Nach sieben Jahren ist es nun endlich soweit: Der erste Airbus A350 mit Allegris ist im Passagierbetrieb unterwegs. Auf dem Erstflug von München nach Toronto war ich für reisetopia und Euch an Bord. Was ich erlebt habe und was Euch erwartet, zeige ich Euch in diesem Review der Lufthansa Allegris Fenster Suite.

Dabei will ich in diesem Review nicht nur auf die klassischen Punkte eingehen, sondern auch zeigen, wie und wann sich die Lufthansa Allegris Business Class lohnt.

Lufthansa Allegris Suite – Die Buchung

Wie ich den Flug gebucht und dabei eine Menge Geld gespart habe, habe ich bereits in meinem Artikel Booked: Allegris Erstflug gezeigt. Die Kosten für den kompletten Flug haben wir dabei selbst getragen, sodass wir komplett objektiv berichten können!

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Dieser Privacy Seat bietet Platz für ein Baby

Gebucht habe ich den Flug über die normale Lufthansa Website. Dabei bin ich jedoch aus Prag und nicht Berlin gestartet, da durch dieses Routing die Kosten auf unter 3.000 Euro für den Hin- und Rückflug gedrückt werden konnten. Im Vergleich zu deutlich über 4.000 Euro von Berlin eine Ersparnis, die sich trotz zusätzlicher Anreise und Übernachtung in Prag ausgezahlt hat.

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Nur hinten oder ganz vorn kann man nebeneinander sitzen

Alternativ zu der Buchung mit Geld wäre auch eine Buchung mit Meilen möglich gewesen. Dafür hätte man für einen Hin- und Rückflug 112.000 Meilen und ungefähr 650 Euro an Steuern und Gebühren zahlen müssen. Durch die Buchung mit Geld kann ich dafür noch Prämienmeilen sammeln, in diesem Fall sind das 17.010 Prämienmeilen und 480 Status- und Qualifying Punkte.

Lufthansa Allegris Suite – Der Sitz

Die meiste Zeit des Fluges habe ich in der ursprünglich gebuchten Business Fenster Suite 2A verbracht. Der Transparenz halber sei erwähnt, dass man seitens Lufthansa nach Anfrage unsererseits uns eine Business Class Suite zugewiesen hat, die sich momentan nur von Senatoren und HON Circle Membern kostenfrei reservieren lässt. Das wird jedoch ab dem Spätsommer nicht mehr der Fall sein, wenn dann die Preise für die Sitzplatzreservierungen greifen.

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Die Business Suite am Fenster

Die Suite verfügt anders als die anderen Business Class Sitzplätze über erhöhte Wände und eine verschließbare Tür. Somit profitiert man hier also über ein erhöhtes Niveau an Privatsphäre. Hinzu kommt der zusätzliche Platz, den man erhält. Außerdem hat man an den Fenstersuiten einen eigenen kleinen Schrank, sowie insgesamt drei größere Fächer, in die auch ein Rucksack passt.

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Rechts neben der Tür befindet sich eine Garderobe

Gesteuert werden kann der Sitz entweder über den Monitor, das kleine Tablet oder das eigene Smartphone. Dabei ließ sich mein Sitz mit nur einmal drücken in die gewünschte und vorprogrammierte Position einstellen, währenddessen die anderen Sitze ein dauerhaftes Drücken des jeweiligen Knopfes erforderten.

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Die Business Suite in der neuen Allegris Kabine

Neben dem Tablet findet sich zudem noch eine Luftdüse und eine Leselampe. Auf der anderen Seit, am Fenster findet man eine weitere Leuchte, die Minibar (später dazu mehr) sowie die Möglichkeit Geräte wireless aufzuladen.

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Die Business Suiten sind sehr geräumig

Insgesamt fühlt sich der Sitz sehr hochwertig an. Auch die absenkbare Armlehne lässt sich als hochwertig bezeichnen. Den Tisch findet man unterhalb des Monitors. Er lässt sich entlang des gesamten Sitzes schieben und ermöglicht durch seine Position auch das Verlassen des Sitzes während der Mahlzeiten.

