Unter dem Namen SAS Plus bietet SAS ein Produkt an, das so in Europa nur wenige Airlines bieten. Was einen bei der Premium Economy Class auf der Kurzstrecke konkret erwartet, zeige ich Euch in dieser SAS Plus Kurz- und Mittelstrecke Bewertung!
Inhaltsverzeichnis
Aktuell bietet SAS auf Flügen innerhalb Europas nur die Economy Class und SAS Plus an, eine klassische Business Class gibt es nicht. Ab Oktober 2025 soll sich das allerdings ändern, denn dann führt SAS auch eine regionale Business Class ein. Das hier vorgestellte SAS Plus Produkt verschwindet dann und wird nur noch auf der Langstrecke angeboten. Bis dahin gilt: SAS Plus Tickets auf Flügen innerhalb Europas bieten je nach Flughafen Fast Track Zugang und Lounge-Zugang sowie mehr Freigepäck, einen Platz in den ersten Reihen des Flugzeugs und kostenfreie Verpflegung an Bord. Was das konkret bedeutet und wie das Erlebnis im Vergleich zur Konkurrenz abschneidet, präsentiere ich in diesem SAS Plus Kurz- und Mittelstrecke Review!
SAS Plus Kurz- und Mittelstrecke – die Buchung
Für insgesamt 50.000 SAS EuroBonus Meilen sowie etwa 30 Euro pro Person habe ich einen Business Class Flug mit SAS von Newark via Kopenhagen nach Berlin gebucht. Nachdem ich in meiner SAS Business Class Bewertung bereits meine Eindrücke von der Langstrecke geteilt habe, blicke ich in diesem Testbericht auf das Kurzstreckenprodukt, das ich auf dem kurzen Flug von Kopenhagen nach Berlin erleben durfte.
An die Punkte bei SAS bin ich dabei über mein American Express Membership Rewards Konto gekommen, das ich aktuell mit einer Kombination aus meiner American Express Business Platinum Card sowie der American Express Rosé Gold Card fülle. Sofern man SAS Plus regulär auf Flügen innerhalb Europas bucht, sollte man in der Regel mit einem Aufpreis von mindestens 50 Euro, oft allerdings auch 100 Euro pro Richtung rechnen.
SAS Plus Kurz- und Mittelstrecke – der Sitz
Im SAS Plus Tarif kann kostenfrei ein Sitzplatz in den ersten Reihen reserviert werden. Allerdings gibt es hier keinen garantierten geblockten Nebensitz, wie beispielsweise in der Lufthansa Business Class auf der Kurzstrecke. Im Airbus A320 kann daher auch eine ganze Reihe befüllt werden, je nach Buchungslage kann man aber natürlich auch Glück haben. Die Sitze unterscheiden sich dabei nicht per se von der Economy Class. Dafür sind sie allerdings generell recht bequem.
Da es bei der Bestuhlung keine echten Unterschiede zwischen SAS Plus und der Economy Class gibt, lohnt es sich, einen Sitz in der ersten Reihe zu wählen. Hier ist die Beinfreiheit etwas größer. In der zweiten oder dritten Reihe geht es dagegen schon recht eng zu.
In den kleineren Maschinen von SAS, die auf vielen Regionalstrecken innerhalb Skandinaviens, aber oft auch nach Deutschland eingesetzt werden, erwarten einen ältere, aber dafür sehr bequeme Sitze. Einen freien Nebenplatz gibt es hier in SAS Plus allerdings ebenfalls nicht.
Die Beinfreiheit habe ich persönlich als etwas besser wahrgenommen als bei den Flügen im Airbus A320.
Ebenfalls darf man sich in den von CityJet betriebenen Maschinen genauso wie in den größeren Jets über einen großen Tisch freuen, auf dem man auch problemlos einen Laptop platzieren kann.
Während es zum Beispiel in der British Airways Business Class auf der Kurzstrecke einen Vorhang gibt, der die Business von der Economy Class unterscheidet, gibt es bei SAS nur ein kleines „SAS Go“ Schild, welches hinter der letzten Reihe von SAS Plus platziert wird. Ansonsten sei noch erwähnt, dass jeder Sitz eine Sitztasche bietet, sodass man anders als bei vielen Günstigfliegern problemlos seine Sachen unterbringen kann.
