Die österreichischen Flughäfen haben für das vergangene Jahr 2020 einen Passagierrückgang von über 74 Prozent zu beklagen.

Österreich sieht sich selbst als Tourismusland und ist deshalb stark von vielen Touristen und Passagieren abhängig. Die Corona-Krise hat für einen herben Einbruch der Passagierzahlen gesorgt. Wie Statistik-Austria mitteilt und bestätigt, sind insgesamt über 74 Prozent weniger Fluggäste im Jahr 2020 in Österreich gezählt worden – Transitpassagiere eingerechnet.

74,4 Prozent weniger Fluggäste

Die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie sind enorm, das lässt sich auch am Beispiel Österreichs gut erkennen und erklären. Die massiven Reisebeschränkungen haben für enorme Rückgänge der Besucher- und Passagierzahlen vieler Länder, Fluggesellschaften, Hotels, Geschäften und anderen Einrichtungen gesorgt. Passend dazu veröffentlichte die österreichische Heimatfluggesellschaft Austrian Airlines die Ergebnisse für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2020. Die Zahlen bestätigen die Annahme – die Fluggesellschaft hat einen Verlust von über 370 Millionen Euro zu verbuchen, trotz Staatshilfen, auch zuletzt durch die österreichische Regierung. Austrian Airlines war besonders schwer vom ersten Lockdown getroffen und hat infolgedessen den Flugbetrieb komplett für 100 Tage eingestellt. Auswirkungen, die sich auch an den insgesamt sechs österreichischen Flughäfen spürbar machten.

Für heftige Turbulenzen im Passagierflugverkehr sorgten die Corona-bedingten internationalen Reisebeschränkungen und weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im Jahr 2020: Mit 9,3 Mio. Fluggästen verzeichneten Österreichs Flughäfen das geringste Passagieraufkommen seit 1992. Im Jahr 2019 hatte man noch einen Rekordwert von 36,2 Mio. Fluggästen verbucht.

Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik-Austria

Insgesamt 9,3 Millionen Passagiere wurden im Jahr 2020 laut Statistik-Austria auf den österreichischen Flughäfen gezählt – Transitpassagiere eingeschlossen. In 2019 wurden hingegen noch 26,9 Millionen Passagiere gezählt, was einen Rückgang der Fluggastzahlen um genau 74,4 Prozent bedeutet. Weniger Passagiere wirken sich auch direkt auf die Zahl der Flugbewegungen aus. An den sechs Flughäfen Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg und Wien wurden lediglich knapp 115.000 Starts und Landungen gezählt, ein Rückgang um 64,2 Prozent. Auch im Frachtbereich mussten die österreichischen Flughäfen einen Rückgang von 23,8 Prozent vermelden. Die sechs internationalen Flughäfen des Landes spielen im Cargobereich lediglich eine untergeordnete Rolle. Der Rückgang wird hauptsächlich auch durch die fehlenden Frachtkapazitäten im Passagierbereich zu begründen sein.

85,7 Prozent reisten in Europa

Schon im vergangenen Jahr zeichnete sich eine Trendwende ab. Während der Flugverkehr von Geschäftsreisenden weiterhin gering bleibt, ist die Nachfrage bereits im vergangenen Sommer wieder gestiegen, als erste Lockerungen Flugreisen innerhalb Europas wieder ermöglichten. Von den insgesamt 4,6 Millionen Fluggästen, die von Österreichs Flughäfen abreisten, blieben vier Millionen in Europa – ein Anteil von 85,7 Prozent. Der Anteil an Reisenden innerhalb Europas konnte somit sogar um signifikante 4 Prozentpunkte erhöht werden. Die verbliebenen Passagiere teilten sich anteilsmäßig in 7,5 Prozent nach Asien, 3,7 Prozent nach Nord- und Südamerika, 2,9 Prozent nach Afrika sowie 0,2 Prozent nach Australien und Ozeanien auf.

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Auch die Heimatfluggesellschaft Austrian Airlines hat bereits diesen Trend erkannt und wird sich im Sommerflugplan 2021 verstärkt auf die klassischen Tourismus-Destinationen fokussieren. Obwohl jedoch Deutschland das bedeutendste Reiseland für Österreich mit insgesamt 0,8 Millionen Passagieren war, hat die Fluggesellschaft jüngst Verbindungen in Graz und Linz nach Stuttgart und Düsseldorf an Eurowings abgeben müssen. Von den insgesamt 9,3 Millionen Passagieren entfielen insgesamt neun Millionen Passagiere auf den Linienverkehr, der Rest auf den Gelegenheitsverkehr. Die bedeutendste Strecke war London mit knapp 235.000 Passagieren, dicht gefolgt von Berlin und Amsterdam. Im Gelegenheitsverkehr war Hurghada mit knapp 20.000 Passagieren die beliebteste Strecke.

Fazit zu den Passagierzahlen Österreichs in 2020

Die Passagierzahlen sind aufgrund der Corona-Pandemie mit dem Grounding von Austrian Airlines im vergangenen Jahr und den noch immer andauernden Reisebeschränkungen wie zu erwarten massiv zurückgegangen. Die knapp zehn Millionen Passagiere im vergangenen Jahr haben sich hauptsächlich innerhalb Europas bewegt – Deutschland ist das bedeutendste Reiseland für Österreich gewesen. Für ein Tourismusland wie Österreich ist eine schnelle Erholung des internationalen Reiseverkehrs umso wichtiger.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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