Schnellerer Regionalverkehr soll noch dieses Jahr nach Bayern und Thüringen kommen

Mit 190 Kilometern pro Stunde sollen bald neue, schnelle Züge im Regionalverkehr unterwegs sein. Worauf können sich Bahngäste noch freuen?

Die ICE 3 Flotte der Deutschen Bahn erreicht regelmäßig ihre Höchstgeschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde. In Deutschland sind die ICE-Züge somit die schnellsten Fortbewegungsmittel auf der Schiene. Doch auch der Regionalverkehr soll auf den Schienen künftig schneller werden. Im kommenden Jahr sollen neue Regionalzüge nach Thüringen und Bayern kommen, die eine Geschwindigkeit von bis zu 190 Kilometern pro Stunde erreichen können, wie rnd berichtet.

Knapp 60 neue Züge für das deutsche Schienennetz

Nachdem die Deutsche Bahn eine Milliardeninvestition in neue ICE getätigt hatte, steht auch der Regionalverkehr auf dem Plan. Ab Juni nächsten Jahres sollen in Bayern und Thüringen dann neue elektrische Doppelstocktriebzüge vom Typ Desiro HC mit einer Geschwindigkeit von bis zu 190 Kilometern pro Stunde unterwegs sein. Damit gehören diese mit zu den schnellsten Regionalzugverbindungen auf den deutschen Schienen. Nach Angaben der Deutschen Bahn erreicht bislang nur der München-Nürnberg-Express eine solche Geschwindigkeit.

Sie sind fast genauso schnell unterwegs wie der ICE, zum Beispiel zwischen Coburg und Erfurt mit 190 Kilometer pro Stunde. Damit gehören sie zu den schnellsten Regionalzügen in Deutschland.

Sprecher von Siemens Mobility

Mit der möglichen Höchstgeschwindigkeit eines ICE von 300 Kilometern pro Stunde können sie es zwar nicht aufnehmen. Aber bereits in wenigen Monaten sollen in Zusammenarbeit von DB Regio Bayern und des Fahrzeugherstellers Siemens Mobility insgesamt 57 neue Züge auf die Schienen in Bayern gebracht werden. Die ersten 18 neuen RE sollen dann ab Dezember für das Netz Franken-Südthüringen fahren. Insgesamt sollen hier dann ab Sommer 2024 26 Züge des Typs Desiro HC an den Start gehen. Für das Streckennetz Doanu-Isar sind 25 weitere Desiro HX Doppelstockzüge und sechs Züge des Typs Mireo geplant. Die geplanten Züge dieses Netzes sind voraussichtlich erst ab Dezember 2024 auf den deutschen Schienen unterwegs.

Was erwartet Bahnreisende in den neuen Regionalbahnen?

Natürlich müssen auch diese Züge teilweise besondere technische Anforderungen erfüllen. So müssen beispielsweise alle mit der modernsten Zugsicherungstechnik ETCS (European Train Control System) ausgestattet sein. Zudem müssen die Doppelstockzüge des Typs Desiro HC druckdicht sein, um schnell durch Tunnel fahren zu können.

Die neuen Sechsteiler verfügen über 634 Sitzplätze, wovon sich 34 in der ersten Klasse und 513 in der zweiten Klasse befinden. Zudem inkludiert sind Klappsitze/Notsitze. Dabei befindet sich jeweils eine Steckdose am Platz. Des Weiteren sind 60 Fahrradstellplätze und weitere Stellplätze für Rollstühle in den Zügen vorgesehen. Elektronische Fahrgastinformationssysteme liefern Echtzeit-Infos auf 43 verschiedene Monitore.

Generell soll sich das Angebot für Bahnreisende in den Regionalzügen verbessern. So sollen Reisende sich künftig auf einen kostenfreien WLAN-Zugang, Hochfrequenzscheiben für einen besseren Mobilfunkempfang und ein verbessertes Taktangebot der Züge freuen können.

Fazit zum schnelleren Regionalverkehr in Bayern und Thüringen

Anders als der unpünktliche Fernverkehr ist der Nahverkehr der Deutschen Bahn deutlich weniger von Verspätungen und Ausfällen betroffen. Insgesamt 57 neue Züge bringen DB Regio Bayern und der Fahrzeug-Hersteller Siemens Mobility bereits ab Dezember 2023 nach und nach auf Bayerns Schienen. Für das Netz Franken-Südthüringen werden derzeit 26 Neufahrzeuge des Typs Desiro HC gebaut, für das Netz Donau-Isar 25 Desiro-HC-Doppelstockzüge und sechs Fahrzeuge des Typs Mireo. Bis Ende 2024 sollen dann alle neuen superschnellen Regionalzüge auf den Schienen unterwegs sein. Seit dem Fahrplanwechsel 2022/2023 sind Desiro HC bereits auch in Berlin unterwegs. Nach anfänglichen Schwierigkeiten werden die Züge hier mittlerweile recht problemlos im Regelverkehr eingesetzt.