Lufthansa Allegris Suite – Der Schlafkomfort

Eines der Hauptargumente für die Allegris Business Class Suite ist neben der erhöhten Privatsphäre, der zusätzliche Platz. Dieser zeigt sich jedoch leider primär in der Breite und nicht in der Länge. So ließ sich im Liegevergleich kein Unterschied zu dem Classic Seat und der Suite feststellen. Zwar ist der Fußraum grundlegend deutlich besser geworden, in der Business Suite profitiert man jedoch von nochmals mehr Platz im Fußraum.

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Das Kissen, die Decke und Matratze waren allesamt sehr bequem

Suite Gäste profitieren dabei über eine zusätzliche Matratze. Ob es diese für die restliche Business Class Kabine nicht gab, weil es sich um einen Tagflug handelt oder weil man diese nun auch einspart, muss der Rückflug zeigen.

Da es sich bei dem Flug nach Toronto um einen Tagflug handelt und weil ich möglichst viel Zeit mit dem Testen der neuen Allegris Kabine verbringen wollte, habe ich leider noch keinen Schlaftest machen können. Lediglich eine Liegeprobe der jeweiligen Sitztypen habe ich gemacht. Zum Schlafkomfort und dem Classic Seat lässt sich nach dem Rückflug nach München in wenigen Tagen mehr berichten!

Ein weiterer Punkt, der den Schlafkomfort erhöhen soll, ist der Pyjama, den man als Suite Gast (egal ob Tag- oder Nachtflug) erhält. Diese ist insofern interessant, da man in der normalen Business Class nur ab achtstündigen Nachtflügen ein Schlafshirt erhält. Der Pyjama der Suiten setzt sich indessen einfach aus dem klassischen Schlafshirt und der Schlafanzughose der First Class zusammen. Beides habe ich dabei als sehr bequem empfunden.

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Bis auf den Extra Long Seat, haben alle Sitze ein zwei Meter langes Bett

Zusätzlich erhält man klassisch ein Kissen und eine Decke, die man entweder zum Schlafen oder einfach so nutzen kann. Eine Decke und Kissen sind dabei an jedem Business Class Sitz vorhanden. Dank der Schlafbrille und den Ohropax lässt es sich ohne Probleme an Bord schlafen.

Lufthansa Allegris Suite – Das Catering

Als Gast der Business Suite erhält man grundlegend das gleiche Essen, wie die restliche Business Class Kabine. Lediglich einige Snacks und Getränke variieren.

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Die “Minibar” in der Allegris Business Suite

Zuallererst direkt die größte Enttäuschung hinsichtlich der Kulinarik an Bord – die Minibar. Dabei ist die Bezeichnung als Minibar jedoch wohl eher ein schlechter Scherz. So besteht dieses Suite-Feature aus zwei anstatt einer Wasserflasche am Sitz, ungekühlt wohlgemerkt. Auch die Präsentation ist gewissermaßen nicht vorhanden und nicht vergleichbar mit etwa Emirates.

Das Catering nach dem Start

Leider war dies nicht die einzige Enttäuschung auf dem Flug. Ich hatte mir im Vorhinein ein Rinderfilet mit Kartoffelgratin und Bohnen vorbestellt. Enttäuschenderweise erhielt ich an Bord ein komplett anderes Gericht. Dabei handelt es sich zwar um einen Hauptgang, der nicht auf der Karte stand und somit definitiv extra geliefert wurde, jedoch entsprach das Essen dadurch nicht ganz meinen Erwartungen. Trotzdem schmeckte der Hauptgang letztlich nicht schlecht und die Crew entschuldigte sich mehrfach für dieses Missgeschick, für das sie nicht konnten.

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Rindergeschnetzeltes mit Reis anstatt Rinderfilet mit Kartoffelgratin

Sowohl die Vor- als auch Nachspeise waren beide gut und haben mir geschmeckt. Dabei habe ich jedoch schon deutlich besser an Bord eines Flugzeugs gegessen.

