Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und die Deutsche Bahn verhandeln wieder. Bis nächste Woche soll es nicht zu Warnstreiks kommen.

Die Deutsche Bahn hatte erst kürzlich ein neues Tarifangebot vorgelegt. Entgegen den Prognosen forderte die EVG jedoch neue Verhandlungen und lehnte das Angebot ab. Nach Abstimmungsgesprächen sitzen beide Parteien nächste Woche erneut am Verhandlungstisch. Bis dahin soll es vorerst nicht zu weitreen Warnstreiks kommen, so FAZ.

Neue Verhandlungsrunde am Montag

Das Hin und Her beim Tarifkonflikt der EVG und der Deutschen Bahn geht in die nächste Runde. Die Deutsche Bahn hatte in der letzten Woche ein neues Angebot vorgelegt, welches zwölf Prozent mehr Gehalt für die unteren, zehn Prozent mehr für die mittleren und acht Prozent mehr für die oberen Einkommensgruppen vorsieht. Bei einer zweistufigen Auszahlung sollte der erste Teil bereits im Dezember ausgezahlt werden. Außerdem sollten 180.000 Mitarbeiter eine steuer- und abgabefreie Inflationsprämie von 2.850 Euro erhalten, diese sollte noch in diesem Jahr ausgezahlt werden. Der neue Tarifvertrag sollte eine Laufzeit von 24 Monaten haben.

Deutsche Bahn Angestellte

Eine Zustimmung schien hier bereits in Sicht, doch die EVG reagierte anders: Das Tarifangebot der Deutschen Bahn wurde als “unzureichend” bezeichnet und abgelehnt. Grund dafür ist die von der EVG geforderte “soziale Komponente”, welche eine Mindesterhöhung von 650 Euro im Monat vorsieht, damit auch die unteren Einkommensschichten profitieren können. Daraufhin bezeichnete der Bahn-Vorstand die Verhandlungen als “im Moment sinnlos” und schrieb vorerst weitere Verhandlungsrunden ab.

Wenn es nach uns geht, braucht es keinen Streik. Der ist nur Mittel zum Zweck, wenn nichts mehr geht.

Sprecher der EVG

Allerdings hatten sich die Parteien doch am Montag, dem 5. Juni, wieder an den Verhandlungstisch gesetzt. Das Ergebnis? Konstruktive Gespräche, die zu einem weiteren Verhandlungsgespräch in Berlin am kommenden Montag, den 12. Juni führen. Auch aus Rücksicht zum evangelischen Kirchentag, bei dem rund 2.000 Veranstaltungen von Mittwoch bis Sonntag in Nürnberg stattfinden, hatte die EVG in dieser Woche zu keinen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Bis nächste Woche sind nun erstmal keine weiteren Warnstreiks in Aussicht. Allerdings bahnt sich schon der nächste Konflikt bei der Deutschen Bahn an: Gestern kündigte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ebenfalls Tarifforderungen an.

Fazit zur Entwarnung der EVG

Bis zur kommenden Woche soll es vorerst nicht zu weiteren Warnstreiks bei der Bahn kommen, da die EVG Rücksicht auf den evangelischen Kirchentag nehmen will. Am Montag gehen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite wieder in die Verhandlungen beim anhaltenden Tarifkonflikt. Doch könnte es nach nächster Woche erneut zu Bahnstreiks kommen? Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen in dieser Runde entwickeln. Allerdings wird wohl selbst nach einer Einigung mit der EVG vorerst keine Ruhe eintreten, denn in diesem Herbst laufen die Tarifverträge der Lokomotivführer aus, sodass es hier ebenfalls zu Streiks kommen könnte.

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Autor

Amélie Margout ist Search Marketing Managerin und seit August 2020 bei reisetopia tätig. Nach ihrem Bachelorstudium in Medien und Kommunikation in England zog sie nach Berlin und schreibt seither Ratgeber mit Fokus auf Finanzen, Luxushotels und suchmaschinenrelevante Inhalte.

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