Im vergangenen Jahr noch fast konkurrenzlos und mittlerweile nur noch einer unter vielen: ein Blick auf die Entwicklungen auf dem deutschen Kreditkartenmarkt und die neue Konkurrenz American Express.
Ging es in der Vergangenheit auf Social Media Plattformen oder auch verschiedenen Webseiten darum, wie man günstiger in die Business und First Class kommt, spielte fast immer American Express eine Rolle. Im Bereich der Kreditkarten zum Meilen sammeln fehlte es in Deutschland schlicht an Konkurrenz. Damit ist es nun vorbei, denn immer mehr Banken drängen mit ähnlichen Systemen auf den Markt. Muss sich American Express fürchten?
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Zweite Chance für einen tot geglaubten Markt
Es ist nicht lange her, da wurde in der Finanzszene der Tod von sogenannten Co-Branding-Kreditkarten beschworen. Hierbei handelt es sich um Kreditkarten, die eine Bank gemeinsam mit einem Unternehmen ausgibt. Besonders prominente Varianten hiervon sind in Deutschland die Amazon Kreditkarte, die ADAC Kreditkarte oder auch die Miles & More Kreditkarte. Banken klagten über geringere Margen, Unternehmen über zu geringe Effekte in einem finanzskeptischen Markt.
Nachdem sich mehrere Institute zurückgezogen haben und manche Angebote vom Markt verschwunden sind, scheint sich der Wind seit dem vergangenen Jahr zu drehen. Ob der Start der neuen Hilton Kreditkarte, der Relaunch der Amazon Kreditkarte oder auch der erstmalig in Deutschland herausgegebenen Turkish Airlines Kreditkarte – die Zahl der Optionen wächst auf einmal wieder in hoher Geschwindigkeit.
Den Höhepunkt nimmt diese Entwicklung mit der Miles & More Kreditkarte, bei der die Deutsche Bank mit hohen Zielen antritt. Spekulationen ranken sich zudem auch über weitere Co-Branding-Karten, die auf dem deutschen Markt starten könnten. Besonders stark diskutiert wird etwa über eine Air France-KLM Flying Blue Kreditkarte.
Der tot geglaubte Markt für Co-Branding-Kreditkarten könnte in Deutschland also ein Comeback feiern. Gute Vorbilder für erfolgreiche Modelle dieser Art gibt es viele, wenig überraschend natürlich besonders in Nordamerika. Dort sind die verschiedenen Airline-Kreditkarten, aber auch mit anderen Unternehmen in Verbindung stehende Karten eine echte Konkurrenz für den Bonusprogramm-Experten American Express.
Flexible Punktewährungen sind der große neue Trend
Doch die Renaissance der Co-Branding-Karten ist für den deutschen Ableger von American Express nur eines der Probleme. Das Membership Rewards Programm hatte nämlich schon immer den großen Vorteil, dass es durch viele Partnerschaften deutlich flexibler ist als die meisten anderen Punktewährungen. Einlösungen nur bei einem Programm? Im Gegenteil: Amex Punkte können auf Dutzenden Wegen und bei zahlreichen Airlines genutzt werden.
In dieser Domäne hat American Express in den USA schon lange viel Konkurrenz von anderen Banken bekommen, in Europa dagegen weniger. Genau das scheint sich gerade allerdings in großer Geschwindigkeit zu ändern. Berichtet haben wir bei reisetopia etwa über die unglaublich schnelle Expansion von Revolut RevPoints, zuletzt aber auch über die Einführung von Airline-Partnerschaften beim niederländischen Konkurrenten bunq.
Möglicherweise dürfte dies sogar erst der Anfang sein, denn in den vergangenen Jahren sind gerade die Neobanken ihren Pendants oftmals schnell gefolgt. Flexible Punktewährungen auch bei Revolut-Konkurrenten wie der deutschen N26 oder der schwedischen Klarna Bank erscheinen mittlerweile alles andere als weit hergeholt.
Das liegt auch daran, dass es im Hintergrund mittlerweile Anbieter gibt, die für die Banken das gesamte Handling übernehmen, sodass nicht zwingend individuelle Vertragsverhandlungen mit jeder Airline einzeln notwendig sind. Ergänzt um eine simple technische Plattform und Anbindung wird die Welt der Loyalitätsprogramme als ergänzende Leistung für Kreditkartenanbieter so immer zugänglicher – das Monopol von American Express in diesem Bereich wackelt entsprechend gewaltig, starker Boni für die Beantragung zum Trotz.
Meilen sammeln & einlösen mit Amex Kreditkarten
- Platinum Card:
- 85.000 Punkte Willkommensbonus
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Premium-Kreditkarten gelten als spannender Wachstumsmarkt
Gleichwohl sind es nicht nur die Entwicklungen rund um Punkteprogramme, die in den vergangenen Jahren für Aufstehen sorgen. Gerade die Neobanken haben in Premium-Kreditkarten einen profitablen Markt entdeckt, der eine bessere Ertragsstruktur verspricht als meist kostenlose Einstiegsprodukte. Auch hier galt in der Vergangenheit: Für eine American Express Gold Card oder American Express Platinum Card gab es nur eine Handvoll ernsthafte Konkurrenten.
Gerade hier ändert sich momentan viel, gibt es doch beim N26 Girokonto mittlerweile unter anderem die Modelle N26 Go und N26 Metal, die hinsichtlich der Inklusivleistungen eine klare Konkurrenz zu American Express sind. Ob Reiseversicherungen oder Lounge-Zugang, gerade die besonders beliebten Vorteile findet man mittlerweile bei immer mehr Banken im Angebot.
Sogar auf dem höchsten Niveau gibt es für American Express mittlerweile Wettbewerber, insbesondere Revolut Ultra. Auf einem ähnlichen Preisniveau angesiedelt, wie die bekannte Platinum Card von American Express, bietet Revolut je nach konkretem Nutzungsverhalten mittlerweile ein ebenbürtiges Produkt zur wohl bekanntesten Premium-Kreditkarte in Deutschland.
Die verschiedenen Konkurrenzangebote dürften auch hier eher der Anfang sein, drängen doch nicht zuletzt verschiedene internationale Banken auf den deutschen Markt. Doch auch manch ein lokaler Anbieter sieht noch Potenzial, wie sich vernehmen lässt. Klar scheint: Die Konkurrenz für American Express wird Tag für Tag größer, besonders in der bisherigen Domäne der Premium-Kreditkarten mit flexibler Punktewährung!
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