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Die Vorspeise inklusive neuem Brot

Auch das groß angekündigte Brot war nichts Besonderes. So wurde es mir bedauerlicherweise nicht wie angekündigt ofenfrisch/warm serviert und war ziemlich knatschig. Der Avionic Aperitif und Gruß aus der Küche hingegen konnten mich überzeugen.

Das Catering zwischendurch

Anders als bei anderen Airlines oder in der Lufthansa First Class gibt es bei Lufthansa in der Business Class kein Eat-on-Demand. Somit muss man zwischen den Hauptmahlzeiten auf kleinere Snacks zurückgreifen. Bei der Flugdauer von unter acht Stunden jedoch verschmerzbar.

Die Snacks während des Fluges waren alles in allem lecker, aber größtenteils nichts Besonderes. Lediglich Schokonüsse, die man exklusiv als Suite Gast erhält, waren überdurchschnittlich lecker. Allerdings handelt es sich dabei trotzdem um einen zu vernachlässigenden Vorteil.

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Suite Gäste dürfen sich auf ausgewählte Snacks (rechts im Bild) freuen

Es gibt für die Business Suite Gäste auch einige zusätzliche Getränke zur Auswahl. Diese sind sowohl alkoholischer als auch alkoholfreier Natur und reichen von Säften über Gin hin zu alkoholfreiem Sekt. Dieser konnte mich im übrigen echt überzeugen, sodass ich für den restlichen Flug nur noch auf diesen Sekt anstelle von Champagner zurückgriff.

Das Catering vor der Landung

Kurz vor der Landung gab es noch einmal eine zweite Mahlzeit. Auch diese war soweit gut, jedoch auch nichts Außergewöhnliches. Falls Ihr das Menü für Euren Lufthansa Flug einsehen wollt, könnt Ihr das hier tun.

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Das Catering vor der Landung

Insgesamt würde ich das Catering als solide bezeichnen. Es hat alles geschmeckt, jedoch gab es leider nicht die von mir vorbestellte Hauptspeise und keines der Gerichte war herausragend.

Lufthansa Allegris Suite – Der Service

Der Service war neben dem Sitz definitiv ein Highlight des Fluges. Zwar merkte man teils deutlich, dass auch für das Personal die Allegris Kabine inklusive der Abläufe neu ist. Jedoch glich man dies durch Freundlichkeit aus und auch bei dem oben erwähnten Fehler mit dem Hauptgang war man äußerst freundlich und zuvorkommend.

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Auch der Service wusste zu überzeugen

Insbesondere der Purser bleibt mir dabei besonders positiv in Erinnerung. So bot er mir sein Allegris Schokoladen Flugzeug als Entschuldigung an, nachdem man vergessen hatte, den Suite Gästen die zusätzliche Karte inklusive Willkommensbrief zu überreichen. Auch ansonsten waren die Stewardessen und Stewards äußerst aufmerksam und zuvorkommend.

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Auf Nachfrage wird einem auch das Bett gemacht

So gab es zur Begrüßung direkt eine kurze Sitzvorstellung, bei der auf die wichtigsten Sitzbesonderheiten eingegangen wurde. Wenn man nun also von den kleineren Fehlern aufgrund der Unerfahrenheit mit dem Produkt absieht, war der Service sehr gut und auf Augenhöhe.

Lufthansa Allegris Suite – Das Entertainment

Mit der neuen Allegris Kabine haben nun auch endlich hochauflösende Bildschirme Einzug in die Lufthansa Kabine erhalten. Diese reagieren weitestgehend sensible und sind auch bei seitlichem Lichteinfall ablesbar. Die Menüstruktur wurde zwar verändert, jedoch sind trotzdem alle Funktionen intuitiv und einfach zu finden. Zusätzlich zu dem klassischen Monitor gibt es nun noch ein herausnehmbares Tablet zum Aufrufen von Inhalten und Steuern des Sitzes.

