Habt Ihr Euch schon mal gefragt, welche Informationen auf Eurem Boarding Pass/Bordkarte für einen Flug stehen? Wenn ja, dann ist das der richtige Artikel für Euch! Ihr werdet erstaunt sein, denn ein Boarding Pass enthält ganz schön viele Informationen, die auf den ersten Blick auch gar nicht so wichtig erscheinen. In diesem Artikel von reisetopia Basics erklären wir, wie Ihr Euren Boarding Pass richtig lest.
Inhaltsverzeichnis
Wann und wie erhält man eine Bordkarte?
Eine Bordkarte kann man auf verschiedenem Wege erhalten. Es gibt die Möglichkeit, vor dem Abflug am Flughafen beim Check-in Schalter der entsprechenden Airline einzuchecken und auch das Gepäck für den Flug aufzugeben. Dabei bekommt ihr dann auch Eure Bordkarte für Euren Flug, sowie auch die Bordkarte für Euren Anschlussflug, falls Ihr umsteigen müsst.
Inzwischen gibt es für Passagiere aber auch andere Möglichkeiten, um die Bordkarte für den nächsten Flug zu erhalten. So gibt es inzwischen bei den meisten Fluggesellschaften die Möglichkeit, bereits ein oder zwei Tage früher online einzuchecken. In dem Falle erhält man die Bordkarte ebenfalls online, die man sich dann ausdrücken und/oder auf sein Smartphone laden kann. Viele Flughäfen haben inzwischen auch Self Check-in Geräte, an denen Ihr selbst einchecken könnt. Das Gerät druckt Euch dann die benötigte Bordkarte aus. Auch bei diesen Optionen bekommt Ihr beim Einchecken in der Regel alle Bordkarten, die Ihr für die Strecke benötigt, auch die für Anschlussflügel.
Manchmal kommt es allerdings auch vor, dass man beim Einchecken nicht direkt alle Boarding Pässe bekommt. In dem Fall muss man sich meistens am jeweiligen Flughafen an die Transferschalter im Sicherheitsbereich wenden, um die Bordkarte für den Anschlussflug zu bekommen.
Wie ist ein Boarding Pass aufgebaut?
Zunächst wollen wir Euch den Aufbau einer physikalischen Bordkarte erklären, wie man sie auch heutzutage noch häufig findet. Es gibt einige andere Formate, die auf Kurzstrecken oder regionalen Fluggesellschaften zum Einsatz kommen, aber die meisten Karten haben ein einheitliches Aussehen.
So besteht der klassische Boarding Pass meist aus dünnem oder dickem Papier, wobei das dünne Papier bevorzugt bei Self Check-in Geräten zum Einsatz kommt. Am Schalter bekommt man oft das dicke Papier, was für viele Passagiere auch ein Grund ist, dort einzuchecken, denn dieses hält sich besser.
Das rechte Viertel ist durch eine Perforation einfach abzureißen, dies hatte vor der Digitalisierung auch einen wichtigen Grund: Auf diese Weise konnte man beim Boarding der Passagiere von jedem Passagier das Papierstück behalten und später per Hand nachzählen. Vor der Verbreitung von Computern in Flughäfen hatte man so die Zahl der geboardeten Passagiere bestimmt und mit der Passagierliste abgeglichen.
Für den Fall der Fälle, dass die Elektronik streikt, hat man aber die Perforation noch behalten und diese kommt auch gelegentlich noch zum Einsatz. Ihr habt es bestimmt auch mal erlebt, dass dieser Teil Eurer Bordkarte beim Einsteigen “geklaut” wurde, dies hat dann aber meist einen Grund.
Welche Informationen enthält ein Boarding Pass?
Um diese Frage genauer zu erläutern, haben wir zwei Bilder von Bordkarten von zwei verschiedenen Airlines aufgenommen. So seht Ihr, dass sich je nach Airline die angegebenen Informationen und die Stelle, auf der sie aufgedruckt sind, unterscheiden können. Zudem haben wir auch den Gepäckabschnitt/Baggage Tag hinzugenommen, da dieser auch eine wichtige Rolle beim Fliegen spielt.
Dass Euer Name und die Flugroute mit Eurer Gate- und Sitznummer aufgedruckt sind, brauchen wir Euch hoffentlich nicht zu erklären. Bei der Einsteigezeit/Boarding Time ist aber aufzupassen: Manche Airlines drucken nur die Abflugzeit auf, andere die Zeit für den Beginn des Boardings, manche auch beides.
Achtet also darauf, dass Ihr es rechtzeitig zum Gate schafft, und verlasst Euch nicht zu sehr auf die Zeiten der Bordkarte, sondern schaut auch auf die Monitore in den Terminals, denn diese enthalten stets die aktuellen Informationen. Nun kommen wir zu den etwas versteckteren Informationen.
