Der Zug gewinnt als nachhaltiges Verkehrsmittel an Popularität. Daraufhin will die Schweiz ihr Streckennetz erweitern, auch auf der Fernstrecke.

Neue Fernstreckenanbindungen in Sicht: Vielleicht ist es in Zukunft denkbar, von der Schweiz bis in die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs zu fahren. Im Zuge der Fachtagung des Schweizer-Reise-Verbands (SRV) gab Philipp Mäder, Leiter des internationalen Personenverkehrs bei der Schweizerischen Bundesbahn (SBB) einen Ausblick auf zukünftig mögliche Verbindungen, wie Travelnews berichtet.

Fernstreckenzüge konkurrenzfähig zum Flug

Die Bahn wird gerade im Rahmen von klimafreundlichem Reisen eine immer beliebtere Alternative – auch in der Schweiz. Das bisherige Angebot an Direktstrecken zu 120 Destinationen in zehn Ländern von der Schweiz aus soll jetzt durch steigende Nachfrage potenziell erweitert werden. Vor allem Fernstrecken stehen in Aussicht, da Reisende immer häufiger auch für größere Distanzen bereit sind, auf die Schiene zurückzugreifen.

Für Reisen außerhalb Schweizer Grenzen wird das Angebot immer größer und die Nachfrage immer höher. Angebundene Destinationen reichen von Amsterdam an der Nordsee bis Genua am Mittelmeer. Teilweise gehen die Verbindungen über Nacht; und bald könnten sie bis nach London reichen.

SBB Nachtzug Modernisierung
Nachtzug der SBB in Kooperation mit ÖBB

Das Streckennetz soll wachsen: Verbindungen, die schon bald auf dem Plan erscheinen könnten, sind Nachtzüge mit einer direkten Verbindung von Zürich nach Barcelona und Rom. Diese Verbindung befindet sich schon länger in Planung, ist aktuell aber verzögert. Eine saisonale Erweiterung zum Hotspot Rimini könnte optional das Verbindungs-Portfolio abrunden.

Wenn wir den Zeitvergleich zwischen Flug und Bahn machen, sind wir auf den Strecken nach Frankfurt, Paris oder auch Mailand voll konkurrenzfähig.

Philipp Mäder, Leiter Internationaler Personenverkehr SBB

Das lang-anvisierte Ziel: London. Damit könnte die Bahn eine direkte Konkurrenz zum Luftverkehr in diese Stadt darstellen. Bei dieser Umsetzung sieht Mäder allerdings noch Bedenken, was die Kosten angeht. Denn der Eurotunnel müsste in die Strecke integriert werden, Tickets dafür gehen preislich ab 100 Euro los.

Ausbau der Infrastruktur

Eine Baseler Studie zur “Abschätzung der langfristigen Entwicklung des Güterverkehrs bis 2050” sagt voraus, dass sich der Zugverkehr bis 2050 verdoppeln könnte. Für diesen kommenden Ansturm muss sich die Branche in Zusammenarbeit mit der Politik vorbereiten und die passende Infrastruktur schaffen.

SBB FV Dosto
SBB soll schon bald mehr Ländergrenzen überqueren

Für die Zukunft stehen drei Punkte auf dem Plan: Ausbau des eigenen Netzes, Erweiterung der Strecken sowie Umsteigeverbindungen optimieren. Für das Jahr 2024 wurde bereits im neuen Fahrplanwechsel der SBB ein inländischer Fokus angekündigt. Welche Verbindungen sich für die Zukunft lohnen könnten, testet die Bahn laut Mäder durch die Auswertung zwischenzeitlich angebotener Strecken.

Bis dahin soll auch der Komfort für Passagiere noch etwas angepasst werden und technische Neuerungen die Logistik vereinfachen. Schon innerhalb des kommenden Jahres soll es Reisenden möglich sein, in einer SBB-App Tickets für den internationalen Schienenverkehr zu kaufen und Plätze zu reservieren. Bis 2025 soll das internationale Buchungssystem weiter ausgebaut und vereinheitlicht werden.

Ihr möchtet Eure nächste Zugreise buchen? Dann könnt Ihr dies direkt bei Omio tun:

Fazit zu neuen Direktzug-Optionen

Auch wenn es bis zur London Anbindung noch etwas dauern könnte, ist eine Erweiterung des Streckennetzes zu attraktiven internationalen Destinationen in Sicht. In diesem Zusammenhang sollen die technischen Möglichkeiten aufseiten des Buchungs-Komforts optimiert werden. Es bleibt spannend, ab wann Züge zu den unterschiedlichen Orten starten werden.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

Alle Kommentare anzeigen (1)