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Sitzsteuerung via Tablet

Auch die Möglichkeit jetzt via Bluetooth den Bildschirm mit seinem Smartphone zu steuern oder die eigenen Kopfhörer zu koppeln sind sehr angenehm. Dabei muss man zum Verbinden des Handys mit dem Monitor erst auf eine dedizierte Website über das Lufthansa Flynet und dort dann einen Code eingeben, der auf dem eigenen Bildschirm angezeigt wird.

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Hauptmenü Inflight Entertainment der Lufthansa Allegris

Lediglich die Steuerung des Bildschirms mittels Touch ist gerade in der Suite nicht ideal gelöst. So kann man sich nicht auf dem Tablet die Sitzsteuerung anzeigen lassen und zeitgleich die Flugroute auf dem normalen Monitor, da solche Funktionen immer nur auf einem der beiden Bildschirme genutzt werden können. Lediglich während des Schauens von Filmen oder Serien lässt sich das Tablet unabhängig vom Monitor nutzen.

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Außenkamera Lufthansa Airbus A350

Inhaltlich unterscheidet sich das Bordprogramm, was Filme und Serien betrifft nicht von dem der restlichen Flotte. Lediglich jeweils eine seitliche Kamera Perspektive ist im Vergleich zu anderen Flugzeugtypen mit einer Kamera neu.

Lufthansa Allegris Suite – Die Annehmlichkeiten 

Annehmlichkeiten gab es so einige auf diesem Allegris Erstflug nach Toronto. Neben dem hohen Maß an Privatsphäre überzeugte vor allem der mitdenkende Service, der das ganze zu einem sehr angenehmen Erlebnis machte. So wurde regelmäßig die Gläser aufgefüllt und das leere Porzellan abgeräumt.

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Die Sitze lassen sich auf Wunsch aufheizen oder kühlen

Zudem glänzt primär der Sitz selbst mit einigen Annehmlichkeiten. So funktionierte sowohl die Sitzkühlung, als auch Sitzheizung überraschend gut. So merkte man binnen Sekunden eine Veränderung in der Temperatur.

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Die neuen Allegris Toiletten der Business Class

Auch die neuen Toiletten des Allegris Airbus A350 stellen im Vergleich zu den sonstigen Lufthansa Business Class Toiletten ein Upgrade dar. Aufgrund der Bepolsterung des Deckels sieht nicht nur die Toilette einladender aus, sondern ist so auch deutlich bequemer, wenn man sich setzen möchte.

Lufthansa Allegris Suite – Mein persönliches Highlight

Am Ende hat mich primär der Sitz beeindruckt. Auch wenn es mittlerweile vielerorts bessere Sitze gibt. Das Maß an Privatsphäre war längst überfällig und fühlt sich so sehr angenehm an. Gerade in der Fenster Suite war zudem das allgemeine Platzangebot hervorragend.

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Amenity Kit plus Schlafanzug (exklusiv für Suiten)

Ebenfalls ein Highlight war die Crew auf dem Flug. So hat man gemerkt, dass auch die Crew dieser Flug etwas Besonderes war und jeder Lust hatte an Bord dieses Fluges zu sein.

Lufthansa Allegris Suite – Das hätte besser sein können

Auch wenn das Essen noch solide war, sehe ich hier tatsächlich den größten Verbesserungsbedarf. Gerade, wenn man vom Hub einer Airline losfliegt, sollte man besseres Essen erwarten können, das insbesondere in diesem Fall dem Niveau des restlichen Produktes Stand halten kann.

Lufthansa Allegris Suite – Mein Fazit 

Insgesamt bin ich sehr zufrieden in Toronto gelandet. Ich freue mich bereits jetzt schon auf den Rückflug, um das Bordprodukt weiter testen zu können. Gerade was den Schlafkomfort angeht, bin ich gespannt, ob der Platz, den man augenscheinlich hat, auch ausreicht. Besser als in der alten Business Class wird es jedoch auf jeden Fall werden.

