Kreditkartenbetrug

Kreditkarten sind zweifellos eine der bequemsten und häufigsten Methoden zur Zahlungsabwicklung in der Welt des Online-Shoppings und des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Leider sind sie jedoch auch ein attraktives Ziel für Betrüger. Kreditkartenbetrug ist ein ernstes Problem, das Menschen auf der ganzen Welt betrifft und jährlich erhebliche finanzielle Verluste verursacht.

In diesem Guide erfahrt Ihr, wie Ihr Euch effektiv vor Kreditkartenbetrug schützen könnt und was Ihr als Betroffener tun solltet. Wir werden uns mit verschiedenen Methoden befassen, die Betrüger verwenden, um an Eure Kreditkartendaten zu gelangen und bewährte Strategien zur Erkennung von Betrugsversuchen teilen. Darüber hinaus stellen wir Euch praktische Sicherheitstipps für Eure Kreditkarte vor, um das Risiko für einen Kreditkartenmissbrauch zu minimieren.

Warum ist Prävention so wichtig?

Laut Zahlen der Deutschen Bank gab es im Jahr 2016 etwa 800.000 betrügerische Kartenzahlungen und einen daraus resultierenden Schaden von 132 Millionen Euro. Im Vergleich zu den 6,3 Milliarden Zahlungen und Abhebungen ist das ein glücklicherweise ein niedriger Wert. Jedoch: Betroffener möchte man trotzdem nicht sein. Um Euch also optimal zu schützen, solltet Ihr sowohl die gängigsten Betrugsmaschen kennen, als auch praktische Sicherheitstipps in petto haben. Wir stellen im Folgenden die häufigsten Betrugsmaschen vor.

Kreditkartenbetrüger überarbeiten ihre Strategien konstant
Kreditkartenbetrüger überarbeiten ihre Strategien konstant

Die gängigsten Betrugsmaschen bei Kreditkartenmissbrauch

Kreditkartenbetrug ist ein vielfältiges und leider anpassungsfähiges Verbrechen. Betrüger entwickeln ständig neue Methoden, um an Kreditkarteninformationen zu gelangen und sie für unautorisierte Transaktionen zu nutzen. Hier sind einige der gängigsten Betrugsmethoden und wie sie funktionieren:

  • Phishing: Betrüger senden gefälschte E-Mails, die so aussehen, als kämen sie von legitimen Unternehmen oder Finanzinstituten. Diese E-Mails enthalten oft gefälschte Links zu Websites, die echten Websites ähneln, um Nutzer zur Eingabe ihrer Kreditkartendaten zu verleiten.
  • Skimming: Skimming-Geräte werden an Geldautomaten oder Kartenlesegeräten in Geschäften angebracht, um Informationen von Magnetstreifen zu stehlen, wenn Ihr Eure Karte durchzieht. Diese gestohlenen Daten werden dann verwendet, um gefälschte Karten herzustellen oder Online-Einkäufe zu tätigen.
  • Kreditkartencloning: Betrüger können gestohlene Kreditkartendaten verwenden, um physische Karten zu “klonen” und sie für Einkäufe zu verwenden. Diese gefälschten Karten sehen aus wie Eure echte Kreditkarte
  • Unsichere Online-Transaktionen: In einigen Fällen können unsichere Online-Shops oder Zahlungsplattformen Eure Kreditkartendaten in unsicheren Umgebungen speichern. Wenn diese Daten gehackt werden, haben Betrüger leicht Zugriff darauf
  • Telefonischer Betrug: Betrüger rufen Euch möglicherweise sogar an und geben sich als Vertreter von Banken oder Kreditkartenunternehmen aus. Sie fragen meist nach Euren Kreditkartendaten, um angeblich ein Problem zu lösen
  • Diebstahl: Leider kommt Diebstahl nach wie vor häufig vor. Dabei haben es die Diebe nicht mehr allein auf das Bargeld im Portemonnaie, sondern auch auf die Kreditkarte abgesehen. Mit Kartennummer, Ablaufdatum und Prüfziffer können die Diebe im Internet problemlos mit der Karte bezahlen.

Auf diese Betrugsmaschen solltet Ihr also besonders achtgeben. Solltet Ihr misstrauisch sein, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Hinweis: Betrüger entwickeln ihre Methoden konstant weiter, daher solltet Ihr Euch regelmäßig über neue Betrugsmaschen informieren, um auf der sicheren Seite zu bleiben.

Wie erkenne ich betrügerische Aktivitäten frühzeitig?

