Nach den kürzlichen Veränderungen von Lufthansa Miles & More und Air France KLM Flying Blue war es nur eine Frage der Zeit, bis das dritte größte Vielfiegerprogramm in Europa, der British Airways Executive Club, auch verändert wird. Obwohl die Änderungen noch nicht offiziell angekündigt wurden, ist der Eindruck, den der CEO von British Airways Alex Cruz bei einem Interview vermittelte, relativ klar: Auch der Executive Club wird zu einem umsatzbasierten Vielfliegeprogramm werden.

Änderungen am British Airways Executive Club kommen Ende 2018

Das Interview, das der CEO von British Airways, Alex Cruz, der South China Morning Post gab, lässt klar darauf schließen, wohin sich das Programm zukünftig entwickelt. So sollen die geplanten Veränderungen in zwei Schritten erfolgen, wobei der erste Schritt nur kleinere Stellschrauben betreffen wird und somit für wenige Mitglieder des Programmes relevant ist. Für die größeren Änderungen, deren Umsetzung auch der IAG Vorstand bereits zugestimmt hat, werden aktuell noch die IT-Systeme vorbereitet. Die großen Veränderungen sind für Ende 2018 bis Anfang 2019 geplant und sollen die folgende Aspekte des Programmes umfassen:

  • Umsatzbasierte Gutschrift von Meilen
  • Flexiblere Einlösung von Meilen

So richtig überraschend ist die Änderung nicht, denn die umsatzbasierte Meilengutschrift haben wir bei Miles & More und Flying Blue bereits gesehen. Auch die flexible Einlösung von Meilen gibt es in vielen Vielfliegerprogrammen bereits. Mit Pay with Avios bietet auch der Executive Club diese Option bereits an. Allerdings möchte man laut Cruz diese Möglichkeit weiter ausbauen und es den Mitgliedern so ermöglichen, Avios immer und für alles einzulösen, was man bei British Airways kaufen oder bezahlen muss. Dies ist in Anbetracht der Tatsache durchaus besonders, denn das Beispiel, was der Manager anführt, lässt auf keine positiven Veränderungen schließen.

Die große Neuerung: Umsatzbasierte Einlösung von Meilen

An dem Interview von Alex Cruz ist allen voran eine Stelle interessant. Nicht die umsatzbasierte Gutschrift ist der wichtige Punkt, den der British Airways CEO anspricht, sondern die umsatzbasierte Einlösung und deren Ausmaß. Nämlich lässt sich Alex Cruz folgendermaßen in dem Interview zitieren:

There are a lot of people that say “Can I fly to London at Christmas in business class?” Yes, there are always seats available which people log-in exactly 355 days before departure to select.  That’s not the point. The point we are moving to is that if there is a seat for sale, you should have access to it.  You should make a decision how many points you use and how many money you pay.

Es wird hier also indirekt darauf hingewiesen, dass British Airways Executive Club das erste Programm sein könnte, in dem man Prämientickets wirklich umsatzbasiert bucht. Das bedeutet, dass eine Meile bzw. ein Avio einen bestimmten Wert entgegen der Buchung eines bezahlten Tickets hätte. Sweetspots, wie die Einlösung von Meilen für sehr teure Tickets, würde damit wegfallen oder sehr viel weniger attraktiv werden. Die Meilenwerte, die für die Einlösung für ein bestimmtes Ticket anfallen, würden nicht mehr wie bisher nach einer Tabelle mit immer gleichen Werten festgelegt werden, sondern sich direkt nach dem Ticketpreis errechnen. Eine Einlösung kostet somit also immer genau so viel, wie ein bezahltes Ticket auch kostet – nur eben bezahlt mit Meilen und nicht mit Geld.

cathay pacific first class boeing 777
Viele geniale Einlösungen von Avios wären mit umsatzbasierter Einlösung weit weniger attraktiv

Natürlich handelt es sich hier um prinzipiell negative Änderungen, wobei wir natürlich noch nicht wissen, wie genau diese aussehen werden.

Fazit zu den geplanten Änderungen des British Airways Executive Club

Es war mehr oder weniger abzusehen, dass auch der British Airways Executive Club früher oder später zu einem umsatzbasierten Vielfliegerprogramm werden würde. Nun wissen wir sogar schon, wann in etwa dies passieren wird. Obwohl das natürlich in den meisten Fällen negative Änderungen sind, ist die etwaige Umstellung auf ein umsatzbasiertes Einlösen von Meilen weitaus relevanter. Bevor wir hier allerdings zu sehr das Negative prophezeien, sollten wir auf die offizielle Ankündigung der Änderungen warten, die sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.

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Autor

Seit dem ersten Flug in der Business Class ist Jan besessen von Meilen & Punkten. Als Flug- und Reiseverrückter genießt er dabei den Weg ans Ziel mindestens genau so wie die schlussendliche Destination. Auf reisetopia gibt er Euch wichtige Tipps und hält Euch über aktuelle Deals auf dem Laufenden!

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  • Ich finde das BA System-Aenderung gut.

    TP und Avios sammeln scheint kundenfreundlich zu bleiben, und wenn man mal ehrlich ist, dann ist es sehr konsequent, wenn
    die Redemption umsatzbasiert erfolgt. Natuerlich ist das fuer uns Kunden negativ, aber diese Billigst-Redemption fuer inner-USA,
    inner-australisch und/oder Asien short-haul kann sich kaum rechnen.

    BA geht hier einen vernuenftigen Weg, was die LH dagegen macht, ist einfach nur schwachsinnig …

  • Na, dann muss ich direkt etwas Druck machen, um wenigstens einmal in die schöne Situation zu kommen, mit Avios günstig nach London zu kommen, bevor die Umstellung erfolgt. Schade, aber so ist das Leben – ständig in Veränderung. Es wird bestimmt auch wieder schöne Möglichkeiten geben…

    • Klar, es wird immer wieder Lücken geben. Ich würde beim Executive Club bezüglich der Einlösungen aber eher nicht größere Änderungen in den kommenden Monaten erwarten, sondern eher frühestens in 2019. Ein wenig Zeit bleibt also noch 🙂

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