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Bildschirm Business Suite

Man hat mit der neuen Allegris Business Class definitiv den Sprung in die Gegenwart geschafft und spielt meiner Meinung nach vom Bordprodukt nun oben mit. Trotzdem gibt es noch einige kleinere Unstimmigkeiten und gerade der Umgang der Crew mit dem neuen Produkt bedarf noch etwas Zeit, damit die neue Allegris Business Class zu dem werden kann, was die Lufthansa angekündigt hat.

Gerade was die Kulinarik angeht, sehe ich allerdings nach wie vor einen entsprechenden Verbesserungsbedarf. Trotz Gruß aus der Küche, neuem Signature Drink und Brot ist noch viel Platz für Verbesserungen. Dann wird man es eines Tages auch dorthin schaffen, wo man bereits jetzt gerne wäre.

Weitere Eindrücke aus dem Allegris Erstflug nach Toronto   +

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Limited Edition Amenity Kit Allegris Erstflüge
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Stromanschlüsse
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Verstaumöglichkeiten Business Suite
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Menü – Essensauswahl
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Menü – Aperitif Auswahl
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Menü – Weinauswahl
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Menü – weitere Getränkeauswahl
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Der neue Signature Drink mit gesalzenen Mandeln
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Der neue Gruß aus der Küche
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Nachtisch erste Mahlzeit
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Nachtisch erste Mahlzeit
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Zweite Mahlzeit
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Amenities Waschraum

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Autor

Seit dem ersten mit Meilen bezahlten Langstreckenflug in der Business Class ist Jan Niklas von Premium Reisen begeistert. Seitdem beschäftigt er sich tagtäglich mit allem, was das Thema Meilen und Vielfliegerprogramme betrifft und hat sein Hobby mittlerweile bei Reisetopia zum Beruf gemacht.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

    • Grundlegend gebe ich Dir recht, dass die Bilder in ihrer Qualität nicht mit denen der offiziellen Produktfotos mithalten können. Dies liegt unter anderem daran, dass sich die Licht Situation schwer beeinflussen lässt wenn die Kabine abgedunkelt ist bzw. manche ihre Sonnenblenden herunter machen und andere sie offen lassen. Es handelt sich um die Dokumentation eines Realerlebnisses und eben nicht eine Werbung/Produktion. Falls es dich interessiert, die Fotos sind alle mit einem iPhone 12 Pro aufgenommen.
      Beste Grüße

  • Zitat: „Auch die neuen Toiletten des Allegris Airbus A350 stellen im Vergleich zu den sonstigen Lufthansa Business Class Toiletten eine Annehmlichkeit dar.“ Meine Güte, was sind das für Texte? Wie soll man da die Bewertungen ernst nehmen?

  • Vielen Dank für deinen Bericht Jan-Niklas.
    Ich bin gespannt, was du vom Rückflug berichten wirst. Und finde super, dass die Lufthansa-Gruppe nun beim Produkt wieder aufholt und freue mich auch für die Crews, dass sie wieder stolzer auf ihr Produkt sein können.

    Die Suiten machen einen sehr guten Eindruck. Sehr ausgewogen, was Privatsphäre und Komfort angeht. Quasi die „Loge“ der BC. Die Suiten in Reihe 2 sind klar zu präferieren. Es ist ruhiger dort. Die Doppel-Suite in Reihe 8 ist schon arg nah an den Toiletten und der Galley. Da werden bei langen Nachtflügen morgens die Pax Reihe für das WC stehen. Gut gefallen mir auch die Privacy Seats 7A und 7K. Bei den anderen Privacy-Plätzen ist der Ablagebereich recht limitiert, da passen kein Buch und Glas gleichzeitig hin. Da ich 1,91 bin, fallen die Classic Seats für mich weg. Das Bett ist zu kurz und das Fuß-Compartment zu klein. Zudem ist man echt nah an den Gästen der Privacy-Plätze am Fenster dran, was mich stören würde – @Jan-Niklas, hierzu bin ich auf deine Einschätzung gespannt – und hat im Prinzip keine Privatsphäre (letzteres ist für mich eher nebensächlich).

