Die insolvente Fluggesellschaft South African Airways lässt weiter auf ihre Rückkehr warten – außerdem benötigt sie weitere Staatshilfen.

South African Airways musste im vergangenen September den Flugbetrieb endgültig einstellen. Restrukturierungsmaßnahmen und mehrere Staatshilfen sollen die Fluggesellschaft aber wieder an den Start bringen. Dieser wird für den internationalen Flugverkehr nun aber frühestens im November 2021 erwartet. Wie aerotelegraph.com außerdem berichtet, sollen weitere Staatshilfen dringend nötig sein.

Eine Geschichte, die niemals endet?

Viele Fluggesellschaften rutschen aufgrund der Corona-Pandemie und dem weltweit eingeschränkten Flugverkehr in eine tiefe Krise, die meist nur durch Staatshilfen aufgehalten werden kann. Für andere Fluggesellschaften brachte die aktuelle Situation das Fass nur zum Überlaufen. Strauchelnde Fluggesellschaften mussten in die unausweichliche Insolvenz. Ein Paradebeispiel dafür ist South African Airways. Bereits Ende des Jahres 2019 musste sie die Insolvenz anmelden und befindet sich seitdem unter Gläubigerschutz. Dennoch flog die Fluggesellschaft bis September 2020 weiter, ehe sie gänzlich den Flugbetrieb einstellen musste. Schnell wurde ein Plan erarbeitet, um die Fluggesellschaft wieder zurück in die Luft zu bringen. Unterstützt wurden diese Ideen mehrfach durch diverse Staatshilfen. Erst kürzlich erhielt South African Airways sogar zwei finanzielle Hilfspakete, um die Abfindungen der Angestellten endlich auszahlen zu können.

South African Airways Airbus A340 2

Doch diese Staatshilfen sollen nicht die letzten gewesen sein. Schon längst wollte South African Airways wieder den Betrieb aufgenommen und dabei eine bessere Balance zwischen Inlands- und Auslandsflugverkehr gefunden haben. Aus dem Plan einer neuen South African Airways wird erstmal jedoch nichts. Eine entsprechende Mitteilung erhielten Passagiere kürzlich von der Fluggesellschaft selbst. Darin hieß es, dass vorerst alle von der Fluggesellschaft betriebenen Flüge im Inlandsverkehr bis zum 30. April 2021 ausgesetzt werden würden – internationale Flüge sollen nicht vor Ende Oktober 2021 stattfinden. Als Gründe werden dafür vor allem die Corona-Pandemie und die daraus resultierende geringe Nachfrage, aber auch die andauernden Restrukturierungsmaßnahmen angegeben.

19,3 Milliarden Rand benötigt

Für die Restrukturierung der Fluggesellschaft waren ursprünglich 16,4 Milliarden Rand veranschlagt, was ungefähr 900 Millionen Euro entspricht. Mittlerweile soll die Rede von einem erhöhten Bedarf von insgesamt 19,3 Milliarden Rand sein, was deutlich mehr als eine Milliarde Euro entspricht. Der Finanzminister von Südafrika Tito Mboweni teilte mit, dass die Sonderverwalter der Fluggesellschaft sogar um weitere 3,5 Milliarden Rand gebeten hätten. Das alles sorgt für viel Verwirrung bei den Gläubigern. Zuvor äußerte sich noch der ehemalige Finanzminister und aktuelle Minister für Staatsbetriebe Pravin Gordhan optimistisch, dass das Insolvenzverfahren für die Fluggesellschaft ein baldiges Ende finden kann.

Ethiopian A350 900

Mittlerweile wird Ethiopian Airlines als strategischer Partner für die neue South African Airways gehandelt. Beide Fluggesellschaften verbindet die Partnerschaft in der Star Alliance. In der Zwischenzeit muss aber noch der Streit mit den Piloten beigelegt werden. Aktuell wollen 380 Piloten die neuen Beschäftigungsbedingungen nicht akzeptieren – South African Airways verbietet ihnen deshalb die Rückkehr zu ihren Arbeitsplätzen. Das kommt der Fluggesellschaft vielleicht sogar gelegen. Sie plant den Neustart lediglich mit 88 Piloten, die Gewerkschaft Saapa kämpft immerhin für 135 Piloten zum Neustart von South African Airways.

Fazit zu den aktuellen Entwicklungen von South African Airways

South African Airways liegt bereits hinter den eigenen Plänen – eigentlich sollte der Betrieb bereits wieder aufgenommen werden. Nationale Flüge werden nun jedoch frühestens im Mai aufgenommen, internationale Flüge folgen nach aktuellem Stand sogar erst im November dieses Jahres. Für den Neustart benötigt die Fluggesellschaft weitere finanzielle Unterstützung. Die verschiedenen Aussagen über die Höhe sorgen jedoch für Verwirrung. Deshalb ist es meiner Meinung nach weiterhin offen, wann und inwiefern die neue South African Airways überhaupt wieder an den Start gehen kann.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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