Es gibt immer wieder Kritik am Vielfliegerprogramm der Lufthansa. Dass man auch positive Erfahrungen machen kann, zeige ich Euch in meinem neuen Booked-Artikel!
Bekanntlich habe ich nicht nur Spaß am Urlaub selbst, sondern auch an der Planung. Das gilt insbesondere dann, wenn es um die Einlösung von Meilen geht. Erstmals über meine geplante Reise berichtet habe ich in diesem Kontext schon vor ein paar Wochen, als es um die Buchung der Singapore Airlines Suites Class mit Meilen ging. Heute soll es allerdings um ein Produkt gehen, bei dem die Buchung mit Meilen mindestens genauso schwer ist!
Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen
In unserem Ratgeber zur Buchung der Swiss First Class mit Meilen haben wir Euch bereits die komplexen Bedingungen hinsichtlich der Buchung des exklusiven Produkts nähergebracht. Dabei gilt: Einlösungen von Meilen für die Buchung des Tickets sind nur für Senatoren und HON Circle Mitglieder bei Miles & More möglich. Alle anderen können nur ein bezahltes Business Class Ticket mit Meilen upgraden, um in den Genuss des exklusiven Bordprodukts zu kommen. Mit Meilen anderer Vielfliegerprogramme hat man generell keine Chance.
So viel zur schnöden Theorie, denn die Praxis ist leider auch alles andere als simpel. Als Senator habe ich dabei schon verbesserte Chance, doch einfach ist der Weg in die höchste Reiseklasse der Schweizer Airline dennoch nicht. Das beginnt schon damit, dass Verfügbarkeiten für die Swiss First Class generell nicht über die Online-Suche von Miles & More angezeigt werden. Das bedeutet: Jegliche möglichen Verfügbarkeiten muss man telefonisch anfragen.
Bislang war das bei mir immer eher ein deprimierendes Erlebnis: Egal welche Strecke und welches Datum ich abgefragt habe, Verfügbarkeiten mit der Swiss gab es nie – nicht für eine und schon gar nicht für zwei Personen. Das liegt sicherlich unter anderem auch daran, dass ich selten eine große Flexibilität von mehreren Tagen haben, was die Chancen deutlich schmälert. Doch während es etwa mit der Lufthansa First Class in der Vergangenheit funktioniert hat und die Lufthansa Business Class dank Senator Warteliste auch selten ein Problem ist, habe ich bei der Swiss First Class bislang immer in die Röhre geschaut.
Die richtige Strecke muss sein
Nun sollte es bei der nächsten Urlaubsreise final nach Bali gehen, davor aber gerne noch in eine asiatische Metropole. Da ich das “Spiel” mit Meilen den perfekten Flug zu finden durchaus gerne mag, war das konkrete Ziel dabei zweitrangig. Ob Fernost oder Südostasien war mir dabei ziemlich egal, sodass ich an der Hotline einfach verschiedene Ziele jeweils einen Tag vor, an meinem Wunschtag und dem danach abgefragt habe.
Dank einer kompetenten Mitarbeiterin sollte das auch in wenigen Minuten gehen, wobei die Antwort bei Bangkok, Singapur und Hongkong (ich habe mich von Süden nach Norden gearbeitet) rasch jeweils ein “keine Verfügbarkeiten” war. Als Nächstes war Shanghai dran und siehe da: Nicht nur ein Platz, sondern sogar die gewünschten zwei Plätze waren in der First Class verfügbar. Ich war gar so überrascht, dass ich zuerst noch einmal nachfragen musste, ob es wirklich um die First Class geht…
Als das bestätigt wurde, habe ich den Flug direkt reserviert und zwei Tage später dann auch final gebucht. Was ich dabei besonders spannend fand: Verfügbar war nicht nur dieser Flug, sondern auch eine Verbindung einen Tag früher oder zwei oder drei Tage später, jeweils für zwei Personen. Bedenkt man, dass es nahezu nie klappt, überhaupt Verfügbarkeiten für die Swiss First Class zu finden, für mich nahezu ein Mysterium.
Keine Buchungen sind ein erster Indikator
Wer sich nun denkt, dass sich daraus ein einfaches Muster ableiten lässt, den muss ich leider zumindest ein wenig enttäuschen. Ich habe zwar recht schnell festgestellt, dass es einen Indikator dafür gibt, ob es zwei First Class Plätze mit der Swiss gibt: eine leere Kabine. Doch alleine der Fakt, dass noch acht Plätze in der First Class verkauft werden, heißt bedauerlicherweise noch gar nichts. Probiert habe ich dasselbe Spiel etwa auf der Route nach Hongkong, wo selbst bei acht freien Plätzen keine Verfügbarkeiten für die Swiss First Class zu finden sind.
Vielmehr ist es eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, die es ermöglicht, die Swiss First Class mit Meilen zu buchen oder eben – wie meist – eine Absage zu bekommen. Natürlich spielt die Buchungslage eine Rolle, wichtig ist aber auch, wie lange es noch hin ist bis zum Flug und zu welchen Zeiträumen bezahlte Buchungen erwartet werden. Entscheidend ist schlussendlich aber primär ein Faktor: die Route.
Wer sich den Traum von einem mit Meilen gebuchten Flug in der Swiss First Class erfüllen möchte, der hat aktuell bei den Strecken nach China beispielsweise hervorragende Chancen. Das liegt wohl primär daran, dass die Lufthansa Group Airlines sich auf dem chinesischen Markt aktuell schwertun und gerade die First Class nicht mit bezahlten Tickets gefüllt bekommen. Dies kann sich allerdings auch schnell wieder ändern, sodass auch diese kurzfristigen Verfügbarkeiten keine generelle Wahrheit darstellen.
Elf Stunden in der hervorragenden Swiss First Class
Toll ist die Einlösung von Miles & More Meilen aber keineswegs nur ihrer Seltenheit wegen, sondern auch wegen des enormen Komforts. Bezahlt habe ich für zwei Personen zwar 210.000 Miles & More Meilen, konnte aber dank des Companion Award immerhin von 70.000 Miles & More Meilen im Vergleich zum regulären Preis von 280.000 Miles & More Meilen profitieren. Die Zuschläge mit insgesamt knapp 200 Euro für zwei Personen, inklusive Zubringerflug aus Berlin, sind dafür aber dank des Miles & More Flex Plus Awards sehr moderat.
Freuen darf ich mich dabei auf das neuere der beiden aktuellen Swiss First Class Produkte, das ich auch schon aus meinem Swiss First Class Review in der Boeing 777 kenne. Wenngleich ein älterer Airbus A340-300 zum Einsatz kommt, findet man auch dort die First Class mit Türen, die meines Erachtens noch einmal ein ganzes Stück besser ist als das von mir ebenfalls bereits getestete Produkt im Airbus A330.
Damit aber noch nicht genug, denn das gesamte Rundumerlebnis in der Swiss First Class ist mehr als angenehm, beginnend mit den tollen Swiss First Class Lounges in Zürich. An Bord habe ich auf meinen bisherigen Flügen zudem nur positive Erfahrungen hinsichtlich der Verpflegung und auch dem Service gemacht, sodass ich mich auf das Erlebnis schon sehr freue. Das gilt insbesondere, wenn ich daran denke, dass pro Person “nur” 105.000 Miles & More Meilen und 100 Euro fällig werden.