Bis vor kurzem galten Lockerungen der Quarantäneregeln im August noch als wahrscheinlich – nun hat die Bundesregierung diese bis September verlängert und kleine Änderungen für Virusvariantengebiete beschlossen.

Die Sorgen vor der Delta-Variante sind allgegenwärtig. Dementsprechend wurden die Hoffnungen auf Reiseerleichterungen wegen gelockerter Quarantäneregeln auch immer unwahrscheinlicher. Nun hat die Bundesregierung mitgeteilt, dass die Ende Juli auslaufenden Einreisebestimmungen bis Anfang September verlängert werden. Nur für Geimpfte scheint es eine weitere Ausnahme zu geben, wie die Tagesschau berichtet. Darüber hinaus wird laut FVW das “Freitesten” für Reiserückkehrer aus Virusvariantengebieten erschwert.

Neue Regelungen für Virusvariantengebiete

Die Reisebestimmungen haben sich im Verlauf der vergangenen Monate regelmäßig geändert. Erst Ende des vergangenen Jahres konnte eine etwas bessere Übersicht geschaffen werden ehe in den letzten Wochen und Monaten mit dem erfolgreichen Fortschritt der Impfkampagne die Regeln sogar immer weiter gelockert wurden. Erst im Juli wurde die allgemeine Reisewarnung für Risikogebiete aufgehoben. Im August sollte die Kategorisierung als Risikogebiet sogar gänzlich entfallen, sodass nur noch Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete ausgewiesen werden müssten. Bundesgesundheitsminister Spahn hat diesem Vorhaben jedoch ein vorzeitiges Ende gesetzt und mitgeteilt, dass die Quarantäneregeln bis September verlängert werden. Ursprünglich wären diese zum 28. Juli ausgelaufen – nun gelten sie bis vorerst 10. September.

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Damit bleiben die Kategorisierungen und die jeweiligen Quarantäneregeln vorerst bestehen. Hinsichtlich der Quarantäneverordnung für Reiserückkehrer aus einem Risiko- oder Hochinzidenzgebiet erfolgen seit diesem Mittwoch kleine aber wichtige Änderungen. Diese Änderungen betreffen vorrangig das vorzeitige Freitesten durch den Nachweis eines negativen Corona-Tests. Diese Möglichkeit wird es ab heute lediglich für diejenigen Reisenden geben, die aus einem Risiko- oder Hochinzidenzgebiet zurückkehren, welches noch im Laufe der 14-tägigen Quarantäne zu einem Hochinzidenz- oder Risikogebiet herabgestuft wurde. Bleibt das Reiseland allerdings während der zweiwöchigen Isolation weiterhin als Virusvariantengebiet deklariert, können sich die betroffen Reiserückkehrer nicht freitesten lassen und müssen sich für den gesamten Zeitraum von 14 Tagen in Quarantäne begeben.

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Fraglich ist darüber hinaus aber auch, was eine Verkürzung der Quarantänezeit bedeutet. Aktuell beträgt diese 14 Tage. Möglich wäre also eine Verkürzung auf zehn oder sogar fünf Tage. Diese Ausnahmeregelung trifft jedoch nicht für Nicht-Geimpfte zu. Für sie gelten auch weiterhin die aktuellen Bestimmungen zur Testpflicht bei Einreise nach Deutschland. Die Quarantäne kann lediglich bei Rückkehr aus einem Hochinzidenzgebiet verkürzt werden, sofern ein weiterer negativer PCR-Test vorgelegt werden kann.