    Das Tablet ist seltsam. Sitzheizung und -belüftung ist nice-to-have. Mal sehen, wie stabil das System in fünf Jahren noch ist.

    Insgesamt kommt mir das BC-Produkt arg überkomplex vor.

    Beim Interior Design bin ich hin- und hergerissen. Das Blau ist schön und die meisten Grautöne passen auch gut. Das Braun der Armlehnen hätte ich durch ein dunkles Grau ersetzt und dafür manch helles Grau durch ein anthrazit oder dunkleres Grau aus der LH-Farbpalette ersetzt.

    These: Die „neue“ BC für die A380 wird die beliebteste BC werden. Ähnlich gut wie bei der 789, die ich sehr zeitgemäß und ausgewogen finde. Da weiß jeder Gast was ihn erwartet.

    Eine große Empfehlung an die Lufthansa, falls sie hier mitlesen sollte: Bitte reinigt die Kabinen wieder besser. Auf meinen letzten beiden Flügen war der Zustand der Sitze teils wirklich ekelig. Es kostet nicht so viel, neben den Sitzen zu saugen und wenigstens einmal die Woche die Flecken & Krümel zu entfernen.

    • Vielen Dank für deine Einschätzung. Auch ich bin gespannt, wie sich das Produkt langfristig hält. Ein mehr an Technik führt auch immer zu einer höheren Fehleranfälligkeit. Die Komplexität des Sitzes empfinde ich noch gut, schwierig wird es jedoch bei der Service Differenzierung zwischen Suite und normalen Business Class Gästen.
      Beste Grüße

  • Hab jetzt ein Bericht über den Classic Sitz gelesen und dieser war sehr ernüchternd.
    Jetzt bin ich auch euren Bericht darüber gespannt. Dann gibt es schon einmal 2 aktuelle Berichte und wir können uns langsam eine Meinung bilden.

  • Ich glaube die LH als auch einige “influencer” schweben in ihrer eigenen Blase, so dass sie, das was sie erzählen langsam auch glauben. Ich finde das Bericht hier recht gut, Note 2-. Die Wahl, über die suite als erstes zu berichten ist misslungen. Es ging den Autoren vermutlich mehr darum, als erstes über die tolle suite zu berichten, als den Mehrwert für den Leser anzubieten. Die Jungs von TD waren im gleichen Flieger und haben einen viel besseren Bericht abgeliefert. Aber man merkt es: unterschiedliche business Modelle, TD ist ein Blog, Reisetopia ist ein Reisebüro. Alles gut. Man muss nur wissen woran man ist.

    • Hallo Emmanuel,
      Ich möchte dir gerne erklären, warum wir uns für diese Reihenfolge entschieden haben. Der Hinflug bietet als reine Tagflug deutlich mehr Möglichkeiten die zahlreichen Veränderungen zu dokumentieren. Dazu zählen neben den Extras in den Suiten auch die Veränderungen für regulären Sitze. Da sich ein Classic Seat somit bedeutend schneller “testen” lässt und es hier primär auf den Schlafkomfort ankommt, testen wir diesen auf dem Rückflug, wenn aufgrund des Nachtfluges weniger Zeit ist und die meisten Veränderungen bereits dokumentiert sind. Dadurch, dass ich alleine für reisetopia auf Reisen gegangen bin, war es nicht möglich, sich wie bei den Jungs von Travel Dealz, auf eine Suite und ein Extra Long Bed Seat aufzuteilen. Deshalb teste ich die beiden Produkte nacheinander, damit beide Sitze entsprechend vollständig getestet werden. Dies kann ich alleine im Gegensatz zu TD nicht gewährleisten. Das sich die Ideen hinter TD und reisetopia in gewissen Dingen unterscheiden, hat dabei keine Auswirkung auf die Objektivität oder Meinung gegenüber des getesteten Produktes!
      Beste Grüße

      PS: Deinen ersten Teil musste ich leider etwas anpassen, trotz deiner Zensierung des Wortes, ist diese Art des Ausdrucks hier nicht gern gesehen. Deine Anmerkungen an sich sind natürlich unverändert!

