Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wollen bis 2035 den Ticketkauf komplett digitalisieren – die Bahnticket-Automaten werden nach und nach von den Bahnhöfen verschwinden.

Mitte November gaben die Schweizerischen Bundesbahnen ein neues Update der SBB-App bekannt, welches die Benutzung der App verbessert und vereinfacht. Nun folgt bereits die nächste Neuigkeit in Hinblick auf den Ticketkauf: SBB will bis 2035 die Bahnticket-Automaten abschaffen und so den Kauf von Tickets komplett digitalisieren, wie srf.ch berichtet. 

Lösung für Kinder und Rentner wird gesucht

In wenigen Tagen steht der jährliche Wechsel des SBB Fahrplans an. Ab dem 11. Dezember 2023 vergrößert die SBB ihr Angebot an internationalen Zügen sowie nationalen Freizeitzügen. Die Tickets dafür können Reisende aktuell in der App, an den SBB-Schaltern an den größeren Bahnhöfen sowie am Bahnticket-Automaten kaufen – jedoch nicht mehr lange. Während SBB in den vergangenen Jahren immer mehr Schalter an den kleineren und abgelegeneren Bahnhöfen geschlossen hat, folgt nun die Verabschiedung von Bahnticket-Automaten. 

Nachtzug SBB

Ab 2035 können Reisende SBB-Tickets nur noch online kaufen, erklärt Thomas Ammann vom ÖV-Tarifbranchenverband Alliance Swisspass. Dies geschieht aus zwei Gründen: Die Automaten werden zu wenig genutzt und sind zu teuer. Während womöglich die Mehrheit der Zugreisenden diese Mitteilung mit einem Schulterzucken wegsteckt, trifft es andere jedoch mehr. Unter anderem Personen, die bewusst kein Smartphone benutzen wollen, Kinder, die noch kein Smartphone haben oder ältere Menschen. Wie diese Personen 2035 nach wie vor ein Ticket erwerben können, ist noch unklar – die SBB verspricht jedoch, ihnen den Zugang zum öffentlichen Verkehr weiterhin zu ermöglichen.

Fazit zur Abschaffung von Bahnticket-Automaten bei der SBB

In mehr als zehn Jahren möchte die SBB Bahnticket-Automaten abschaffen – das aus dem Grund, dass sie zu teuer sind und zu wenig genutzt werden. Wie Kinder, Rentner sowie Personen ohne Smartphone trotzdem den öffentlichen Verkehr nutzen können, ist aktuell noch nicht klar. Persönlich verstehe ich, die Entscheidung von SBB und finde sie zeitgerecht, besonders mit dem Zeithorizont bis 2035. Jedoch ist es meiner Meinung nach relevant, alle betroffenen Anspruchsgruppen früh genug in den Prozess einzubinden, um so keiner Person die Möglichkeit zur sorgenlosen Fortbewegung zu entnehmen.

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Autorin

Livia Güntert ist Country Managerin Switzerland und seit September 2021 Teil des reisetopia Teams. Nach ihrem Studiengang in Marketing und Kommunikation ist die gebürtige Züricherin voller Vorfreude nach Berlin gezogen. Fasziniert von der Reisebranche und der Nähe zu ihrer Heimat, schreibt Livia leidenschaftlich gerne Artikel, Kolumnen und Deals rund um die Schweiz.

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  • O. K., die Überschrift las sich jetzt dramatischer als die Wirklichkeit ist.
    Wer weiß, ob es 2035 in der Schweiz überhaupt noch Tickets gibt. Die Schweiz ist zwar nicht Luxemburg, allerdings auch nicht ganz unähnlich. Kann ja beispielsweise sein, dass die Schweiz in Sachen ÖPNV den Luxemburgern folgt.

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