Doch Achtung, denn nicht alle Information, die man auf dem Boarding Pass aus Papier findet, stehen auch auf dem mobilen Boarding Pass. Dabei sind diese bei vielen Airlines inzwischen fester Bestandteil ihres Angebots geworden und werden auch von vielen Passagieren gerne genutzt. Die wichtigsten Informationen für den Flug sind allerdings darauf zu finden.
Reiseklasse/Buchungsklasse
Eure Reiseklasse ist auf jeden Fall aufgedruckt, bei dem Lufthansa-Ticket seht Ihr das an der Aufschrift und am großen M, was unintuitiver Weise nicht für die Buchungsklasse steht, sondern nur für die Reiseklasse. So sind Economy Class, Business Class und First Class die Reiseklassen der Airlines.
Auf dem Ticket von British Airways steht der Produktname der innereuropäischen Economy, nämlich Euro Traveller. Die Buchungsklasse findet Ihr hingegen nur auf der Bordkarte der Lufthansa, diese ist unserem Falle X und ist in der Zeile unter dem Namen zu finden.
Boarding-Gruppe
Bei Airlines, die ein Flugzeug je nach Status und Sitzplatz in verschiedene Gruppen einteilen, wird auch die jeweilige Boarding Group aufgedruckt. Auf dem Ticket von British Airways, die dieses System nutzt, ist der Passagier in Group 2, steigt also mit der zweiten Gruppe ein.
Es kann ein Vorteil eines Vielfliegerstatus sein, auch mit einem Economy-Ticket in eine höhere Boardinggruppe zu kommen, sodass man sich in Ruhe hinsetzen kann. Die Lufthansa nutzt dieses Prinzip nicht, bei ihr wird nur in First / Business / Star Alliance Gold-Mitglieder und Economy-Passagiere unterteilt und diese werden nacheinander zum Boarding aufgerufen.
Ticketnummer
Die Ticketnummer Eures E-Tickets ist auf der Bordkarte aufgedruckt. Dies ist eine 13-stellige Zahl, wobei die ersten drei Zahlen dem Ticketing Carrier (Fluggesellschaft, die das Ticket ausstellt) zugeordnet sind. Bei Lufthansa ist dies 220, bei British Airways ist es 125. Die Ticketnummer ist auf den beiden Fotos also 220-8888888888, oder 125-8888888888. Bei dem Ticket der Lufthansa findet Ihr diese oben mittig, und bei der British Airways an der unteren rechten Ecke. Sie ist einzigartig und mit ihr kann man im Buchungssystem der Airline gezielt nach Eurer Reservierung suchen, falls es Probleme mit dieser geben sollte oder Ihr umgebucht werden müsst.
Sequence Number (SEQ)
Die Sequenznummer ist in beiden Fällen oben rechts auf der Bordkarte aufgedruckt und erfüllt nur einen Zweck: Sie zeigt die Reihenfolge, in der Passagiere für Ihren Flug eingecheckt haben. So haben wir auf dem Flug der Lufthansa als neuntes eingecheckt, während wir bei der British Airways als drittes eingecheckt haben.
Ob diese Nummer eine bestimmte Aufgabe erfüllt oder nur für Kontrollzwecke genutzt wird, können wir nicht für jede Airline sagen, bei manchen dient sie aber, neben anderen Faktoren wie einem Vielfliegerstatus oder dem Ticketpreis, der Priorisierung von Op-Ups, also unvorhergesehenen Upgrades aus betrieblichen Gründen. Es kann sich also durchaus lohnen, etwas früher für Euren Flug einzuchecken!
Vielfliegernummer/ -status
Falls Ihr bei einer Airline Meilen sammelt und Eure Vielfliegernummer in der Buchung eingetragen habt, sei es direkt bei der Buchung oder beim Check-in, sollte dies irgendwo zu sehen sein. Falls dem nicht so ist, fragt am besten noch mal nach, ob Eure Nummer denn wirklich drin ist. Bei der Lufthansa erkennt Ihr dies links unten oder rechts mittig an dem Aufdruck A3*G , dieser sagt aus, dass ich beim Vielfliegerprogramm von Aegean Airlines (IATA-Code A3) sammle, und den Star Alliance Gold-Status besitze (*G).
Bei British Airways ist dieser Aufdruck unten links und rechts zu finden, hier steht Sapphire/BA/Silv12345678. Das zeigt den Status (oneworld Sapphire), das Programm bei dem ich sammle (British Airways Executive Club) und das dortige Statuslevel (Silver), sowie die Vielfliegernummer selbst (12345678). Mit einem Status könnt Ihr dann bestimmte Leistungen nutzen, wie eine bevorzugte Sicherheitskontrolle oder Loungezugang. Dabei wird dann der Boarding Pass gescannt, denn ein Vielfliegerstatus wird auch im Barcode gespeichert.