  • Und wieder nur die Suite. Warum gibts keinen ausführlichen Bericht über den Classic Seat? Denn der ist es ja, der einem künftig bei Flugbuchung garantiert wird, alles andere kostet Aufpreis oder braucht Glück.

    Mit der Suite allein hätte sich die LH Business in der Weltspitze eingefunden, aber da gibts ja eben noch die anderen Sitze, und dieser Mix lässt LH eben nur aufrücken, aber nicht aufschließen.
    Beim Service bleibt ja wohl – den bereits erschienenen Videos zufolge – immer noch viel Luft nach oben.

    • Hallo Mike,
      ich kann dich beruhigen, der Classic Seat folgt auf dem Rückflug und dementsprechend kommt auch dazu nochmals ein Review online. Auch ein Sitzvergleich kommt noch später. Was die grundlegenden Ansätze beim Service angeht, stimme ich Dir zu, allerdings liegt dies weniger an der Crew, als an den Vorgaben/Ideen der Lufthansa. Leider!
      Beste Grüße aus Toronto

  • Ich hab schon gelesen, in der Suite stört das laute Geräusch der Tür vom WC.
    Die Auflage gibt es nur in der Suite und für die andere BC nur ab 10,5 Stunden Flugzeit.
    Glückwunsch an die Premium Airline 😁 dieses kann Condor besser.
    Mich hätte viel mehr interessiert, wie der Sitz am Gang ist. Also die die später kein Aufpreis kosten, denn die werden am interessantesten sein. Ich werd zwar LH versuchen zu vermeiden, aber wenn, bin ich nicht bereit für ein Sitz noch mal zusätzlich über 250€ zu zahlen.

    • Hallo Mark,
      auch hier zuerst der Hinweis, dass ein Review zum Classic Seat noch folgen wird. Im Allgemeinen sind Pauschalisierungen immer einfach. Zu den Störgeräuschen bei der Suite: Das kann gut sein, dass man in der zweiten Kabine in den Suiten Geräusche aus der Galley hören kann, das ist wahrscheinlich leider nicht zu vermeiden. Ich hatte in meiner Suite in der vorderen Kabine keine lauten Geräusche mitbekommen. Das ist bei Condor jedoch auch nicht anders. Annehmlichkeiten wie Schlafshirts oder eine Unterlage könnte man jedoch auf allen Langstrecken (Nacht) Verbindungen anbieten, da stimme ich Dir zu. Wenn man jedoch berücksichtigt, dass die Sitze der neuen LH Business Class deutlich weicher eingestellt werden können als die der Condor, kann ich mir gut vorstellen, dass man für einen guten Schlaf nicht unbedingt eine Unterlage benötigt. Diese Information werde ich dann im Review zum Classic Seat nachreichen.

  • Hallo Jan-Niklas,

    guter Bericht und vor allem Dein letzter Satz “Dann wird man es eines Tages auch dorthin schaffen, wo man bereits jetzt gerne wäre”, trifft den Nagel auf den Kopf.
    Ich konnte zur WM 2022 in Katar die Q Business Class genießen, und diese ist ausgehend von Deinem Bericht wohl meilenweit besser als die neue Allegris von LH.
    Top das Du auch die Auswahl an Getränken sichtbar machst, und da sieht man sofort, hier wird nicht auf
    Top Niveau angeboten. Der Champagner ist ein Guter, auch wenn er nur der Einstiegschampagner vom Hause Duval Leroy ist. Die Weinauswahl empfinde ich als absolut lächerlich, hier ist nichts dabei, was einen etwas höherem Anspruch entspricht. Jep, dass ist natürlich sehr subjektiv, aber ein Blick auf die Weinkarte von z.B. Qatar Airways zeigt enorme Unterschiede, eben auch Ansprüche an sich selber und dem Wertschätzen der Kunden.
    Und das ist zweifelsfrei in den letzten Jahren sehr gesunken, meine Erfahrungen der letzten Jahre mit LH BC waren fast immer nicht wirklich gut. Das einzige + was LH noch hat, sind die Mitarbeiter, die versuchen viel aufzufangen. Da ich sehr viel Europa fliege, und die BC oft nicht sehr gut gebucht ist, habe ich in vielen Gesprächen mit Flugbegleitern und Flugbegleiterinnen den Frust mitbekommen.