Das frühzeitige Erkennen von ungewöhnlichen Aktivitäten und möglichem Kreditkartenmissbrauch ist entscheidend, um finanzielle Verluste zu minimieren. Hier sind einige Schritte, die Ihr unternehmen könnt, um verdächtige Aktivitäten auf Eurer Kreditkarte schnell zu erkennen:

Kreditkartenumsätze können mit der Abrechnung, in der App oder bei der Bank eingesehen werden
Kreditkartenumsätze können mit der Abrechnung, in der App oder bei der Bank eingesehen werden

Regelmäßige Überprüfung Eurer Kreditkartenabrechnungen

Nehmt Euch die Zeit, um Eure monatlichen Kreditkartenabrechnungen sorgfältig zu prüfen. Achtet dabei auf vor allem auf Transaktionen, die Ihr nicht autorisiert habt oder die Euch unbekannt erscheinen. Je früher solche Transaktionen erkannt werden, desto einfacher ist es, sie zu melden und rückgängig zu machen.

Aktiviert die Benachrichtigungen bei Transaktionen

Die meisten Kreditkartenanbieter bieten Benachrichtigungen per E-Mail oder SMS an, sobald eine Transaktion auf Eurer Karte stattfindet. Diese Benachrichtigungen solltet Ihr unbedingt aktivieren. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, die mobilen Apps der Banken zu nutzen und die Push-Benachrichtigungen für Transaktionen zu aktivieren.

Behaltet Eure Kreditkarte im Auge

So simpel es auch klingen mag, lasst Eure Kreditkarte nicht unbeaufsichtigt. Leider wird dieser Punkt zu oft vernachlässigt und ist doch wichtig, wenn es um die Sicherheit Eurer Karte geht. Mit der Kartennummer, Ablaufdatum und CVV/CVC Code kann online bezahlt werden! Diese Angaben können theoretisch von Betrügern abfotografiert werden, wenn die Kreditkarte unbeaufsichtigt herumliegt.

Meldet Eure verlorene oder gestohlene Karten sofort

Wenn Ihr Eure Kreditkarte verliert oder sie gestohlen wird, solltet Ihr dies sofort melden und die Karte sperren lassen, um Kreditkartenmissbrauch zu verhindern.

Hinweis: Die Sperrhotline erreicht Ihr unter 116 116 und aus dem Ausland unter +49 116 116

Wie schütze ich mich im Alltag vor Kreditkartenbetrug?

Damit es gar nicht so weit kommt, dass Ihr Opfer eines Kreditkartenbetrugs werdet, gibt es einige simple Tipps, um sich im Alltag zu schützen.

Sichere Aufbewahrung Eurer Kreditkarte

Ihr solltet Eure Kreditkarte an einem sicheren Ort verstauen und ggf. nur dann mitnehmen, wenn ihr wisst, dass Ihr sie benötigt. Damit minimiert Ihr unter anderem das Risiko, dass Ihr die Karte verliert.

PIN und Passwortsicherheit

Schützt Eure PIN und Eure Online-Passwörter. Verwendet dazu bestenfalls starke Passwörter, die aus einer Kombination von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Zudem solltet Ihr die 2 Faktor Authentifizierung (2FA) nutzen. Sollte eine App 2FA anbieten, empfehlen wir Euch dies auch zu aktivieren. Und erneut, so simpel wie es klingt: Teilt Eure PIN oder Passwörter niemals mit anderen Personen.

Aktualisiert Eure Kontaktdaten bei Eurer Bank

Stellt sicher, dass Eure Kreditkartenanbieter immer über Eure aktuellen Kontaktdaten verfügen, damit sie Euch im Falle eines Problems erreichen können. Auch zur Verifikation ist es wichtig, dass die Bank Eure aktuellen Daten hat.

Vermeidet das Speichern von Kreditkartendaten:

So verlockend es auch klingt, Online seine Karteninformationen zu hinterlegen und bequem mit einem Klick Online Einkäufe zu tätigen. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte seine Daten jedes Mal manuell einzugeben.

Sichere Entsorgung von Kreditkarteninformationen

Wenn Ihr alte Kreditkarten oder Kreditkartenabrechnungen entsorgt, achtet darauf, diese sorgfältig und sicher zu vernichten. Eure alte Kreditkarte könnt Ihr beispielsweise einfach bei Eurer Bank abgeben. Alte Kreditkartenabrechnungen sollten bestenfalls geschreddert und anschließend im Hausmüll entsorgt werden.

Haltet Ihr Euch an diese simplen Sicherheitsmaßnahmen, so könnt Ihr das Risiko für einen Kreditkartenbetrug schon beträchtlich schmälern.

Wie verhalte ich mich im Betrugsfall?

