Wegen des Vertragsendes vom Flughafen Düsseldorf mit der belgischen Abfertigungsfirma Aviapartner droht die Gewerkschaft ver.di nun unbefristete Streiks ab.

Erst vor wenigen Tagen kam es zum ersten Warnstreik am Düsseldorfer Flughafen. Dabei haben Angestellte von Aviapartner ihre Arbeit wegen der fehlenden Lizensverlängerung für einen Tag niedergelegt. Etwa die Hälfte der geplanten Flüge war dabei ausgefallen. Dabei könnte es laut ver.di aber nicht bleiben. Sollte keine Lösung gefunden werden, droht die Gewerkschaft ver.di mit unbefristeten Streiks, wie das RND berichtet.

Gegensätzliche Aussagen

Das Chaos könnte sich am Düsseldorfer Flughafen erneut zuspitzen. Einer der größten Flughäfen Deutschlands könnte von unbefristeten Streiktätigkeiten betroffen werden, wie die Gewerkschaft ver.di mitteilt. Bereits in der vergangenen Woche kam es zu einem eintägigen Warnstreik, bei dem viele Flüge annulliert werden mussten. Grund ist die fehlende Lizenzverlängerung für den belgischen Abfertigungsdienstleister Aviapartner. Diese soll bereits im April 2023 enden. Die Zukunft der circa 700 Mitarbeitenden ist dabei ungeklärt. Sollte man hier zu keiner schnellen Lösung finden, so könnten weitere Streiks folgen.

Bereits zuvor mahnte man vor einem drohenden Chaos am Düsseldorfer Flughafen. Denn neben den Streiks könnte der Wegfall von Aviapartner verheerend, laut Ansicht der Gewerkschaft, werden. Sollte kein adäquater Nachfolger gefunden werden, könnte das große Chaos zu den Osterferien in Düsseldorf drohen. Bereits im vergangenen Sommer kam es zu langen Wartezeiten am Düsseldorfer Flughafen. Zudem kam es zu vielen Flugplananpassungen und Gepäckverlusten am Düsseldorfer Flughafen. Ein Schauspiel, was man eigentlich im neuen Jahr vermeiden wollte.

Eurowings Start Düsseldorf

Das Problem könnten die 700 Mitarbeitenden von Aviapartner lösen. Der Warnstreik am 27. Januar konnte für sie aber noch keine Lösung hervorbringen, sodass man sich nun an den Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen wenden musste:

Durch Ihr Handeln können Sie beeinflussen, ob es auch in den nächsten Monaten noch einen funktionierenden Flughafen in Düsseldorf gibt und ob wir gezwungen sind in den nächsten Tagen in einen unbefristeten Streik zu gehen. Diese Entscheidungen werden wir am 8. Februar 2023 treffen.

Offener Brief der ver.di an den NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer

Der Flughafen Düsseldorf reagierte bereits auf die Androhungen der ver.di am schärfsten und weist diese entschieden zurück. Dabei stellt der Flughafen klar, dass die Zukunft der 700 Mitarbeitenden von Aviapartner gar nicht auf dem Spiel stehen würde und die Streiks demnach auch nicht nachzuvollziehen seien. Demnach würden die neuen Bodendienstleister bereits signalisieren, die 700 Mitarbeitenden in neuen Verträgen übernehmen zu wollen. Der Wechsel von Aviapartner auf die neuen Dienstleister soll am 1. April 2023 erfolgen. Nur zwei Tage später beginnen im Land die Osterferien. Doch wegen genau dieses Wechsels könnte ein erneutes Chaos drohen. Zudem sei die Personallücke des vergangenen Sommers noch nicht geschlossen worden, wie ver.di mitteilt.

Fazit zu den Streikandrohungen in Düsseldorf

Die Streitigkeiten zwischen dem Flughafen Düsseldorf, dem Bodendienstleister Aviapartner sowie den Angestellten und der ver.di geht in die nächste Runde. Dabei droht die Gewerkschaft in wenigen Tagen bereits unbefristete Streiks an, sollte keine Lösung für die 700 Mitarbeitenden von Aviapartner gefunden werden. Die Aussagen aller Parteien könnten dabei kaum gegensätzlicher sein. Der ver.di fehlt es demnach noch an einer entsprechenden Lösung. Der Flughafen Düsseldorf weist die Anschuldigungen derweil zurück und teilt mit, dass die neuen Dienstleister ab April ein Interesse daran hätten, die Angestellten übernehmen zu wollen. Sollte es dennoch zu einem unbefristeten Streik kommen, so könnten die Auswirkungen noch drastischer ausfallen, als beim letzten Streiktag in Düsseldorf in der vergangenen Woche.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • Wer sind denn diese neuen Bodendienstleister, welche die Beschäftigten in neuen Verträgen übernehmen wollen? Wieder so typische Kaputtsparer? Wie man lesen kann, müssten sich die Beschäftigten auf ihre bisherigen Tätigkeiten bei den neuen Arbeitgebern bewerben und würden unsichere, teils befristete Jobangebote mit deutlich geringeren Einkommen erhalten. Und das auch noch mit Rückendeckung des Verkehrsministeriums NRW, welches die Ausschreibung veröffentlicht hat. Pfui, pfui, pfui! Ich erwarte in Deutschland gar nichts mehr. Wir jammern über Fachkräftemangel, sparen uns aber weiterhin kaputt, um das Geld großzügig in der ganzen Welt zu verteilen. Angesichts der Zustände in unserem Land müsste es schon längst noch viel massivere Streiks geben.

  • Klar muss so eine Dienstleistung öffentlich ausgeschrieben werden, aber jeder mit halbwegs Grips definiert die Anforderungen an den Dienstleister so, dass keine Dumping-Lohn-Firma ohne existierendes Personal gewinnt. Haben die den Personalmangel in der Branche nicht mitbekommen? Glauben die wirklich, die Beschäftigten wechselt in schlechtere Verträge, wenn die ALG1 in der selben Höhe oder bessere Jobs in anderen Branchen bekommen können? Manche Verantwortliche sind scheinbar geistig noch in 2007 verhaftet.

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