Endlich ist die Entscheidung um die ITA-Übernahme gefallen. Air France-KLM gewinnt das Wettbieten und kann neuer Mehrheitseigner von ITA-Airways werden.

Nach wochenlangem Warten, nachgebesserten Angeboten und einer Regierungskrise ist die Entscheidung um die ITA Airways-Übernahme endlich gefallen. Das Ergebnis fällt jedoch anders aus als erwartet. Der Deal des ewigen Favoriten Lufthansa und ihrem Partner MSC wurde ausgeschlagen. Stattdessen soll die Mehrheit der Aktien der italienischen Airline in die Hände von Air France-KLM gehen, so die Berichterstattung der FAZ.

Verhandlungen mit Certares und Air France-KLM

Die Entscheidung über den Verkauf von ITA-Airways ist gefallen. Air France-KLM und ihr Partner Certares befinden sich bereits in intensiven Verhandlungsgesprächen mit der italienischen Regierung.

ITA Airways

Das Angebot der französisch-niederländischen Airline beinhaltet sowohl die Übernahme von 55 Prozent der Unternehmensaktien, als auch weiterhin ein vermehrtes Mitspracherecht der italienischen Politik. Einen finalen, verbindlichen Vertrag wird es jedoch erst nach einer Einigung mit dem Finanzministerium geben.

Lufthansa noch gestern Favorit

Noch einen Tag vor der Entscheidung galt Lufthansa weiterhin als klarer Favorit für den Verkauf der italienischen Airline. Nun entschied sich der derzeit nur kommissarisch im Amt befindende Ministerpräsident Draghi doch für die Konkurrenz. Der Lufthansa-Konzern reagiert auf die entsprechende Nachricht reserviert.

Wir glauben […] weiterhin, dass unser Angebot die bessere Perspektive für die ITA geboten hätte.

Ein Sprecher der Lufthansa

Der Kranich hatte zusammen mit MSC geplant, 80 Prozent der Aktien von ITA-Airways zu übernehmen. Finanziell wäre der Deal für die italienische Regierung zwar rentabler gewesen, jedoch war im Angebot der deutschen Airline keine größere Beteiligung Italiens an den weiteren Geschäften von ITA vorgesehen.

Fazit zur Entscheidung bei der ITA-Übernahme

Nach wochenlangem Hin und Her ist nun endlich die Entscheidung bezüglich der ITA Airways-Übernahme gefallen. Entgegen den Vermutungen von Experten und den Aussagen der italienischen Regierung wurde jedoch nicht die deutsche Lufthansa und ihr Partner MSC als Gewinner ernannt. Italien befindet sich seit kurzem in finalen Verhandlungsgesprächen mit dem Konkurrenten Air France-KLM. Die Entscheidung war eine politische: Der Einfluss auf die Airline scheint derzeit wichtiger, als aus dem Verkauf kurzfristig größere Gewinne zu erwirtschaften.

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Autor

Sonja Issel ist seit Juni 2022 als Autorin Teil des reisetopia Content-Teams. Sie ist mit Leib und Seele Journalistin. Besondere Orte und Geschichten aufzuspüren sind ihre Leidenschaft. Ihre Expertise setzt sie jetzt für euch ein, um die besten Reisedestinationen zu finden - und um euch bezüglich News Up-To Date zu halten.

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  • Ach, was ich noch ganz vergessen habe:

    Während der Pandemie hat sich AFKLM um Welten flexibler und kulanter gezeigt als die LH Gruppe. Letztere hatte komplizierte Umbuchungsregeln, bei denen keiner mehr durchblickte und die auch immer mal wieder etwas geändert wurden.

    So waren Umbuchungen z.B. strikt an eine Person gebunden. Auch, wenn sich der Reisezweck inzwischen erübrigt hatte, durfte bzw. musste einzig dieselbe Person mit einer Neubuchung fliegen, auf deren Namen die ursprüngliche Buchung getätigt worden war. Zudem durfte die Reiseroute nur sehr eingeschränkt angepasst werden.

