Airbus arbeitet an einem energieeffizienten Nachfolgemodell des Airbus A320neo. Hinsichtlich der Finanzierung erwägt der Flugzeughersteller das Einbinden europäischer Staaten.
Der Airbus A320neo findet sich aktuell in den Flotten vieler Fluggesellschaften. Erst diesen Sommer kam es zu Triebwerkproblemen des Herstellers Pratt & Whitney. In dieser Weise mussten eine Vielzahl an Airbus A320neo gegroundet werden. Auch die Swiss litt unter den Triebwerk-Rückrufen. Derzeit arbeitet der französische Flugzeugbauer an einem neuen effizienten Flugzeugtypen der A320-Familie, der den Airbus A320neo ablösen soll. Dahingehend könnten auch Staatskredite berücksichtigt werden, wie fvw berichtet.
Zweistellige Milliarden-Beträge
In Hinblick auf die Entwicklung des nächsten Mittelstreckenjets, erwägt Airbus staatlich Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Binnen des nächsten Jahrzehnts plant der französische Flugzeughersteller einen Nachfolger für seinen derzeitigen Airbus A320neo zu entwickeln. Die neue Version soll noch mehr Energie sparen und besonders effizient sein. Darüber hinaus ist ein kleiner Passagierjet mit Wasserstoffantrieb in Planung. Bis 2035 soll das Vorhaben realisiert werden. Für die Umsetzung bedarf es einem zweistelligen Milliarden-Euro-Betrag. Eigenen Angaben zufolge steht Airbus auf finanziell stabilen Beinen. Grundsätzlich könnten beide Projekte eigens bewerkstelligt werden. Nichtsdestotrotz erwägt Guillaume Faury, CEO von Airbus, Finanzleistungen der Regierung in Anspruch zu nehmen. Dies geht aus einem Interview mit Financial Times hervor.
In Anlehnung an das frühere Modell von Anschubfinanzierungen, wodurch europäische Staaten die Entwicklung neuer Flugzeugtypen förderten, könnten die Gelder nach dem Erreichen gewisser Bestellmengen wieder zurückgezahlt werden. Jedoch nicht außer Acht zu lassen sind in diesem Bezug vergangene Konflikte zwischen den zwei größten Flugzeugherstellern Airbus und Boeing, wie aero berichtet. Inzwischen konnten die Differenzen überwunden werden. Dies wurde am 15. Juni 2021 im Rahmen der EU-Kommission beschlossen.
Hintergrund der Überlegung der staatlichen Hilfen ist die raschere Erreichung gemeinsamer Klimaziele, wie der Dekarbonisierung des Luftverkehrs. Bis 2050 müssen europäische Fluggesellschaften für ihre Flugzeuge mindestens 70 Prozent nachhaltige Kraftstoffe verwenden. Bereits ab 2025 wird eine SAF-Quote von mindestens zwei Prozent Pflicht. Nachhaltiges Kerosin, das ohne Einsatz fossiler Rohstoffe hergestellt wird, ist ein hochaktuelles Thema in der Luftfahrtbranche. Immer mehr Airlines setzten sich für Nachhaltigkeit beim Fliegen ein. In dieser Weise steigt auch die Nachfrage nach energieeffizienten Flugzeugen. Das Europäische Parlament sagte indessen Entlastungen für Fluggesellschaften durch Milliardenhilfe zu, um nachhaltig produzierte Kraftstoffe attraktiver zu gestalten.
Fazit zu Airbus Überlegung nach staatlicher Subvention
Anlässlich der Entwicklungs- und Herstellungskosten für den geplanten A320neo-Nachfolger erwägt Airbus staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Konkret geht es um zweistellige Milliarden-Beträge, die der Konzern auch selbst stemmen könnte. Europäische Staaten könnten jedoch Finanzhilfe leisten, sodass gemeinsame Dekarbonisierungsvorhaben schneller erreicht werden. Es bleibt spannend, wie es mit der Entwicklung des A320neo-Nachfolgemodells weitergeht.