Das Umweltbundesamt hat kürzlich Pläne vorgestellt, wie der Luftverkehr in Deutschland in Zukunft mit Blick auf den Klimaschutz aussehen könnte. Im gleichen Zuge widerspricht man dabei auch direkt den teils extremen Forderungen der Klima-Aktivisten und erntet ebenfalls große Kritik durch die Luftfahrtindustrie.

Dabei stellt das Amt klar, dass es auch in Zukunft Luftverkehr geben wird, nur eben mit Rücksicht auf die Umwelt neu gedachten Maßnahmen und Zielen, die sich in einem realisierbaren Rahmen bewegen sollen.

Langfristige Pläne und drastische Sofortmaßnahmen

So ist auch der Klimaschutz das wohl wichtigste Thema der Zukunftspläne des Umweltbundesamtes. Den Forderungen diverser Klima-Aktivisten, den Luftverkehr zunächst immer weiter zu reduzieren, um ihn letztendlich komplett abzuschaffen, erteilte das Amt aber eine klare Absage. Jedoch beschäftigt sich die Präsentation unter dem Titel “Wohin geht die Reise?” im Bezug auf die hiesige Luftfahrt mit besonderem Blick auf den Klimaschutz. Demnach gäbe es viele Maßnahmen und Pläne, um das Fliegen und die anhängende Infrastruktur umweltfreundlicher zu gestalten.

Dazu müsse an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden, so das Bundesamt. Darunter fallen auch Pläne, deutsche Flughäfen mit besseren Anbindungen an das Eisenbahnnetz zu versehen, gleichzeitig aber auch die Standorte von Flughäfen in ganz Deutschland zu verringern. Außerdem sei es notwendig, dass sich der Bund vermehrt auf die Entwicklung und Planung der Luftverkehrsinfrastruktur konzentriere.

Airport Flughafen Airplane Flugzeug Sonnenuntergang

Dabei sind nicht alle Pläne, die das Umweltbundesamt präsentierte, neu, wie zum Beispiel die Forderung, mehr Kurzstreckenflüge durch Züge zu ersetzen. Dazu gehören freilich auch die Pläne, das Schienennetz kräftig auszubauen und zu verbessern. Daneben steht nach Ansicht des zuständigen Amtes auch die Abschaffung jeglicher Steuervorteile der Luftfahrtindustrie im Raum, sowie eine Reduzierung des durch den Flugverkehr verursachten Lärms. Beim Gros der Vorschläge handelt es sich aber um langfristigere Pläne. Jedoch schlägt das Amt in seiner Präsentation auch drastische Sofortmaßnahmen vor, etwa, dass die Luftverkehrssteuer nicht nur angehoben, sondern direkt verdoppelt und bis zum Jahr 2030 gar soweit angehoben werden sollte, um Ausfälle durch steuerbegünstigte Flüge ins und aus dem Ausland ausgleichen zu können.

Erforschung alternativer Kraftstoffe soll mehr gefördert werden

Des weiteren schlägt das Umweltbundesamt vor, bei der CO2-Bepreisung Änderungen bezüglich der Luftfahrt vorzunehmen und diese im europaweiten Emissionshandel zu integrieren, jedoch ebenfalls bis 2030 im gleichen Zuge die Bedingungen auszuweiten und an die Ziele zum Klimaschutz entsprechend anzugleichen. Außerdem sollen die Emissionsberechtigungen an die Airlines künftig nicht mehr frei eingeteilt werden dürfen. Zuletzt sollen auch auf Reiseflughöhe durch Flugzeuge verursachte Umweltverschmutzungen, die nicht durch das besonders im Fokus stehende CO2 verursacht werden, in das System des Emissionshandels mit einbezogen werden.

Airport Flughafen Airplane Flugzeug Delta

Wie auch schon etliche Experten der Branche zuvor, fordert das Bundesumweltamt die Erforschung und Projekte rund um alternative Kraftstoffe im In-, als auch im Ausland deutlich kräftiger zu fördern und die sogenannten, klimaneutral hergestellten “Power-to-Liquid”-Kraftstoffe durch Unterstützung des Staates schneller auf dem Markt zu etablieren. Dazu beitragen soll unter anderem eine anfängliche Beimischung des kurz PTL genannten Treibstoffes in das vorhandene Kerosin. Möglich machen soll diese Pläne ein eigens für diese Zwecke eingerichteter Fond des Bundes.

All jene Pläne und Vorschläge sieht das zuständige Amt als Grundlage für weitere Diskussionen mit allen Beteiligten, denn schließlich würden Umwelt-Aktivisten bemängeln, dass diese Pläne nicht weit genug und die Luftfahrtindustrie kritisieren, dass die Vorschläge zu weit gehen würden. Damit, so ein Sprecher des Umweltbundesamtes, liege man mit den Vorschlägen wohl ziemlich richtig.

Fazit zu den Plänen des Umweltbundesamtes

Das Umweltbundesamt schlägt mit den vorgestellten Plänen zwar nicht gänzlich in eine neue Kerbe, jedoch überrascht die Präsentation doch mit teils recht radikalen Schritten, besonders hinsichtlich der Luftverkehrssteuer. Außerdem fordert das Bundesamt, wie schon etliche Experten zuvor, eine vermehrte Förderung zur Erforschung alternativer Kraftstoffe, die das Klimapaket der Bundesregierung quasi gänzlich vermissen lässt. Inwieweit die Pläne des Umweltbundesamtes Auswirkungen auf die Diskussion rund um die Luftfahrt mit Blick auf den Klimaschutz haben werden, muss sich natürlich erst noch zeigen.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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