    Bei AFKLM erhielt man sofort einen Voucher, den man für eine beliebige Neubuchung einsetzen konnte. Auch Voucher von ursprünglich Mitreisenden konnten problemlos verwendet werden, auch wenn sie auf der neuen Reise nicht mehr dabei waren.

    Und so gäbe es noch einige Beispiele mehr. Jedenfalls habe ich beiden Konzernen ihr Verhalten während Corona nicht vergessen.

  • Gute Entscheidung der italienischen Regierung. Mit LH würde die Airline nur noch “Spohren” und qualitativ massiv abbauen, wie andere Airlines (evtl. Swiss ausgenommen) der LH-Gruppe.
    AirFrance / KLM ist zumindest daran interessiert, massiv in neue Flotte und Produkte zu investieren, um die Kunden zufriedenzustellen. SkyTeam wird auch dadurch die Airline nicht an StarAlliance verlieren. Jede Fluggesellschaft, welche mit der LH-Gruppe derzeit nichts zu tun hat, sollte sich glücklich schätzen.

  • Meines Erachtens ein guter Entscheid. Eine zu grosse Anzahl Länder in Westeuropa wäre sonst stark abhängig von Streikhansa, und Miles & Less würde noch mehr Überhand nehmen. Früher dachte ich mal, die Italiener seien ein streikfreudiges Völkchen, auf das kein Verlass ist. In den letzten Jahren haben die Deutschen allerdings bewiesen, dass sie dies noch viel besser können. Wo sind die einst an Deutschland so hochgeschätzten Tugenden und Qualitäten geblieben? Made in Germany, das galt doch mal was!

    Ich habe vor etwa 7 Jahren von der LH-Gruppe zu AFKLM, mit Betonung auf KLM, gewechselt und es noch keine Sekunde bereut. Insgesamt spürbar weniger Störungen, Streiks und sonstigeUnannehmlichkeiten.

    Beim Vielfliegerprogramm bin ich schon in der Halbzeit für Flying Blue Platinum for Lifetime angekommen. Da werden auch nicht am 1. Januar alle Zähler wieder auf null gesetzt, was oft vor allem Flüge gegen Ende Jahr “uninteressant” macht, sondern man nimmt überschüssige Qualifikationszähler immer ins Folgejahr mit.

    M&M ist inzwischen ein ziemlich abgehobenes Programm geworden. Wer nicht dauernd Biz/First und vor allem Langstrecke fliegt, bringt es zu nichts mehr, die paar Meilen in Eco spotten jeder Beschreibung, gemessen an dem, was etwa für dem Senator nötig ist. Bei Flying Blue hat man auch als häufiger City-Hopper auf der Kurzstrecke echte Chancen nicht nur auf einen mickrigen Status wie den M&M FTL, sondern auch Flying Blue Gold oder gar Platinum sind mit vernünftigem Aufwand machbar.

  • Wer weiß wofür es gut ist… Mit weitreichenden Einflussmöglichkeiten einer sich immer wieder als unfähig erweisenden italienischen Regierung (jeglicher Couleur) wäre man sicherlich auch nicht glücklich geworden.

  • MSC erwirtschaftet derzeit Milliardengewinne. Pro Quartal. Für die LH Group ist Italien der zweitwichtigste “ausländische” Markt, nach den USA. So Carsten Spohr. Die LH Group hat riesige Lücken in ihrem globalen Streckennetz und ITA hätte sinnvoll für Langstreckenverbindungen nach Südamerika, Afrika und Südostasien in die LH Group integriert werden können. Sagt zumindest der Flughafenchef von Rom-Fiumicino.

    Am Ende wurde es also AF/KLM und eine Investmentgesellschaft, die kaum einer kennt. Und die sollen nun Milliarden in die junge Airline investieren, obwohl ihnen ITA nur zu 55% gehört? Und Rom soll neben den riesigen Hubs CDG und AMS bestehen? Die Entscheidung der italienischen Regierung ist mutig, formulieren wir es mal so. Zumindest als Kunde darf man zufrieden sein. Ein Verkauf an MSC/LH hätte dem Wettbewerb stärker geschadet.

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