Ihr habt einen Vielfliegerstatus bei einem Loyalitätsprogramm wie Miles & More der Lufthansa und wollt noch einfacher Meilen sammeln? Dafür bietet sich die Miles & More Gold Kreditkarte an. Mit dieser könnt Ihr ganz einfach Meilen sammeln und diese auch bei anderen Airlines der Star Alliance eintauschen.
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Buchungsreferenz/PNR
Diese ist in den Beispielbildern nur rechts oben auf der Bordkarte von British Airways als ABCDEF zu finden, aber nicht bei der Lufthansa. Der Buchungscode, im Flughafenjargon Record Locator genannt, ist ein sechsstelliger Zeichencode, und erlaubt Euch direkten Zugriff auf einen Passenger Name Record (PNR), wo Ihr die jeweilige Buchung vorfindet und mit entsprechenden Rechten auch ändern könnt. Sie erfüllt also praktisch denselben Zweck wie die Ticketnummer, nur dass es hier weniger Zeichen sind, die man sich einprägen muss. Übrigens könnt Ihr auf der Website der Airline unter Eingabe dieser Referenz und Eures Namens die Buchung überprüfen.
Sonstige Aufdrucke
Auf Bordkarten werden auch einige andere Informationen aufgedruckt, die sowohl für Euch als auch für Flughafenmitarbeiter sein können. So könnte auf Eurem Ticket Priority Security stehen, was Euch die Nutzung der Fast Lane ermöglicht, aber bei Flügen in die Vereinigten Staaten auch das SSSS. Was dieses auf sich hat, haben wir in einer anderen Ausgabe von reisetopia Basics ausführlich erklärt!
Ihr möchtet am Flughafen Zeit sparen und die Fast Lane benutzen, auch wenn Ihr kein Ticket in der entsprechenden Reiseklasse oder einen Vielfliegerstatus habt? Mit Kreditkarten wie der American Express Platinum Card bekommt Ihr trotzdem Zugang zur Fast Lane und kommt so schneller durch die Sicherheitskontrolle.
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Der Gepäckschein/Baggage Tag
Der Gepäckschein ist ein kleiner Sticker, den Ihr getrennt zu Eurer Bordkarte bekommt, wenn Ihr ein Gepäckstück am Schalter abgebt. Dieser beinhaltet Informationen wie die Flugroute, Euren Namen und manchmal auch die Buchungsreferenz, am wichtigsten ist aber die Gepäckscheinnummer oder Tag-Number. Diese ist für jedes Gepäckstück einzigartig, auch wenn Ihr mehrere Gepäckstücke zusammen eincheckt, erhaltet Ihr für jeden Koffer einzeln eine Nummer, die dann oft chronologisch weiterläuft.
Auf dem Bändchen, welches um den Griff Eures Gepäckstücks gewickelt wird, wird diese Nummer ebenfalls aufgedruckt. Auf dem Gepäckband könnt Ihr so zweifelsfrei Euren Koffer identifizieren und nehmt so nicht den Koffer eines anderen Passagiers mit. Achtet also bitte immer auf diese Nummer, auch wenn Ihr Euch sicher seid, dass es Euer Koffer ist, denn so erspart Ihr Euch und einem anderen Passagier große Kopfschmerzen.
Zudem benötigt Ihr diese Nummer auch, wenn Euer Gepäckstück gar nicht erst auf dem Band aufgetaucht ist und Ihr diesen beim Lost & Found als vermisst melden müsst. Diese wird dann in ein Computersystem eingetragen, damit der Flughafen, an dem sich der Koffer befindet, ihn richtig zuordnen und auf dem nächsten Flug zu Euch schicken kann. Behaltet den Gepäckschein also unbedingt, bis Ihr Euer Gepäckstück wieder habt, und schmeißt es nicht nach der Landung sofort weg!
Fazit zum Boarding Pass beim Fliegen
Auch wenn die klassische Art der Bordkarte immer weiter verdrängt wird durch mobile Bordkarten auf dem Handy, gibt es sicherlich einige Reisende wie uns, die das Gefühl von Papier schätzen und diese fleißig sammeln. Sie enthält erstaunlich viele Informationen über eine Reise, sodass man sie auch Ersatz für ein Logbuch benutzen kann, wenn man sie aufhebt. In vielerlei Hinsicht ist eine physikalische Bordkarte recht praktisch, allerdings solltet Ihr nicht unbedingt auf die aufgedruckten Zeitangaben und Gatenummer vertrauen, da sich diese recht schnell ändern können, ohne dass Ihr es mitbekommt. Hier ist es also doch besser, auf dem Handy oder den Monitoren im Terminal noch mal nach Eurem Flug zu schauen.