Je nach Auslastung der Economy Class (SAS Go genannt) wird dieses einfach weiter vorn oder hinten platziert. Während die von reisetopia getesteten Flüge in SAS Plus im Airbus A320 meist recht leer waren, ging mir das bei meinem letzten Flug in einem CRJ 1000 Regionaljet anders. Hier war auch SAS Plus komplett belegt, sodass sich das Erlebnis im Grunde wie ein ganz normaler Economy Class Flug anfühlte.
Je nach Maschine bietet SAS sowohl Steckdosen als auch USB-Ladebuchsen an den Sitzen. Dies sollte man allerdings nicht auf jedem Flug erwarten, dennoch ist mir dies im Vergleich zu anderen Airlines positiv aufgefallen. In den Regionaljets muss man darauf dagegen verzichten.
Mit Blick auf die Sitze gibt es in SAS Plus im Grunde keinen relevanten Unterschied zur SAS Economy Class. Immerhin sitzt man allerdings weiter vorn und hat potenziell eine bessere Chance, dass auch mal ein Nebenplatz freibleibt.
SAS Plus Kurz- und Mittelstrecke – das Catering
Beim Catering lassen sich die Unterschiede zur Business Class anderer Airlines durchaus erkennen, denn anstatt eines vollwertigen Essens auf einem Tablett, wie es beispielsweise in der Swiss Business Class angeboten wird, gab es hier nur eine Box mit Essen und Kaffee oder Tee. Hier gibt es auch keine Auswahl oder die Möglichkeit, etwas Bestimmtes vorzubestellen.
Der Inhalt der Box hat sich über die Jahre ein wenig verändert, gab es vor einigen Jahren zum Frühstück etwa einen Joghurt, ein belegtes Brötchen und einen Saft.
Auf meinem letzten Flug empfand ich die servierte Box im Verhältnis etwas hochwertiger, wurde auf der kurzen Verbindung von Kopenhagen nach Berlin doch etwa ein wirklich leckeres Sandwich serviert. Dazu gab es erneut einen Joghurt, dieses Mal aber zusätzlich mit Granola und einen leckeren Saft.
Bei Abflügen bis 9 Uhr wird ein Frühstück serviert, bei späteren Flügen kann ein anderes Essen ausgewählt werden. Der Service war insgesamt kühl, aber effizient, sodass ich bereits 20 Minuten nach dem Start mit dem Frühstück fertig war. Besteck bekommt man übrigens nicht, sodass man auch hier kein echtes Business Class Erlebnis erwarten sollte.
SAS Plus Kurz- und Mittelstrecke – das Entertainment
Als eine von wenigen Airlines bietet SAS auf der Kurzstrecke WLAN an, was allerdings nicht für die Regionaljets gilt. Für Reisende in SAS Plus ist dies sogar kostenfrei. Keine fünf Minuten nach dem Start konnte ich mich unter der Angabe meines Buchungscodes im WLAN anmelden und direkt lossurfen, mit 12 Megabyte pro Sekunde – rasant schnell für ein WLAN im Flugzeug.
Zusätzlich gibt es kleine Bordmagazine, abgesehen davon würde ich eher mein eigenes Entertainment mitnehmen. Ähnlich wie auch in der Finnair Business Class auf der Kurzstrecke ist aber gerade das WLAN einfach ein äußerst positives Argument. Bedenken sollte man hier nur, dass dieses nur angeboten wird, wenn man in einem Airbus A320 unterwegs ist, nicht bei Flügen in der CRJ 1000.
SAS Plus Kurz- und Mittelstrecke – Fazit
Dass das SAS Plus Produkt bald durch eine echte Business Class ersetzt wird, dürfte keine allzu große Überraschung sein. In den vergangenen Jahren war das Zwischenprodukt immer eher ein Exot, der preislich aber dennoch üblicherweise eher näher an der Business denn der Economy Class lag. Allzu viel sollte man von einem SAS Plus Flug in der Zwischenzeit nicht erwarten, wenngleich die inkludierten Leistungen am Boden sicherlich ein Argument für die Buchung sind. Immerhin von durchaus guter Qualität ist auch der Inhalt der servierten Boxen an Bord und auch das kostenfreie sowie schnelle WLAN fallen positiv auf.
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