Für mich geht es diese Woche auf eine spannende Reise nach Japan. Ich habe kurz vor meinem Abflug bereits von den Plänen, die ich für die kommenden Tage habe, berichtet.

Nach fast 20 Stunden Reisezeit bin ich in Japan angekommen. Überraschenderweise habe ich auf dem 10-stündigen Flug von Abu Dhabi nach Tokio fast durchgeschlafen – und das in der Economy Class. Entsprechend entspannt erreichte ich den Flughafen Tokyo Narita. In diesem Artikel berichte ich Euch vom Ablauf der Einreise.

Vorbereitungen zuhause – die MySOS App

Japan ist eines der Länder, das noch bis vor Kurzem sehr schwer für Touristen zu bereisen war. Nur einige geschäftliche Reisezwecke sowie touristische Gruppenreisen waren möglich. An Individualreisen wie zu Vor-Corona-Zeiten war nicht zu denken. Seit dem 11. Oktober 2022 sind aber auch diese wieder möglich, was auch für mich die Einreise erleichterte. Als sich nämlich abzeichnete, dass diese Japan Reise mit der Hokkaido Tourism Organization stattfinden soll, war noch der Stand, dass auch für geschäftliche Reisen ein Visum benötigt wird – dies wurde dank der Lockerung des Corona-Kurses dann glücklicherweise obsolet und ich sparte mir einiges an Zeit.

Fast etwas ungläubig, dass nun nur noch so wenig für die Einreise zu tun war, bereitete ich mich aber doch auf die paar Punkte vor, die ich zu beachten hatte. Dazu gehört der Download der MySOS App zur Erfassung von Gesundheitsdaten. Die App ist nicht gerade nutzerfreundlich (im App Store schneidet sie mit 1.5 Sternen auch nicht gut ab) und schickt einen mit fast jedem Click zur Web-Version.

MySOS App Japan
So sieht der Screen meiner App einen Tag nach der Einreise aus – bei der Einreise war er blau.

Dennoch würde ich empfehlen, die App zu nutzen, da man somit am Ende schneller auf das Ergebnis zurückgreifen kann, das man am Flughafen vorzeigen muss. Man sollte sich übrigens nicht davon verunsichern lassen, dass überall das Wort Quarantäne steht.

Das Ausfüllen der MySOS App

In der App muss man sich zunächst registrieren, dann findet man auf dem Startbildschirm den Button „Pre-registration for quarantine procedures“. Auf diesen muss man draufklicken und einige Schritte durchlaufen. Ziel ist es, am Ende den „blauen Status“ zu erhalten. Dann kann man bei der Einreise weitere Test oder ähnliches umgehen. Die Daten, die man erfassen muss, sind:

  • Reisepass
  • Fragebogen

Man muss von oben nach unten durchgehen, das heißt, man kann den Fragebogen nicht ausfüllen, wenn man noch nicht den Reisepass hochgeladen hat. Hier bin ich bereits auf die erste Hürde gestoßen, denn mein Reisepass wurde von der Anwendung nicht erkannt – oder ich habe mehrfach irgendeinen Fehler beim Fotografieren gemacht. Ich habe es nach etwa fünf Versuchen dann aufgegeben.

MySOS App Japan Fehlermeldung
Diese Fehlermeldung erhielt ich oft – und entschied mich letztendlich für “Skip”

Man kann, wenn man seinen Pass hochgeladen hat, nämlich auch auf „Skip“ drücken. Das habe ich dann schlussendlich gemacht, um zumindest den Fragebogen ausfüllen zu können. Bei dem ging dann alles einfach und unkompliziert.

Es wurden ein paar Fragen zum Gesundheitsstatus und zum anstehenden Aufenthalt in Japan gestellt. Nachdem dem Ausfüllen des Fragebogens wurde man bis dato zum Hochladen der drei Impfnachweise weitergeleitet. Diese Maßnahme entfällt seit heute, dem 08. Mai, da das japanische Außenministerium nun alle coronabedingten Einreiserestriktionen abgeschafft hat.

Nur wenige Minuten später habe ich dann die Mitteilung bekommen, dass alle benötigten Dokumente ordnungsgemäß hochgeladen wurden und der Screen der App färbte sich von rot zu blau. Man erhält zudem einen QR-Code, bei dem ich empfehlen würde, vorab einen Screenshot zu machen, da man ihn bei der Einreise vorzeigen muss und er nur online abrufbar ist.

MySOS App Japan Blauer Status
Überraschenderweise hat dann doch alles geklappt.

Angekommen am Flughafen – schneller Ablauf und viele Zettel

Ich war mir bis zu meiner Ankunft in Japan ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob man die App wirklich noch braucht. Doch nur wenige Sekunden nachdem ich das Flugzeug verlassen hatte, sah bereits die ersten Personen, die mit Schildern in der Hand darauf hingewiesen haben, dass man die App bereits öffnen und den QR-Code bereithalten soll. Im Anschluss wurde meine Körpertemperatur gemessen – die letzte übrig gebliebene Sicherheitsmaßnahme. Mir wurde erklärt, Reisende mit erhöhten Temperaturen haben die Möglichkeit, sich im Anschluss auf eine Infektion testen zu lassen. Dies sei allerdings freiwillig.

