Die Amex Platinum Card ist eine der beliebtesten und zugleich umstrittensten Kreditkarten. Doch lohnt sich die Kreditkarte wirklich? Wir unterziehen die Leistungen einer kritischen Analyse.

Es ist kein Geheimnis, dass die American Express Platinum Card eine der teuersten Kreditkarten überhaupt ist. Wer die Karte in Deutschland nutzt, muss eine Jahresgebühr von satten 720 Euro berappen. Für eine Kreditkarte? Klingt im ersten Moment natürlich ziemlich verrückt, aber dennoch schwört eine ziemlich große Community auf die Karte, und zwar keineswegs nur, weil sie ein Prestigeobjekt aus Metall ist. Vielmehr kann sich der Karte auch aufgrund ihrer Leistungen lohnen, aber eben auch sicherlich nicht für jeden. Schauen wir uns die Karte also genau an, um herauszufinden, was die American Express Platinum Card wirklich taugt! Dass die Karte aus “echtem” Metall ist und sich hochwertig anfühlt, ist übrigens kein Punkt, den ich in meine Analyse aufnehmen möchte.

American Express Platinum Card

30.000 Punkte Willkommensbonus
720 Euro Jahresgebühr
Moritz
Dank 640 Euro Guthaben im Jahr & weltweitem Lounge-Zugang die perfekte Kreditkarte für Reisen & Lifestyle!

670 Euro Guthaben im Jahr – aber auch wirklich attraktiv?

Fangen wir mit einem der offensichtlichsten Vorteile der American Express Platinum Card an. Die Karte bietet insgesamt fünf verschiedene Guthaben, welche die Kartengebühr allein fast wettmachen. Konkret handelt es sich um:

Dabei sollte man von Anfang an ehrlich sein: Den kompletten Gegenwert sollte man bei keinem der Guthaben anrechnen, damit man gar nicht erst anfängt, sich die Kreditkarte “schönzurechnen”.

Das Reiseguthaben unter der Lupe

Das beginnt mit dem Reiseguthaben, das man nur dann nutzen kann, wenn man auch direkt bei American Express Travel bucht – hier allerdings immerhin für alle verschiedenen Kategorien. So kann man Mietwagen, Flüge oder Hotels mit dem Guthaben buchen, wobei allerdings zu bedenken ist, dass American Express bei allen Leistungen nicht zwingend der günstigste Anbieter ist. Sofern man einen Preisvergleich bemüht, findet man teilweise auch günstigere Angebote bei der Konkurrenz, wobei die Unterschiede sich vielfach in Grenzen halten.

Mit dem Amex Reiseguthaben könnt Ihr Hotels genauso wie Flüge buchen

Persönlich wäre meine Einschätzung, dass man gegenüber anderen Buchungswegen – zum Beispiel könnte man alternativ auch Luxushotels mit Vorteilen bei reisetopia Hotels buchen – etwa zehn bis 20 Prozent weniger Gegenwert erhält, wobei das natürlich immer vom Einzelfall abhängt. Fairerweise würde ich das Guthaben also mit einem Gegenwert von etwa 160 bis 180 Euro im Jahr ansetzen. Genutzt werden kann das Guthaben übrigens nur dann, wenn Ihr in einer Transaktion mehr als 200 Euro ausgebt, eine aufgeteilte Nutzung funktioniert nicht. Ein weiterer Nachteil ist, dass Ihr das Guthaben bei einer Stornierung nicht zurückerhaltet, womit es für spontane oder nicht-stornierbare Buchungen besser genutzt ist als flexible Raten.

Das Sixt Ride Guthaben kritisch betrachtet

Kommen wir zum zweiten Guthaben, das sicherlich zurecht am meisten Kritik in der Community auf sich zieht. Im ersten Moment klingen 200 Euro Guthaben beim Fahrdienst Sixt Ride gut, zumal man bei diesem über die App auch Taxis buchen kann. Doch hier kommen wir auch zum größten Problem: Enthalten sind gerade einmal zwei Taxi-Fahrten im Wert von je 20 Euro. Das restliche Guthaben kann ebenfalls nur in 20er-Stückelungen genutzt werden und dann auch nur für den Limousinenservice von Sixt Ride, der in vielen Fällen deutlich teurer ist als etwa ein Taxi.