    Die Ankündigungen der letzten Jahre für eine Service Offensive und deutliche Verbesserungen für die Fluggäste geht jetzt vielleicht ja endlich los mit der neuen Allegris, wobei ich da einige Zweifel habe.

    Aber die Hoffnung bleibt, für mich als langjährigen LH Kunden, wieder das gute Gefühl zu haben, mit einer der besten Fluggesellschaften zu fliegen 🙂

    VG
    Dr. Timeless

    • Nichts für ungut, fliegen Sie nur in der Business Class, um teuren oder teuersten Wein zu trinken? Wenn Sie 4000€ für einen Flug in der C (hin und zurück) zahlen, erwarten Sie dann auf jedem Flug die Flasche Champagner für mind. 150€ und den Rotwein für z.B. 350€? Der Duval Leroy ist auch für den Preis eine nicht zu verachtende Wahl, wobei Geschmack etwas Subjektives und sogar Soziokulturelles ist. Fraglich ist doch, wie hoch der Grenznutzen eines teureren Champagners wohl sein mag (in der Business, wir reden nicht von First). Anderswo gibt es im Nahen Osten in den Lounges auch nur Moet oder dergleichen.
      Wenn man mit Qatar vergleichen möchte, sollte man imho so vergleichen, dass der Vergleich sich auch als solcher eignet (z.B. deutsche Personalkosten und Arbeitsbedingungen, Steuern & Abgaben usw.). Da zudem Alkoholkonsum in der Luft eine stärkere (kontraproduktive) Wirkung auf den Körper hat, finde ich verkraftbar, wenn man nicht Bedingungen schafft, die Begleitproblemen an Bord führen. Gerade wenn man C fliegt, ist doch stets die Rede vom erholten Ankommen?!

  • Die deutsche Vorzeigeairline mit dem Vorzeigeflugzeug ist in der Welteliteliga angekommen.
    Vielleicht sollte der CEO der LH sich die Business Class der Ethiopian im 350-900 XWB anschauen. Den Service, die Auswahl. Zuzahlung für die ‘Suiten’ am Fenster? Gerne. Dann schaue ich mal bei den anderen Airlines vorbei. Ist noch erlaubt, oder? Was denken sich die Verantwortlichen der LUFTHANSA beim Catering aus? Gibt es da überhaupt den Business Passagier?

  • Und erneut wird nur der Sitz getestet, in dem 99% der Gäste NICHT sitzen werden… Ein unabhängiger Review ist es übrigens auch nicht, wenn man vorher die Airline anruft, um den besseren Sitz zu bekommen.

    • Hallo Ben,
      zuallererst, werden 79% der Gäste nicht in den Suiten sitzen, das ist nämlich der reale Anteil der anderen Business Class Sitze in der Airbus A350 Business Class. Ansonsten auch hier nochmals die Information, dass auf dem Rückflug der Classic Seat getestet wird. Zu der Transparenz und Unabhängigkeit: Wir hatten zuerst versucht, auf den Erstflug zu kommen, für den es keine andere Möglichkeit gab, als die Lufthansa zu kontaktieren. Am Ende ist es dann nur der Erst FLug nach Toronto geworden, darüber wusste man bei der Lufthansa dann logischerweise Bescheid. Die Tatsache, dass ich viele Dinge kritisiert habe und eben nicht alles gut war, zeigt, dass es sich um einen unabhängigen Bericht handelt und nicht seitens Lufthansas beeinflusst wurde.

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