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es leider vorkommen, dass Ihr Opfer von Kreditkartenbetrug werdet. Hier sind die Schritte, die Ihr im Falle eines Betrugs unternehmen solltet:

Meldet den Vorfall umgehend Eurer Bank

Wenn Ihr verdächtige oder unautorisierte Transaktionen auf Eurer Kreditkartenabrechnung bemerkt, solltet Ihr dies sofort Eurem Kreditkartenanbieter melden. In der Regel gibt es wie bei Mastercard ein Null-Haftungsversprechen. Das bedeutet, dass das Finanzinstitut Euch nicht für “nicht autorisierte Transaktionen” verantwortlich macht. Als Mastercard Karteninhaber haftet Ihr also weder für Einkäufe, die im Geschäft, per Telefon, online oder über ein mobiles Gerät getätigt wurden, noch für Transaktionen am Geldautomaten. Voraussetzung dafür ist bei Mastercard, dass Ihr Eure Kreditkarte ausreichend gegen Verlust oder Diebstahl gesichert habt, und den Betrug umgehend meldet.

Bei Betrugsverdacht, sollte die Kreditkarte umgehend gesperrt werden.
Bei Betrugsverdacht, sollte die Kreditkarte umgehend gesperrt werden.

Sperrt Eure Karte

Falls Ihr den Verdacht habt, dass Ihr Opfer eines Betrugsfalles geworden seid, lasst Eure Karte sofort sperren, um weitere Transaktionen zu verhindern. Die Sperrhotline in Deutschland ist die 116 116; und aus dem Ausland +49 116 116

Ändert Eure Online Passwörter

Wenn Ihr feststellt, dass Eure Online-Konten betroffen sind, solltet Ihr sofort alle Passwörter für diese Konten ändern, um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten. Zudem empfehlen wir, falls möglich, die 2-Faktor -Authentifizierung zu aktivieren.

Fordert eine neue Karte an

Euer Kreditkartenanbieter wird Euch in der Regel eine neue Karte mit einer neuen Nummer ausstellen, um die Sicherheit wiederherzustellen.

Überwacht Eure Kreditkartenabrechnungen

In den kommenden Monaten solltet Ihr Eure Kreditkartenabrechnungen sorgfältig prüfen, um sicherzustellen, dass keine weiteren betrügerischen Aktivitäten aufgetreten sind.

Bleibt in Kontakt mit Eurer Bank:

Wir empfehlen zudem regelmäßigen Kontakt mit Eurem Kreditkartenanbieter zu halten, um den Fortschritt bei der Lösung des Betrugsfalls zu verfolgen.

Wenn Ihr all diese Punkte beachtet, werdet ihr im besten Fall für den Kreditkartenbetrug nicht haftbar gemacht. Optimalerweise könnt Ihr durch diese Maßnahmen ebenfalls den Schaden minimieren.

Mit welchen Kosten können im Betrugsfall entstehen?

Solltet Ihr tatsächlich Opfer eines Kreditkartenmissbrauchs geworden sein, können unter Umständen Kosten entstehen – vorab: Diese Kosten sind meist gering.

Im Betrugsfall können Kosten auf Euch zukommen
Im Betrugsfall können Kosten auf Euch zukommen

Das Sperren Eurer Kreditkarte ist kostenlos. Sollten dennoch mit der Kreditkarte unautorisierte Transaktionen stattgefunden haben, stellt sich die Frage, ob Ihr dafür haftet. Kreditinstitute wie Mastercard haben ein Null-Haftungsversprechen. Wenn Ihr Eure Kreditkarte also ausreichend gegen Verlust oder Diebstahl gesichert habt und den Fall umgehend gemeldet habt, haftet Ihr in der Regel gar nicht.

Andere Kreditinstitute hingegen können Euch haftbar machen, allerdings liegt die maximale Haftung bis zur Verlustmeldung laut BGB bei 50 Euro. Wichtig dafür ist allerdings, dass Ihr nicht fahrlässig gehandelt habt. Bewahrt Ihr beispielsweise Eure Kreditkarten PIN mit der Kreditkarte gemeinsam im Portemonnaie auf, könnt Ihr von Eurem Kreditkarteninstitut voll haftbar gemacht werden.

Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn Ihr eine neue Kreditkarte benötigt, diese Ersatzkarte müsst Ihr im Zweifelsfall selbst zahlen

Wie bekomme ich mein Geld im Betrugsfall zurück?