Im Vergleich zu anderen Limousinenanbietern ist Sixt Ride zwar nicht immer teurer, allerdings würde ich dennoch immer einen Preisvergleich durchführen. Durch die Komplexität und Stückelung sowie die eher hohen Preise ist dieses Guthaben für mich am wenigsten wert, obwohl ich es durchaus zumindest ein paar Mal im Jahr nutze. Der Gesamtwert liegt für mich realistisch betrachtet allerdings eher bei 100 Euro. An diesem Beispiel zeigt sich, dass es sich durchaus lohnt, genau darauf zu schauen, ob die Amex Platinum Card wirklich etwas taugt.

Simpel Geld zurück dank Restaurantguthaben

Nicht ganz so kritisch muss man sicherlich auf das Restaurantguthaben schauen. Denn obwohl es hier einige Einschränkungen mit Blick darauf gibt, wo man das Guthaben nutzen kann (insgesamt sind es allerdings immerhin mehr als 1.400 Restaurants in über 20 Ländern), sollte man es ganz gut hinbekommen, das Guthaben Jahr für Jahr einzulösen. Besonders praktisch: Man muss einfach nur im Restaurant bezahlen und die Gutschrift erfolgt dann automatisch auf das eigene Kartenkonto.

Das Restaurantguthaben hat tatsächlich einen hohen Wert

Besonders angenehm finde ich daran persönlich auch, dass man das Guthaben auch bei mehreren Besuchen nutzen kann. Wer also etwa 3 x 50 Euro ausgibt, bekommt ebenfalls die ganzen 150 Euro zurück, was dazu führt, dass man das Guthaben nicht zwingend in sehr teuren Restaurants ausgeben muss. So gibt es unter den teilnehmenden Restaurants auch einige deutlich günstigere Optionen, etwa Jim Block oder auch ALEX.

Praktisches Entertainment Guthaben für WOW & Co.

Kommen wir zum letzten Guthaben der Amex Platinum, dem 120 Euro Entertainment-Guthaben, das faktisch in zwölf monatliche Guthaben von je 10 Euro geteilt ist. An sich finde ich dieses Guthaben auch sehr praktisch und würde sagen, dass es dem Guthabenwert sehr nahekommt. Gleichzeitig bin ich aber ein wenig kritisch, was die aktuellen Partner angeht. Für Nutzer von Netflix und WOW ist das Guthaben super, denn mit diesem kann man im Grunde bei Hinterlegung der Amex als Zahlungsmittel die gesamten Abokosten abdecken.

Wer dagegen auf Disney+ oder auch Amazon Prime (hier gilt das Guthaben nicht für die Abo-Gebühren) schwört, geht leider leer aus, sodass das Guthaben sicherlich nicht für jeden perfekt geeignet ist. Die Spanne ist bei diesem Guthaben also sicherlich besonders groß, wenn es um die Frage geht, um es sich um einen echten Gegenwert der American Express Platinum Card handelt oder eben eher nicht.

90 Euro im Jahr bei Net-a-Porter

Nicht jeder nutzt auch jedes Guthaben. Das sehe ich besonders am Fall von Net-a-Porter, einem Guthaben, das für mich bislang nie eine große Rolle gespielt hat. Andere reisetopia-Mitarbeiter schwören aber darauf, dass sie die jeweils halbjährig gewährte Gutschrift von 45 Euro immer nutzen und den Vorteil enorm schätzen. Daher wollte ich auch diesen wiederkehrenden Vorteil in der Analyse nicht außen vor lassen.

Was sind die American Express Platinum Card Guthaben wirklich wert?

Für mich gehört zu einer ehrlichen Einschätzung dessen, ob die Amex Platinum wirklich etwas taugt, ein fairer Blick darauf, wie viel die Vorteile wirklich wert sind. Bei den Guthaben ist das sicherlich stark vom eigenen Lebenswandel abhängig, aber ich würde aus meiner Perspektive die folgende grobe Kalkulation in den Raum stellen:

  • Reiseguthaben – etwa 150 Euro Gegenwert
  • Sixt Ride-Guthaben – etwa 80 Euro Gegenwert
  • Restaurantguthaben – volle 150 Euro Gegenwert
  • Entertainmentguthaben – volle 120 Euro Gegenwert
  • Net-a-Porter-Guthaben – etwa 50 Euro Gegenwert

Für mich liegt der Gesamtwert der Guthaben also bei etwas mehr als 550 Euro, allerdings ändert sich das natürlich, wenn man etwa kein Netflix nutzt und damit beim Entertainment-Guthaben in die Röhre schaut oder aber bei Restaurants andere Präferenzen hat. In jedem Fall würde ich aber eine faire Spanne von etwa 400 bis 600 Euro beim Gegenwert der Guthaben ansetzen.

