Eigentlich sollte das Grounding nur bis zum Sommerflugplan gelten, doch nun taucht der A380 der Lufthansa auch in diesem nicht mehr auf. Kein gutes Zeichen für den Verbleib des Superjumbos beim Kranich.

Wie wir bereits Anfang März berichteten, plante die Lufthansa aufgrund der Corona-Krise all ihre Superjumbos bis zum Sommerflugplan gänzlich aus dem Verkehr zu ziehen. Inzwischen taucht der A380 des Kranichs aber auch nicht mehr für die Flüge in den normalerweise verkehrsreichen Sommermonaten auf, wonach das Grounding entsprechend deutlich verlängert wurde. Das dürfte ein weiteres ungutes Zeichen für die Zukunft des Doppeldeckers beim deutschen Flag-Carrier sein.

A380 war vor Corona schon Sorgenkind

Die Corona-Pandemie setzt vor allem dem bei Passagieren beliebten Airbus A380 zu, der schon zuvor keinen allzu guten Stand mehr bei den Airlines genoß und inzwischen bei mehr und mehr Betreibern auf der Abschussliste steht. Auch die Lufthansa hadert mit ihren Superjumbos nun enorm, erwartet der Kranich in den nächsten Jahren doch einen deutlichen Rückgang der Passagierzahlen im Vergleich zu 2019. War der A380 schon bisher schwer zu füllen, dürfte dieses Unterfangen in der kommenden Zeit einem Wunder gleichkommen. Entsprechend reagierte die Lufthansa seit Beginn der Corona-Krise schnell und zog das größte Passagierflugzeug der Welt kurzerhand aus dem Verkehr.

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Diese Maßnahme sollte dabei zunächst nur bis zum Sommerflugplan gelten. Dieser tritt in ein paar Tagen in Kraft, aber der A380 taucht dennoch nicht im aktuellen Flugplan für die kommenden Monate auf. Bedeutet: Die Superjumbos des Kranichs werden auch weiterhin gegroundet bleiben und das mindestens für den gesamten Sommerflugplan und bedeutet ein weiteres schlechtes Zeichen mit Blick auf die Zukunft des A380 bei der Lufthansa. Denn das Flugzeug war schon vorher eigentlich mindestens ein wenig zu groß, doch für die prognostizierte kommende Nachfrage – besonders auf der Langstrecke – bietet der Airbus schlicht viel zu viel Sitzplätze. Tatsächlich empfindet die Lufthansa auch die Boeing 747 und A340 als zu groß, jedoch plant der Kranich fest mit jenen Jets.

Boeing 747-8 und Airbus A350 springen ein

In Frankfurt und München werden die Strecken, die bisher mit dem A380 geflogen wurden, mit anderen Langstreckenmaschinen der Lufthansa ersetzt. Ab Frankfurt kommt so statt dem Superjumbo eine Boeing 747-8 zum Einsatz und bedient somit folgende Routen:

  • Bangkok (wird bis Winter 20/21 mit A340-300 bedient)
  • Delhi
  • Houston
  • Los Angeles
  • Miami
  • New York (JFK)
  • Shanghai
  • Singapur

Vom Flughafen München setzt die Lufthansa statt auf den Superjumbo nun auf den deutlich kleineren, aber auch deutlich effizienteren Airbus A350-900, der dabei entsprechend folgende Strecken übernimmt:

  • Boston
  • Los Angeles
  • Miami
  • Peking
  • San Francisco
  • Shanghai

Das ist für das Drehkreuz noch aus anderer Sicht eine bittere Nachricht, denn somit wird ab München keine First Class mehr vom Kranich angeboten. Vermutungen legen dabei sogar nahe, dass es im kommenden Jahr überhaupt keine Lufthansa First Class mehr ab Süddeutschland geben wird.

Fazit zur Verlängerung des A380-Groundings

Wenn man in letzter Zeit über den Airbus A380 schreibt – und dabei handelt es sich zumeist vor allem um negative Nachrichten über den Superjumbo – fällt häufig der Satz “wenig überraschend”. Und so ist es auch im Falle der Lufthansa und des nun veröffentlichten Flugplans für den Sommer, der auch weiterhin keinen A380 für die Langstrecke vorsieht. Ob und wenn ja, wann der Kranich sich von seinen Superjumbos verabschieden wird, bleibt jedoch abzuwarten und schließlich stirbt die Hoffnung zuletzt!

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Da mit Jumbo üblicherweise die Boeing 747 gemeint ist, finde ich es leicht ungewöhnlich, wenn ihr den A380 (immerhin von der Konkurrenz, Airbus) durchgängig als “Superjumbo” tituliert, oder habe ich was verpasst?

    • Hey Ralf,

      tatsächlich wird der A380, ob seiner ähnlichen Merkmale (Zwei Decks, vier Triebwerke, Größe), umgangssprachlich häufig als Superjumbo bezeichnet.
      Während der Titel “Jumbo” (ohne Super) natürlich der 747 gebührt! 😉

      Beste Grüße
      Max

      • Würde sagen, dass es sich fälschlicherweise so eingebürgert hat, den A380 als Superjumbo zu bezeichnen. Die Bezeichnung Jumbo ist klar den älteren 747-Modellen zugeordnet, Superjumbo wurde dann durch das 1989 neu in Dienst gestellte Modell B747-400 geprägt. Danach bezeichneten einige die B748-I als solchen, dann den A380 usw. Sogar manche Bambusarten im Gartenmarkt tragen inzwischen den Namen. Gigantonomie 😉

  • Ich denke, dass liegt eher daran, dass die Flug Gesellschaft die A 380 nicht gut Vermarktet habe. Ich hoffe und wünsche es mir das Thai Airways mit die A380✈anders umgeht als die andere Airlines! Was die Vermarktung angeht.

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