RwandAir, die staatliche Fluggesellschaft des zentralafrikanischen Staates Ruanda, möchte noch in diesem Jahr nach New York fliegen. Einen entsprechenden Antrag hat die Fluggesellschaft bereits beim zuständigen US-Ministerium gestellt.
Bereits seit mehreren Jahren plant RwandAir die Aufnahme von US-Flügen – doch daraus ist bis heute nichts geworden. Wie unser Kollege von onemileatatime.com erfahren hat, hat RwandAir kürzlich einen Antrag zur Aufnahme von Flügen zwischen Kigali und New York gestellt. In diesem Artikel setzen wir uns mit der Frage auseinander, ob RwandAir tatsächlich noch in diesem Jahr die Flüge nach New York aufnehmen wird.
Mit Zwischenstopp in Accra nach New York
Noch in diesem Jahr möchte RwandAir von Kigali nach New York fliegen. Fraglich ist, ob die Fluggesellschaft in diesem Jahr die Flüge auch tatsächlich aufnehmen wird, kündigt die Airline diese Flüge doch bereits seit einigen Jahren an. Dieses Mal könnte es RwandAir jedoch ernst meinen. Kürzlich stellte die Fluggesellschaften einen Antrag beim US-Verkehrsministerium. In diesem Antrag erbittet die Fluggesellschaft die Genehmigung zur Durchführung von Flügen von Kigali, der Hauptstadt des zentralafrikanischen Landes, nach New York. Wenngleich keine Details über die Frequenzen bekannt sind plant die Fluggesellschaft offenbar einen Zwischenstopp in Accra, der Hauptstadt Ghanas, einzulegen.
Der Zwischenstopp resultiert aus dem zur Verfügung stehenden Fluggerät. Derzeit verfügt RwandAir über lediglich zwei Airbus A330, einem -200 und einem -300. Der Airbus A330-300 weist lediglich eine Reichweite von 11.000 Kilometern auf, der A330-200 immerhin knapp über 13.000 Kilometer. Die Distanz zwischen Kigali und New York beträgt über 11.300 Kilometer. Aufgrund mangelnder Reichweite sieht sich RwandAir zu einem Zwischenstopp gezwungen. Eine Bestellung über zwei A330-900 wurde bereits im vergangenen Jahr storniert. Dieser Flugzeugtyp hätte einen Direktflug ermöglichen können.
Dabei fällt die Wahl auf Ghanas Hauptstadt Accra. Der Flugmarkt zwischen Ghana und den Vereinigten Staaten gilt als attraktiv und wächst kontinuierlich an. RwandAir wird aller Voraussicht nach Passagiere in Accra aufnehmen können und steht damit in direkter Konkurrenz zu United Airlines, die schon bald Flüge von New York nach Accra aufnehmen werden sowie Delta Air Lines, die bereits Flüge zwischen New York JFK und Accra durchführen. Darüber hinaus stellt der Zwischenstopp in Accra keinen allzu großen Umweg für die Fluggesellschaft dar. Die Distanz zwischen Kigali und Accra beträgt knapp 3.460 Kilometer. Von Accra nach New York sind es weitere 8.240 Kilometer. Bedeutet, dass RwandAir mit dem Zwischenstopp einen Umweg von circa 400 Kilometer einplanen muss.
Was spricht gegen die Aufnahme der Flüge?
Wie bereits erwähnt, plant RuandaAir schon seit fünf Jahren darüber, in die Vereinigten Staaten von Amerika zu fliegen. Ich wage zu behaupten, wenn Ryanair diese spezielle Route vor dem Coronavirus nicht umsetzen konnte, scheint es unwahrscheinlich, dass die Route zum Ende des Jahres aufgenommen wird. Es wird wahrscheinlich noch ein paar Jahre dauern, bis sich die internationale Nachfrage vollständig erholt, sodass RwandAir diese Strecke profitabel durchführen kann.
Ein weiterer Faktor der gegen eine Aufnahme spricht ist die zurückhaltende Haltung von Yvonne Makolo, die seit 2018 das Amt des CEO innehält. Makolo ist dafür bekannt, dass die Fluggesellschaft in erster Linie profitabel sein soll. Derzeit sehe ich nicht, dass sich eine US-Verbindung unter all den Auflagen und Einschränkungen die mit der Pandemie einhergehen profitabel durchführen lässt.
Fazit zur der geplanten New York-Route RwandAirs
Ich persönlich glaube einfach nicht an eine baldige Aufnahme der geplante Route. Es sprechen zu viele Faktoren gegen eine baldige Aufnahme der Flüge von Kigali nach New York. Derzeit verfügt die Airline nicht über das entsprechende Fluggerät, dass einen Direktflug ermöglichen würde. Wenngleich sich ein Zwischenstopp über Ghanas Hauptstadt profitabel gestalten könnte, ist die Umsetzung aufgrund der Pandemie nur bedingt möglich. Aufgrund der anhaltenden Einschränkungen kann das Teilstrecke ab Accra nicht den Umsatz erwirtschaften wie unter “normalen Bedingungen”. Möglicherweise könnte sich die Gesamtbetrachtung auf die Strecke ändern, sofern RwandAir eines Tages über neuere Langstreckenflugzeuge verfügt. Nachdem die Bestellung über zwei A330-900 storniert wurde, glaube ich nicht daran, dass RwandAir in Kürze über das richtige Fluggerät verfügen wird.