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Lounges & Hotel-Status – echtes Upgrade für Reisen?

Nun bietet American Express ja seit jeher auch noch viele weitere Vorteile für diejenigen, die sich für eine exklusive American Express Platinum Card entscheiden.

Eine richtig gute Priority Pass Mitgliedschaft

Zu den wichtigsten gehört dabei der Priority Pass, der einem automatisch die Tür zu mehr als 1.000 Lounges an Flughäfen weltweit öffnet. Doch ist das wirklich so toll, wie es klingt? Im Grunde genommen tatsächlich ja, denn anders als man vermuten mag, ist bei der Amex Platinum keine abgespeckte Version enthalten. Zur Einordnung, es gibt bei Priority Pass drei Mitgliedschaften:

  • Standard (89 Euro Jahresgebühr): 30 Euro pro Besuch (& Gast)
  • Standard Plus (289 Euro Jahresgebühr): 10 kostenfreie Besuche, 30 Euro für jeden weiteren Besuch (& Gast)
  • Prestige (459 Euro Jahresgebühr): unlimitiert kostenfreie Besuche, 30 Euro für jeden Gast

Nun wirbt so manch ein Unternehmen gerne mit Priority Pass, bietet aber die zumindest aus meiner Perspektive nahezu wertlose Standard-Mitgliedschaft, andere bieten immerhin Standard Plus. Bei American Express erlebt man hier tatsächlich das Gegenteil von Etikettenschwindel, denn enthalten ist nicht nur die Prestige-Mitgliedschaft, sondern sogar eine Variante, die besser ist als die käufliche Variante. Warum? Weil mit der Amex Platinum nicht nur alle Lounge-Besuche kostenfrei sind, sondern auch jeweils der Gast kostenfrei mit in die Lounge kommt.

Der Lounge-Zugang gehört zu den beliebtesten Amex Platinum Vorteilen

Damit aber nicht genug, denn es gibt auch noch eine zweite Mitgliedschaft – ebenfalls mit kostenfreiem Gast-Zugang – für die Partnerkarte obendrauf. Wer mit ganz spitzem Bleistift rechnet, könnte hier also 918 Euro Gegenwert oder sogar noch mehr als das ausmachen. Das ist aber natürlich keine realistische Kalkulation, weil man den regulären Preis ja niemals bezahlen würde – auch hier gilt also, dass es doch enorm darauf ankommt, wie man die Lounges auch wirklich nutzt. Einen Haken will ich auch noch genannt haben: Mit der Amex Platinum kann man nicht die Priority Pass Experiences (z.B. Sleeping Pods) oder Restaurants (mit Ausnahme des Mövenpick Cafés in Berlin) nutzen – diese wären bei einer regulären Mitgliedschaft enthalten.

Lufthansa Lounges als kleines Extra

Generell will ich in diesem Artikel keinen Streit darüber lostreten, ob es sich nun lohnt, in eine Flughafen-Lounge zu gehen und wie viel ein Besuch wirklich wert ist. Ich sehe persönlich einen Gegenwert von etwa 15 Euro pro Besuch, egal ob nun Priority Pass oder andere Lounges. Das mag jeder anders bewerten, aber anhand dieses Wertes und des eigenen Reiseverhaltens kann man ganz einfach einen Gegenwert von Lounge-Mitgliedschaften bei Priority Pass & Co ausrechnen. Das gilt dann auch für die anderen netten Add-Ons von American Express, denn hier sind sogar ein paar mehr Lounges dabei als bei Priority Pass.

Während Priority Pass zwar über 1.000 Lounges weltweit umfasst, fehlen etwa fast alle Lufthansa Lounges. Da ist es dann doch ganz cool, dass man mit der Amex Platinum (hier leider ohne Gast) in die Lufthansa Lounges in Deutschland kommt, sofern man auch mit der Lufthansa, Swiss, oder Austrian unterwegs ist. Dasselbe gilt übrigens auch für die Delta Lounges in den USA. In Priority Pass Lounges und die coolen Centurion Lounges in den USA, Australien oder London gilt das auch. Man sieht: Tatsächlich gibt es fast überall eine passende Lounge, was dann doch ein netter Gegenwert ist. Nicht für jeden gleich, aber gerade für diejenigen, die viel unterwegs sind, ein nettes Gimmick, das insgesamt sicher ein paar hundert Euro wert ist.