Fazit zur Verlängerung der Quarantäneregeln

Die Bundesregierung um Bundesgesundheitsminister Spahn hat die Quarantäneregeln bis zum 10. September verlängert und die Maßnahmen für Rückkehrer aus Virusvariantengebieten verschärft. Ursprünglich wäre diese am 28. Juli ausgelaufen – zuvor bestand die Möglichkeit, dass die Kategorisierung der Risikogebiete sogar gänzlich hätte entfallen können. Ob diese Möglichkeit noch im September Gegenstand der Debatte ist, bleibt abzuwarten. Darüber hinaus müssen Urlauber mit weiteren Tests bei der Rückkehr nach Deutschland rechnen, denn Politiker diskutieren derzeit über die Einführung einer Testpflicht für alle Reiserückkehrer – egal aus welchen Herkunftsländern und über welche Verkehrswege sie nach Deutschland zurückreisen möchten.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • Leider etwas missverständlich formuliert. Richtig ist: geimpfte können nun auch aus Virusvariantengebieten einreisen und müssen eben nicht in Quarantäne. §4 Satz 2 der neuen Einreiseverordnung sieht vor das geimpfte eben gar nicht mehr in Quarantäne müssen wenn ihr Impfstoff vom RKI als wirksam gegen die Variante eingestuft wird.

  • Wie wir nun wissen sind geimpfte nicht immun! Sie haben einen milderen Verlauf können aber das Virus bei Einreise mitbringen und verteilen. Jeden bei Einreise ein Testnachweis vorlegen zu lassen wäre der sicherste Weg für ALLE

    • Das ist – unbestritten – so, aber ist der Körper durch die Immunisierung geschützt, so springt quasi unmittelbar bei Kontakt mit dem Virus die Immunreaktion an, wenn man sich mit (mutmaßlich) deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit doch etwas einfängt, und man ist jedenfalls schon nach einem kurzen Krankheitsverlauf nicht mehr infektiös, hat also verglichen mit dem Ungeimpften viel weniger Zeit andere anzustecken.

      Ja, es ist mMn vergebliche Liebesmühe zu versuchen Varianten “draußen” halten zu wollen, ich gehe davon aus, dass sich eine denkbare gefährliche neue Variante weltweit verbreitet, bevor sie überhaupt isoliert und bekannt geworden ist (deshalb gelten gewisse Hygieneregeln ja auch weiter).

      Aber hey, es ist doch super, wenn du als nicht Geschützte nach Rückkehr nicht die Intensivstationen verstopft oder gar hops gehst, mir wäre es das nicht wert dieses Risiko einzugehen.

      Klar ist ein zusätzlicher Test noch sicherer, und es bleibt jedem völlig unbenommen (genau genommen wird es einem sogar nahegelegt) sich freiwillig doch testen zu lassen (komisch, dass manche Menschen sich nur bei Zwang vernünftig verhalten)… Aber das Risiko ist halt bei dem Geimpften vertretbar geringer, und irgendwie muss man den trägen Bürger doch motivieren, sich das mit dem Impfverzicht noch mal zu überlegen.

      Anfang des Jahres sah es noch anders aus, aber inzwischen ist die Lage so entspannt, dass jeder Reisewillige geimpft sein kann… Wer aus ideologischen Gründen drauf verzichtet, hat auf die Freiheiten halt verzichtet, da ist Mitleid völlig unangebracht.

    • Der sicherste Weg für ALLE ist es, wenn sich ALLE impfen lassen. Leider können Kinder unter 12 das derzeit noch nicht, das ist bedauerlich.
      Die impfunwilligen Erwachsenden können jedoch nicht verlangen, dass sich die geimpften weiterhin ständig testen lassen, nur um die Impfverweigerer zu schützen. Die Impfverweigerer haben einen schweren oder tödlichen Verlauf bei Infektion als persönliches Risiko billigend in Kauf genommen.
      Bis es eine Impfung für Kinder gibt, sollten Geimpfte von Kindern jedoch Abstand halten, sofern sie sich nicht regelmäßig testen lassen.

    • Finde ich nicht. Warum soll das sicher sein? Muss ja auch nicht wenn man das Stadion verlässt oder aus dem Restaurant kommst ein Test machen! Dann sollte man bitte überall und jede Stunde ein Test machen….weil man ja angeblich ein Virus hat….ich bin übrigens gesund. Deswegen mache ich keinen Test, warum auch? Habe für so ein Kram auch keine Zeit und Lust.

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