Ein ehemaliger Pilot der insolventen Adria Airways gründet mit Hilfe eines chinesischen Investors eine neue slowenische Fluggesellschaft.
Seit der Insolvenz von Adria Airways befindet sich die slowenische Luftfahrtindustrie in einem desolaten Zustand. Zuletzt stand Adria Airways sogar für nur 10.000 Euro zum Verkauf. Aus den Überresten der insolventen Fluggesellschaft steigt nun eine neue Fluggesellschaft empor – SouthEast Airlines.
Ehemaliger A320-Pilot als Mitgründer
Slowenien hat wieder eine Fluggesellschaft. Die Hoffnungen ruhen nun auf SouthEast Airlines, einer Airline, die erst zum Anfang des Jahres von einem ehemaligen Adria Airways Piloten gegründet wurde. In Zusammenarbeit mit Experten aus der Luftfahrtindustrie, ehemaligen Adria Airways Mitarbeitern sowie der Hilfe eines chinesischen Investors soll SouthEast Airlines die Luftfahrt in dem kleinen Land wieder ankurbeln. Schon jetzt verfolgt die Fluggesellschaft ambitionierte Ziele. Mit Hilfe des Investors konnte die Airline bereits die ehemalige Pilotenakademie von Adria Airways kaufen.
Mitgründer und ehemaliger A320-Pilot bei Adria Airways sowie Ausbilder bei der EASA (European Aviation Safety Agency) ist Blaž Berdnik. Gegenüber dem slowenischen Portal Sierra5 erläutert er den Gründungsweg der Fluggesellschaft.
Sometime in the beginning of 2019, my team and I decided that it might be time for a fresh approach in Slovenia. Of course, the preparations for such a project are very intensive and that is why it took somewhere between 18 and 20 months for us to reveal our plans to the public.
simpleflying.com
”In January, following the first official interview at the Civil Aviation Agency of the Republic of Slovenia, we also officially confirmed our intentions to establish a new airline based in Slovenia.
Fokus auf Charterflüge und den Airbus A320
Zukünftig möchte die Airline mit einer reinen Airbus A320-Flotte agieren, die einzig mit einer Economy Class ausgestattet sein sollen. Bereits im Juni möchte die Fluggesellschaft starten. Die Ausbildung des Kabinenpersonals ist bereits im Gange. Bis zum Start des Flugbetriebs bedarf es noch der Ausstellung des Aviation Operator Certificate – der offiziellen Betriebserlaubnis. Darüber hinaus befindet sich die Fluggesellschaft derzeit in Verhandlungen mit unterschiedlichen Leasingunternehmen. Bereits Ende des Jahres möchte die Fluggesellschaft über zwei A320 verfügen, in zwei Jahren bereits über sechs Airbus A320. Bis zur Aufnahme des Flugbetriebs muss sich die Fluggesellschaft jedoch noch entscheiden, ob sie sich am Hauptstadtflughafen von Ljubljana oder am Flughafen Maribor niederlassen möchte. Am Flughafen Maribor werden derzeit keine Linienflüge angeboten – das wird sich auch bei einer möglichen Niederlassung von SouthEast Airlines vorerst nicht ändern.
Zunächst möchte sich die Fluggesellschaft auf Charterflüge konzentrieren. Dazu hat die Fluggesellschaft bereits einen Vertrag mit einem Reiseveranstalter unterzeichnet. Der Durchführung der Charterflüge steht lediglich die Ausstellung der AOC im Wege. Mit Hinblick auf die Zukunftspläne lässt Berdnik verlauten:
Getting started is always difficult, so we are currently focusing on markets within the European Union. Given the current state of the epidemic, we anticipate that the air transport market in Europe will stabilize sometime in the spring or during the summer of next year. This year will be a year of opportunities, especially for those who have a good plan and good business connections. Europeans want to travel, which was also shown last summer when certain countries opened up for a short time.
Fazit zur Gründung von SouthEast Airlines
SouthEast Airlines startet mit Rückenwind und Fachexpertise in der Luftfahrt. Ob die Airline voll durchstarten kann hängt zunächst von der Erteilung der Betriebserlaubnis sowie von dem Verlauf der Pandemie ab. Glaubt Ihr, dass SouthEast Airlines an die Erfolge von Adria Airways herankommt?