Hilton Gold als wirklich relevanter Hotelstatus

Wenn wir schon von Dingen sprechen, über deren Gegenwert man sich fürstlich streiten kann, kommen wir doch mal zu den verschiedenen Hotelstatus, die bei der Amex ausgelobt werden. Hier gibt es so etwas wie Marriott Bonvoy Gold, Melia Rewards Gold oder Radisson Rewards Premium nebst ein paar Gold-Mitgliedschaften bei Mietwagenfirmen. Nett ist das allemal, falls mal einmal bei den Ketten schläft oder mietet und dann mal ein kleines Upgrade oder ein Willkommensgetränk bekommt. Es kommt sicher ein wenig darauf an, wie wertvoll man eine solche “VIP-Behandlung light” findet. Ich freue mich zwar auch in solchen Fällen immer darüber, mal schneller beim Check-in dran zu kommen, zwei Flaschen Wasser im Zimmer vorzufinden oder auch mal ein schöneres Zimmer bekommen, finde die Vorzüge aber nicht unbedingt entscheidend.

Es gibt aber doch eine Ausnahme, denn den Hilton Honors Gold Status finde ich tatsächlich ganz cool. Warum? Weil es mit diesem nicht nur Soft-Benefits gibt, sondern tatsächlich neben einem Upgrade auch kostenloses Frühstück für zwei Personen. Das macht dann doch schnell 40 Euro pro Nacht aus, sofern man in einem Hilton übernachtet. Dennoch würde ich die ganzen Status-Upgrades nicht unbedingt überbewerten, denn außer dem Hilton Gold Status dürften die meisten “Vorteile” doch eher theoretischer Natur sein. Die Statuslevels sind auch ein Punkt, wo man sicher die berechtigte Frage anbringen, was die Amex Platinum Card wirklich taugt – hier finden Kritiker auf jeden Fall Futter!

American Express Platinum Card

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Membership Rewards – nichts weiter als ein weiteres Loyalitätsprogramm?

Ich sehe die American Express Platinum Card seit jeher nicht unbedingt als eine Karte, die sich einer einzelnen Leistung wegen lohnt, sondern der Kombination vieler Vorteile wegen. Deshalb ist das Membership Rewards Programm auch etwas, dass ich hier zwar erwähnen, aber auch nicht unendlich ausführen möchte. Warum? Weil jede American Express Kreditkarte dasselbe MR anbietet und Ihr in unserem American Express Membership Rewards Guide sowieso viel bessere und detailliertere Informationen findet. Wenn es also nur um das Sammeln von Punkten geht, kann man zum Beispiel auch auf eine American Express Green Card oder eine American Express Gold Card setzen. Bin ich dennoch ein Fan von Membership Rewards? Absolut, immerhin hat mir Membership Rewards schon den einen oder anderen verrückten First Class Flug, etwa in der neuen Emirates First Class ermöglicht.

Membership Rewads hat mir jede Menge verrückte Flüge ermöglicht

Es ist nur eben wichtig ins Verhältnis zu setzen, dass man Membership Rewards auch nutzen kann, wenn man auf eine deutlich günstigere American Express Kreditkarte setzt, sodass ich den Gegenwert eben auch nur da ansetzen würde, wo die günstigeren Karten liegen – also im mittleren zweistelligen Euro-Bereich. Dennoch kann ich nur jedem ans Herz legen, die Karte idealerweise wirklich bei jeder Transaktion zu zücken & damit Punkte zu sammeln, denn die vielen Business und First Class Flüge, die ich dank Membership Rewards genießen konnte, werde ich so schnell definitiv nicht vermissen!

Amex Offers – langweilige Gutscheine oder echte Rabatte?

