Schneller als die Inflation: Flugpreise werden teurer

Das Reisen ist vielerorts wieder uneingeschränkt möglich. Damit einher steigt auch die Nachfrage nach Flügen, allerdings müssen Passagiere dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Endlich wieder verschiedene Orte entdecken, neue kulinarische Köstlichkeiten testen und Traditionen anderer Kulturen kennenlernen – in den meisten Ländern, wie zum Beispiel in Singapur, wurden Corona-Beschränkungen wieder aufgehoben. Für viele Airlines bedeutet dies wieder ein Anstieg der Flugbuchungen. Kunden müssen dafür aber deutlich mehr bezahlen, wie simpleflying.com berichtet.

Flugpreise sind teurer geworden

Nicht nur die Pandemie, sondern auch die Inflation hat in der vergangenen Zeit vielen Menschen zu schaffen gemacht. Lebensmittel- und Spritpreise sind so wortwörtlich durch die Decke gegangen. Doch auch bei den Flugpreisen sind deutliche Unterschiede zu erkennen. So hat das Statistische Bundesamt bereits für den vergangenen August festgestellt, dass die Flugpreise schneller gestiegen sind als die Inflation. Während man also bei den Preisen für Flugreisen eine Preiserhöhung von 12,5 Prozent beobachten konnte, lag die Inflation in dem Monat bei 7,9 Prozent und damit deutlich unter der Preisentwicklung für Flugtickets.

Auch die australische Wirtschaftszeitung The Australian Financial Review, welche Daten für die beliebtesten Flugstrecken weltweit auf der Grundlage von Tarifen in der Economy Class ohne zusätzliche Steuern und Gebühren analysiert, fand heraus, dass die durchschnittlichen Ticketpreise im Februar weltweit mehr als doppelt so schnell angestiegen sind wie die Inflationsrate. Auf über 600 der weltweit beliebtesten Flugstrecken lag die Inflation der Ticketpreise im Februar bei 27,4 Prozent. Ein One-Way-Ticket in der Economy Class von London Heathrow zum New York John F. Kennedy Airport kostete so im Durchschnitt etwa 343 US-Dollar, was im Vergleich zu 2019 ein Anstieg von 23 Prozent bedeutet. Auch die Flugpreise von Miami nach Bridgetown haben sich im Februar um 126 Prozent erhöht.

Im März verzeichnete man in Europa ebenfalls einen Anstieg der Flugpreise. Flugpassagiere mussten in der Economy Class durchschnittlich 21 Prozent mehr für Flugtickets zahlen als noch im Vorjahresmonat. Um nach Spanien oder Griechenland zu reisen, mussten Urlauber so rund 24,5 Prozent mehr zahlen als im vergangenen Jahr. Für Flüge nach Rumänien hat sich der Preis sogar um 40 Prozent erhöht.

Fluggesellschaften mussten während der Pandemie stark leiden mussten, denn Corona-Maßnahmen machten das Reisen vielerorts nur noch eingeschränkt möglich. Nun müssen die Airlines die gestiegenen Betriebskosten wieder kompensieren und das machen sie, indem sie die Flugpreise erhöhen. Lufthansa, British Airways und Air France wollen so von der gestiegenen Nachfrage und dem neuen “New Normal” bei den Flugpreisen profitieren.

It is in our interest to offer competitive pricing. But airlines must pass on rising costs in the “high inflation” environment.

Luis Gallego, CEO IAG

Zwar erholt sich die Flugbranche langsam wieder, doch Passagiere sollen dieses Jahr mit keinen großen Preissenkungen rechnen. Aktuell müssen außerdem hunderte Flugzeuge aufgrund von Triebwerkproblemen am Boden bleiben. Da Ersatzteile nur schwer zu bekommen sind, müssen Airlines Verträge mit Dritten für Wet-Leasing und Wartung abschließen, was unter anderem höhere Kosten verursacht.

Fazit zum Anstieg der Ticketpreise

Ticketpreise für Flüge sind im Februar weltweit mehr als doppelt so stark angestiegen wie die Inflationsrate, das hat die australische Wirtschaftszeitung “The Australian Financial Review” herausgefunden. Vor allem die Corona-Pandemie hat der Flugbranche zu schaffen gemacht, sodass die gestiegenen Betriebskosten nun Auswirkungen auf die Ticketpreise haben.