Grundsätzlich gilt: gegen falsche Buchungen kann bis spätestens sechs bis acht Wochen nach Erhalt der Abrechnung, Einspruch bei der Bank erhoben werden. Solltet Ihr den Verdacht auf einen Betrug haben, empfehlen wir zunächst die Kreditkartenumsätze zu überprüfen. Sollte euch die Buchung immer noch komisch vorkommen, dann könnt Ihr Einspruch bei der Bank einlegen. Achtet dabei darauf, den Einspruch schriftlich bei der Bank zu bestätigen, um im Rechtsfall auf der sicheren Seite zu sein.

Gegen falsche Buchungen kann bei der Bank Einspruch erhoben werden
Gegen falsche Buchungen kann bei der Bank Einspruch erhoben werden

Wenn Ihr Einspruch gegen eine Buchung erhoben habt, wird die Bank Euren Fall prüfen. Unter Umständen kommt die Bank zu dem Schluss, dass es sich tatsächlich um einen Kreditkartenbetrug handelt. In diesem Fall wird Euch das Geld von der Bank zurückerstattet. Sollte Eure Bank das Geld nicht zurückerstatten wollen, so muss sie dafür einen Beweis haben. Banken liegen im Fall von Einsprüchen nämlich in der Beweispflicht.

Sollte tatsächlich ein Fall von Kreditkartenbetrug vorliegen, solltet Ihr ebenfalls Anzeige bei der Polizei erstatten. Diese kann nämlich Voraussetzung der Bank für eine Rückerstattung des Geldes sein.

Fazit zum Schutz vor Kreditkartenbetrug

In einer Welt, in der Kreditkarten allgegenwärtig sind und Online-Transaktionen zur Norm geworden sind, ist der Schutz der Kreditkarte von größter Bedeutung. Kreditkartenbetrug ist ein ernstes und weitverbreitetes Problem, das jeden treffen kann. Doch wie heißt es so schön: “Vorsicht ist besser als Nachsicht.”

Die beste Verteidigung gegen Kreditkartenbetrug ist Vorsicht und Prävention
Die beste Verteidigung gegen Kreditkartenbetrug ist Vorsicht und Prävention

Das Risiko tatsächlich von einem solchen Betrugsfall betroffen zu sein ist zwar recht gering, doch ergibt es Sinn sich die Sicherheitspraktiken anzugewöhnen und zu wissen, wie man sich im Schadensfall richtig verhält.

Abschließend sei gesagt: Die beste Verteidigung gegen Kreditkartenbetrug ist Vorsicht und Prävention. Indem Ihr Euch bewusst macht, wie Betrüger arbeiten, und die notwendigen Schritte unternehmt, um Eure Kreditkarteninformationen zu schützen, könnt Ihr Euer finanzielles Wohl bewahren und das Risiko von Betrug minimieren. Denkt daran, dass Vorsicht besser ist als Nachsicht, vor allem wenn es darum geht, Ihre Kreditkarte und Ihre finanzielle Sicherheit zu schützen.

Häufig gestellte Fragen zu Kreditkartenbetrug

Wie kann ich meine Kreditkarte schützen?   +

Die einfachsten Methoden zum Schutz Eurer Karte sind: Kreditkarte unterschreiben, PIN auswendig lernen und nicht aufschreiben, Kreditkarte sicher aufbewahren, Kreditkarte bei Verdacht sofort sperren lassen.

Welche Daten braucht man um mit der Kreditkarte zahlen zu können?   +

Mit Kartennummer, Ablaufdatum und Prüfziffer kann online bezahlt werden. Es ist daher sehr wichtig, die Kreditkarte nie unbeaufsichtigt zu lassen.

Kann man mit einer fremden Kreditkarte bezahlen?   +

Wenn die fremde Person Kartennummer, Ablaufdatum sowie Prüfziffer besitzt, kann sie damit online bezahlen. Für Einkäufe im Geschäft benötigt die fremde Person sowohl die Karte als auch den Karten PIN. In manchen Fällen reicht sogar nur eine Unterschrift aus, welche von Betrügern leicht zu fälschen ist.

Wie lautet die Sperrhotline für Kreditkarten?   +

Ihr könnt Eure Kreditkarte aus Deutschland unter der 116 116 sperren lassen. Im Ausland lautet die Nummer +49 116 116

Welche Kosten kommen im Betrugsfall auf mich zu?   +

In der Regel könnt ihr je nach Kreditinstitut für entstandene Schäden mit bis zu 50 Euro Selbstbehalt haftbar gemacht werden. Sollte Euer Kreditinstitut ein Null-Haftungsversprechen anbieten, entfällt die Haftung vollständig. Voraussetzung dafür ist das Einhalten der Bedingungen der Bank. Weiterhin können Kosten für das Anfordern einer neuen Kreditkarte anfallen.