Kommen wir zu einem Thema, in das ich mich ein bisschen verliebt habe – schon weil ich mir am Anfang dachte, dass es doch sowieso blöd ist. In meiner Welt sind Coupons für Rabatte meist nur ein Lockmittel – das kennen wir ja alle aus dem Amazon-Paket oder von Rabattgutscheinen, die einem auf der Straße in die Hand gedrückt werden. 5 Euro Rabatt bei 100 Euro Mindestumsatz? Wow. Nun ist ja auch bei American Express sicherlich nicht alles Gold, was glänzt, aber ich bin doch überrascht, wie oft ich die Amex Offers dann doch nutze. Das liegt sicher auch daran, dass es viel für Reisen gibt…

… aber eben auch allen voran daran, dass ich oftmals gar nicht mein Reise- oder Ausgabeverhalten verändern muss, um die Gutschriften zu bekommen. Klar, zwei von drei Offers sind für mich völlig irrelevant und auch von denen, die ich cool finde und aktiviere, nutze ich am Ende vermutlich nur eins von zehn. Aber am Ende des Jahres bin ich dann doch schockiert, dass ich allein durch die Hotel-Angebote mehrere hundert Euro zurückbekommen habe. Wohlgemerkt, obwohl ich nicht extra in einem spezifischen Hotel übernachtet habe, sondern einfach über reisetopia Hotels gebucht habe. Zu meiner eigenen Überraschung nutze ich manchmal sogar die Shopping-Offers, teilweise auch ohne, dass ich es wusste, weil ich das Angebot Wochen vorher aktiviert und dann irgendwo einkaufen war und mit Amex bezahlt habe.

Allein das Hyatt-Offer nutze ich jedes Jahr mehrfach

Wenn Ihr verstehen wollt, wie toll ich die Amex Offers wirklich finde, kann ich noch eine kleine Anekdote preisgeben: Ich habe doch tatsächlich noch eine Amex Gold Card neben meiner Platinum und bezahle 140 Euro im Jahr als Gebühr, um doppelt von Offers profitieren zu können – das lohnt sich für mich locker. Aber auch hier will ich nochmal festhalten: Amex Offers gibt es auch bei allen Amex-Karten, da braucht es nicht unbedingt die Platinun. ABER: Die Offers unterscheiden sich zwischen den Kartentypen und bei der Platinum gibt es zumindest für mich (insbesondere bei Hotels und Flügen) meist die attraktivsten Offers, sodass es hier anders als bei Membership Rewards tatsächlich auch Unterschiede gibt.

Gebühren & Akzeptanz – so schlecht wie man immer hört?

Bleiben zwei Punkte, die ich zumindest nicht außenvorlassen möchte: Gebühren & Akzeptanz. Es steht außer Frage, dass American Express bis heute nicht ganz an die Akzeptanz herankommt, die in Deutschland in girocard und international Visa und Mastercard bieten. Dennoch bin ich positiv überrascht, wie sich die Akzeptanz in den letzten Jahren entwickelt hat. Kann ich mittlerweile überall mit meiner Amex bezahlen? Leider nein. Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich in zwei von drei Fällen mittlerweile problemlos die Amex zücken kann – in der Hälfte dieser Situationen hätte mir nur Bargeld weitergeholfen, in der anderen Hälfte hätte ich entweder mit einer anderen Kreditkarte oder zumindest mit einer girocard bezahlen können. Das führt dazu, dass man die Amex nicht universal verwenden kann, ist zumindest für mich aber kein Deal-Breaker, da ich für solche Situationen eine weitere Kreditkarte im Portemonnaie habe. Praktisch finde ich im Übrigen auch die Apple Pay-Anbindung von Amex, was das Bezahlen doch deutlich leichter macht.

Bei Reisen innerhalb von Europa sind die Fremdwährungsgebühren meist kein Problem

Bleibt ein anderes Ärgernis, das einen bei der Amex Platinum erwartet und dass sicher auch eine offene Flanke ist. Die Rede ist von den Gebühren für Abhebungen und Zahlungen in Fremdwährungen. Wer mit einer Amex im Einzelhandel oder in einem Hotel in Euro bezahlt, der muss keinen Cent extra bezahlen. Sofern man aber in US-Dollar, Schweizer Franken oder etwa Britischen Pfund zahlt, fällt eine satte Fremdwährungsgebühr für die Zahlungen an. Dasselbe gilt immer dann, wenn man Geld am Automaten abhebt – egal, ob im In- oder Ausland – weitere Details zu den Gebühren findet Ihr natürlich auch in unserer American Express Platinum Card Analyse. Es steht außerfrage, dass es diese Gebühren auch bei den meisten anderen Kreditkarten gibt. Wer etwa eine Kreditkarte der Sparkassen oder anderen Hausbanken nutzt, bezahlt ähnliche Gebühren.

