanzielle Absicherung sowie minimieren Risiken. Im Gegenzug profitieren Inhaber eines Tagesgeldkontos oder einer Geldanlage von höheren Zinssätzen.

Muss ich die Mindesteinlage immer auf einmal einzahlen?   +

In den meisten Fällen muss die Mindesteinlage nicht auf einmal eingezahlt werden. Es hängt von den Bedingungen der jeweiligen Bank und des Tagesgeldkontos ab. Manche Banken verlangen die Mindesteinlage zum Zeitpunkt der Kontoeröffnung, während andere eine schrittweise Einzahlung innerhalb eines bestimmten Zeitraums erlauben.

Welche Vorteile hat eine Mindesteinlage?   +

Ein wesentlicher Vorteil der Mindesteinlage für Geldanleger sind die potenziell höheren Zinsen. Denn Banken können dank der Mindesteinlage in der Regel besser kalkulieren und wirtschaften, was zu erhöhten Kapitalerträgen führt, die sie dann in Form von höheren Renditen an Inhaber einer Geldanlage weitergeben können.

Ändert sich die Mindesteinlage im Laufe der Zeit?   +

Es ist möglich, dass sich die Mindesteinlage für Tagesgeldkonten im Laufe der Zeit ändert. Banken können ihre Konditionen und Anforderungen anpassen, um auf Marktentwicklungen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu reagieren.