China ist in Hinblick auf Züge wahnsinnig fortschrittlich. Doch nicht auf allen Strecken gibt es schon schicke und moderne Schnellzüge – lässt sich auch eine Fahrt in einer sogenannte K Train aushalten?

Dieses Review ist Teil des Tripreports ‘Traumhafte Natur in China & Großstädte in Taiwan’. Informationen zur Buchung und eine Übersicht über alle Artikel findet Ihr im Intro!

Ich finde es immer wieder spannend, weltweit die ganz anderen Standards in Hinblick auf den Fernverkehr in Zügen zu sehen. Während relativ klar ist, dass man in einem indischen Zug wenig Komfort erwarten kann, war ich persönlich doch überrascht über die Rückständigkeit in Australien. In Asien wiederum gibt es auch enorme Unterschiede zwischen Ländern wie Vietnam auf der einen und Japan auf der anderen Seite. China ist da gewissermaßen dazwischen, denn die Schnellzüge stellen die meisten anderen Länder der Welt in Schatten – auf anderen Strecken fahren aber noch ziemlich alte Züge. Üblicherweise sind das die sogenannte K Trains. Eine solche konnte ich auf der Strecke zwischen Dali und Lijiang testen, wo bislang nahezu keine Schnellzüge unterwegs sind.

K Train in China 2. Klasse – die Buchung

Die Buchung für K Trains in China funktioniert nach demselben (ziemlich historischen) System wie die Buchung anderer Zugtickets. Ihr könnt die Tickets entweder am Schalter oder online über verschiedene Apps buchen. Die meisten Buchungswege sind nur auf Chinesisch verfügbar, über Trip.com könnt Ihr allerdings gegen einen leichten Aufpreis auch auf Englisch buchen. Dabei könnt Ihr zwischen der ersten und zweiten Klasse und dem jeweiligen Zugtyp wählen. Abholen müsst Ihr die Tickets dann allerdings persönlich unter Vorlage eines Reisepasses und des Bestätigungscodes. Bedenkt dabei mögliche Warteschlangen und den Fakt, dass eine Verständigung auf Englisch kaum möglich ist.

K Train China

Tickets für sogenannte K Trains sind relativ günstig und kosten auch auf längeren Routen selten mehr als 10 oder 20 Euro. Im Vergleich zu den schnelleren D und G Trains (den Schnellzügen) zahlt Ihr in einer K Train auf einer vergleichbaren Strecke meist nur ein Drittel. Auch hier gibt es eine erste und eine zweite Klasse, wobei die Preisunterschiede im mittleren Bereich liegen (etwa 50 Prozent mehr für die erste Klasse).

K Train in China 2. Klasse – das Boarding

Das Boarding-System von K Trains in China ist ähnlich zu dem von Schnellzügen, auf das ich in meinem Review der zweiten Klasse in Schnellzügen bereits ausführlich eingegangen bin. Ihr solltet etwa 20 Minuten vor der Abfahrt im Warteraum sein, kurz darauf öffnen sich üblicherweise die Tore zum Gate, wo Ihr Euer Ticket scannen könnt. Danach gelangt Ihr auf den Bahnhof, wo in den meisten (aber nicht allen Fällen) bereits der Zug wartet. Hier könnt Ihr einfach in den passenden Wagen einsteigen.

K Train in China 2. Klasse – der Sitz

Während die Schnellzüge in China noch einmal deutlich moderner sind als zum Beispiel ein deutscher ICE, sind die K Trains doch ein ganzes Stück historischer, was die Ausstattung angeht.

K Train China Sitze

Ich hatte allerdings nicht erwartet, dass es sich im Prinzip um einen doch recht sauberen Wagon mit komfortablen Sitzen in einer 2-2 Bestuhlung handeln würde.

K Train China Sitze 2

Dadurch, dass es auf jeder Seite nur zwei Sitze gibt (im Schnellzug sind es drei und zwei), ist die 2. Klasse recht geräumig und die Sitze haben zudem eine gute Polsterung.

K Train China Sitze 3

Auch der Sitzabstand ist absolut in Ordnung, sodass ich daran nichts Negatives finden kann.

K Train China Sitze 4 K Train China Sitzabstand

Jeder Sitz hat zudem einen vergleichsweise stabilen Tisch, sodass man problemlos gut arbeiten kann.

K Train China Tisch

Insgesamt finde ich die Sitze in diesen “langsam” Zügen in China also keineswegs schlechter als in den modernen Schnellzügen – auch wenn die Züge natürlich nicht so schick und modern sind.

K Train in China 2. Klasse – die Verpflegung

Mit Ausnahme der sogenannten Business Class in Schnellzügen gibt es in chinesischen Zügen weder in der 1. noch 2. Klasse eine inkludierte Verpflegung. Während es in den Schnellzügen einen Speisewagen gibt und man auch warme Speisen bestellen kann, ist es in den älteren K Trains nicht möglich Essen in einem bestimmten Wagen zu bekommen. Stattdessen gehen immer wieder Verkäufer durch die Wägen und verkaufen verschiedene Snacks, darunter auch warme, sowie Getränke. Eine Verständigung auf Englisch ist hier in meiner Erfahrung allerdings nicht möglich. Die Preise sind dafür sehr niedrig.

K Train in China 2. Klasse – das Entertainment

Relevantes Entertainment gibt es in den chinesischen K Trains nicht. Es gibt weder WLAN noch gibt es Fernseher oder ähnliches. Auch Zeitungen oder ein Bordmagazin werden nicht angeboten.

K Train in China 2. Klasse – die Toiletten

Ich hatte eigentlich erwartet, dass es in den chinesischen K Trains keine “richtigen” Toiletten gibt, allerdings hat jeder Wagen zwei Toiletten. Eine davon ist eine klassische Toilette mit Schüssel, die andere eine einfachere Variante, die in China recht gängig ist. Die Toiletten waren auf meiner Fahrt vergleichsweise sauber, sodass es auch hier keinen Grund zur Kritik gibt.

K Train in China 2. Klasse – Fazit

Meine Erwartungen an die Fahrt in der sogenannten K Train waren insgesamt nicht allzu hoch, ich dachte eher an Züge in Südostasien oder Indien. Doch eigentlich erwartet einen auch in diesen Zügen ein solides Erlebnis, das mich an deutsche IC-Züge erinnert. Während ich dennoch die Schnellzüge bevorzugen würde, spricht in China auch nichts gegen eine Buchung einer K Train. Wirkliche Nachteile außer dem fehlenden WLAN und einem nicht ganz so modernen Zug konnte ich nicht erkennen – zumindest wenn man die Geschwindigkeit außen vor lassen würde.

Auf unseren Übersichtsseiten findet Ihr viele weitere Airline ReviewsHotel Reviews und Lounge Reviews!

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.