Dennoch sei erwähnt, dass es auch einige Karten gibt – selbst Kreditkarten zum Meilen sammeln – bei denen man um diese Gebühren für Abhebungen und Zahlungen in Fremdwährungen herumkommt. Hier bin ich dann doch auch kritisch gegenüber Amex, denn wenngleich es viele Punkte gibt, die ich in diesem Guide positiv hervorgehoben habe, möchte ich diesen eher kritischen doch auch erwähnt haben. Da lässt sich dann auch wenig drumherum reden, in diesem Bereich ist die Amex Platinum leider nicht die perfekte Kreditkarte, die man unbedingt im Portemonnaie haben möchte. Für mich machen die anderen Vorteile das zwar locker wett, aber ich kann verstehen, dass die Perspektiven hier auseinandergehen.

Versicherungen – mehr als nur ein Werbeversprechen?

Die Frage, ob die American Express Platinum Card wirklich etwas taugt, steht und fällt vermutlich nicht mit den Versicherungsleistungen. Amex spricht hier selbst von einem “umfassenden” Versicherungspaket:

Das kann man sicherlich so unterschreiben, denn eine Sache sollte man auf jeden Fall nicht machen: Sich einfach ohne einmal die Bedingungen zu lesen darauf verlassen, dass man in jeder Situation bestens abgesichert ist. Die Auslandsreisekrankenversicherung ist genauso wie die Unfallversicherung im Ausland ziemlich gut, hat aber auch ihre Limitierungen – besonders bei längeren Aufenthalten im Ausland.

Die Reisekomfortversicherungen (z.B. bei Gepäckverlust) sind ebenfalls ganz nett, noch wichtiger ist für mich die Reiserücktrittskostenversicherung, die einen dann schützt, wenn man eine Reise wegen Krankheit nicht antreten oder abbrechen muss. Bei dieser ist die maximale Erstattung nicht gerade enorm hoch, sodass keineswegs jede Luxusreise abgedeckt ist. Bei der Mietwagenversicherung kommt der nervige Aspekt dazu, dass es zwar einen Vollkaskoschutz gibt, aber eben nur auf Reisen – also eben nicht, wenn man einen Mietwagen in Deutschland für einen Tag mietet. Das Kleingedruckte wirkt hier ehrlich gesagt nicht besonders Premium, was doch ein bisschen nervt.

Von den Versicherungen konnte ich auch schon profitieren

Das gilt auch für den Aspekt, dass die Versicherungsleistungen nur bei Karteneinsatz (da muss man gerade bei Reisen mit mehreren Bestandteilen genau hinsehen) gelten und zudem auch noch immer eine kleine Selbstbeteiligung anfällt (meist 200 Euro). Ich will aber nicht nur negativ sein, denn bei einem Schadensfall in der Vergangenheit war die Abwicklung sehr einfach und vertrauensvoll, sodass ich auch durch die Versicherungen schon tausende Euro (es ging um einen Mietwagen) sparen konnte.

Meinen kritischen Worten zum Trotz finde ich den gebotenen Schutz der Amex Platinum also wirklich gut, man sollte sich aber eben genau informieren und auch das Kleingedruckte lesen. Einen “perfekten” und “vollständigen” Schutz bietet eben auch die American Express Platinum Card nicht. Wer das im Hinterkopf hat, darf sich über Versicherungen freuen, die sonst in der Kombination sicher mehrere hundert Euro kosten würden – mit der Platinum Card gibt es diese einfach oben drauf.

Fazit zur echten Leistung der Amex Platinum Card

Klar, die American Express Platinum Card ist aus Metall und sieht schick aus. Das allein wäre für mich aber noch lange kein Grund, auf die Karte zu setzen. Es gibt fraglos auch Nachteile, etwa hohe Gebühren beim Abheben oder bei Zahlungen in Fremdwährungen und die noch nicht überall sehr gute Akzeptanz. Bei den Vorteilen ist sicherlich auch nicht alles Gold (oder Metall), was glänzt – allerdings kommt man realistisch je nach Nutzung locker auf einen Gegenwert der Vorteile von 1.000 Euro und mehr, was zumindest für mich dazu führt, dass sich die Amex Platinum trotz ihres hohen Preises tatsächlich lohnt. Ganz wichtig ist und bleibt allerdings: Jeder hat eine andere Perspektive auf den Gegenwert von Vorteilen und einen anderen Lebenswandel, sodass sich die Karte nicht für jedermann lohnt – schaut Euch die Analyse in diesem Artikel also genau an und entscheidet dann für Euch, ob die Karte auch für Euch taugt!

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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