Narirta Flughafen Japan

An der Station teilte sich die Masse dann in zwei Teile. Alle mit dem „blauen Status“ bekamen einen Zettel und konnten einfach weitergehen, alle anderen mussten in einen anderen Bereich, wo – sofern ich das richtig gesehen habe – fehlenden Angaben gemacht werden müssen.

Mit dem Zettel in der Hand ging es dann noch ein Stück weiter bis zu einer Station, an der dann der QR-Code gescannt wurde. Mit einem neuen Zettel in der Hand, durfte man dann den Bereich verlassen und weiter zur Grenzkontrolle.

Letzte Stopps: Grenzkontrolle und Zoll

Auch für diese musste ein Zettel ausgefüllt werden. Diesen sowie einen weiteren Zettel, der später noch für den Zoll gebraucht wird, bekam ich bereits im Flugzeug ausgehändigt. Dort hatten allerdings weder ich noch meine Sitznachbarn einen Stift und somit konnte ihn nicht ausfüllen. Vor der Passkontrolle sind aber genügend Tische mit Stiften, sodass ich es dort einfach nachholen konnte.

Dennoch würde ich empfehlen, einen Stift mitzunehmen und die beiden Zettel schon im Flugzeug auszufüllen, da man sich so ein paar Minuten spart. Auch hier ist es sinnvoll, sich vorab irgendwo die Adresse des Aufenthalts in Japan notiert zu haben, da diese auf beiden Zetteln abgefragt wurde.

Einen der beiden Zettel habe ich dann an der Passkontrolle abgegeben, wo ebenfalls alles recht zügig ging. Generell ist mir aufgefallen, dass ausgesprochen viele Mitarbeiter dafür eingesetzt werden, den Passagieren den Weg zu weisen beziehungsweise die Schlangenbildung bei den Schaltern zu kontrollieren.

Narita Airport

Meinen allerletzten Zettel konnte ich dann an der Zollkontrolle abgeben, hier wurde ich dann nochmal gefragt, aus welchem Grund ich in Japan bin – eine Frage, die ich sonst eher von der Passkontrolle kenne.

Insgesamt habe ich etwa 45-60 Minuten aus dem Flughafen raus gebraucht. Ein wenig Zeit habe ich verloren, als ich vor der Grenzkontrolle noch die Zettel ausgefüllt habe und in dieser Zeit die Schlange länger wurde. Für jemanden, der alles ausgefüllt hat und recht schnell aus dem Flugzeug kommt, sollte es also noch zügiger gehen.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Hallo Anna,

    welches Covid-Zertifikat hast du genutzt? Ich habe nur die Zettel, die mir damals von der Apotheke ausgestellt wurden (digitales Covid-19 Zertifikat der EU). Muss ich zur Einreise mir ein offizielles Dokument vom Gesundheitsamt oder so holen? Ich habe gelesen, dass das Zertifikat von einer “offiziellen Stelle, z.B. einer Regierungseinrichtung” ausgestellt werden muss. Lieben Dank dir schonmal im Voraus!

    • Hallo Julia, ich hatte auch einfach nur den Zettel von der Apotheke (dann aber digital in meiner Covid App hochgeladen). Das habe ich dann einfach in englischer Version als pdf (oder Screenshot, das weiß ich gerade gar nicht mehr genau) hochgeladen. Hat ausgereicht, nur wenige Minuten später hatte ich den blauen Status für die Einreise 🙂

  • Wir sind am 20.10. ganz ohne Zettelausfüllen am Ankunftsflughafen eingereist. Auf https://www.japan.travel/en/practical-coronavirus-information/ findet man den Hinweis, wie man sich vor Abreise einen QR code für die Einreise und für den Zoll erstellen kann.
    Demnächst wird es noch einfacher, diese QR codes kann man dann direkt aus mySOS erstellen.

    Reisen selbst fast wie früher, sehr angenehm und alles noch leichter selbst organisierbar, aber je nach Gegend mit keinerlei Englischkenntnissen rechnen. Google translate oder ähnliches dort unabdingbar. Für schriftliche Interaktion oder Lesen via Kamera reicht es, die japanische Datenbank herunterzuladen, für interaktive Sprachnutzung ist SIM card oder wifi erforderlich. Ansonsten: ein Genuß in einem so zivilisierten und hilfsbereiten, landschaftlich und kulturell so reichen Land zu sein. Viel Zeit nehmen, es lohnt sich.

  • Auch von mir herzlichen Dank für diesen aufschlussreichen Erlebnisbericht! Ich möchte zwar erst im nächsten Jahr nach Japan reisen, doch wir sind es ja von Asien gewöhnt, dass sich die Vorschriften oft nur langsam ändern.

  • Oh schön. Mein aufrichtiger Neid ist mit Dir.

    Genieße die beste Reisezeit und das vermutlich ganz ohne Chinesen.
    Um Mißverständnisse zu vermeiden: selbstverständlich gönne ich den Chinesen ebenfalls zu reisen. Dennoch waren es die letzten jahre in Japan seeeehr viele geworden.

    Vielleicht wirds ja noch. Es gab ja gerade Meilenschnäppchen, aber bis Ende Februar.

Alle Kommentare anzeigen (1)